Autor/in: Manu Larcenent
Kategorie: Roman
Erscheinungsjahr: 2018

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Der Klappentext:

Ein kleines Dorf im deutsch-französischen Grenzgebiet kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Als der Außenseiter Brodeck eines Abends das Wirtshaus betritt, wird er Zeuge einer schauerlichen Szene: Soeben hat die Dorfgemeinschaft kollektiv einen Fremden ermordet. Die Bewohner verlangen von Brodeck, einen Bericht zu verfassen, der die Tat rechtfertigen soll. Doch je mehr er über die Hintergründe erfährt, desto weniger ist er bereit, die Wahrheit zu beschönigen. So wird er selbst zur Zielscheibe der Dorfbewohner… Mit Philippe Claudels Bestseller „Bodecks Bericht“ hat sich Manu Larcenet erstmals an eine Adaption gemacht und der tragisch-düsteren Erzählung stimmungsvoll Leben eingehaucht. In umwerfenden Bildern zeichnet er diese Parabel über menschliche Abgründe und setzt sie vor eine Kulisse der rauen Schroffheit der Natur.

Meine Meinung:

Dieser kunstvolle Band erzählt in Bildern den Roman von Philippe Claudel. Es geht um eine finstere Geschichte aus der Nachkriegszeit in einem abgelegenen Dorf in Frankreich. Ein KZ-Überlebender erzählt, wie es zu Mord an einem Reisenden kommt, den die Dorfbewohner aus schlechtem Gewissen wegen ihrer Taten in der Nazizeit und aus Angst vor der Wahrheit gemeinschaftlich töten. In bedrückenden Schwarz-Weiß-Bildern wird die Stimmung des Romans beklemmend genau widergegeben. Kein sehr unterhaltsames Buch. Ich konnte mir nach der Lektüre vorstellen, wie es nach dem Krieg zu Fremdenhass und Verdrängung kommen konnte. Auch für die heutige Zeit regt es sehr zum Nachdenken an, in welcher Weise die unaufgearbeitete Vergangenheit ins Heute hineinreicht und welche üblen Taten daraus entstehen können. Auch regt es dazu an, über Gruppenzwang und Mittäterschaft durch Wegschauen nachzudenken.
Claudia Mävers