Vergangene Events
Anke Siefken – Man muss sich nur trauen
Einen vergnüglichen Abend bereitete die Online-Oma Renate Bergmann den etwa 100 Gästen der Lesung am vergangenen Samstag in Maulbach.
Dachte man bisher, es gäbe die Online-Oma gar nicht, so wurde man eines Besseren belehrt. Recht rüstig für ihre 82 Jahre betrat sie die Bühne im Dorfgemeinschaftshaus, und legte gleich los mit Erlebnissen und Anekdoten aus ihrem Leben. 4 Ehemänner hat sie überlebt und auf verschiedenen Friedhöfen beerdigen lassen. Die Verstorbenen müssen natürlich im Frühjahr reichlich begossen werden. Da die Gräber auf verschiedenen Friedhöfen liegen, hat Renate also viel zu tun.
Sie ist zwar schon über 80, kennt sich aber mit Fäßbock und überhaupt mit dem ganzen Online bestens aus. Fotos von ihrem Neffen, der ihr das Internet erklärt und von ihrer Tochter, die irgendwas mit Seelenheil macht – mit Tieren – zeigte sie stolz herum.
Und Renate Bergmann ist zwar alt, aber bleibt neugierig, um immer mitreden zu können. So erklärte sie, was sie und ihre Freunde unter Knödelmädchen verstehen. Das sind die jungen Frauen, die einen mehr oder weniger ordentlichen Haarknoten oben auf dem Kopf tragen. Die Knödelträger gibt es auch in männlich. Und sie hält diese Spezies für gescheit, aber nicht so recht lebenstüchtig. Denn wenn sie einen Salat essen möchten, wissen sie nicht, dass dieser in einer kleinen Schüssel so etwa 4,80€ kosten darf. Wenn derselbe Salat dann in einer Bowel serviert wird, Indian Summer Bowel heißt, und dann noch ein paar Körner drauf sind, dann bezahlten die gerne auch 12,80€ dafür. Nicht so Renate Bergmann, die kennt sich aus und weiß Bescheid.
Und jetzt bringt sie also ihre Freundin Gertrud unter die Haube. Gertrud, auch schon über 80, heiratet zum zweiten Mal. Und Renate ist Brautjungfer und Brautmutter in einem. Bleibt zu hoffen, dass der Zukünftige nicht die Braut über die Schwelle tragen wird, denn Gertrud hat ein paar Pölsterchen und bei Gunter wurden die Bandscheiben gerade frisch zusammengetackert. Renate packt also die Taschentücher und den Reis ein und bringt Gertrud auf erfrischende Weise unter die Haube.
Das war ein heiterer Abend mit viel Gelächter und Szenenapplaus, der die Gäste für eine Weile Corona und Co vergessen ließ. Als “Hochzeitsmenue” servierte das Team vom Caterer Martin Jantosca vorzügliche Grüne Soße mit Kartoffeln. Elisa Kertzscher, Inhaberin der Homberger Buchhandlung bedankte sich nach der Veranstaltung bei der Schauspielerin Anke Siefken, die die Online-Oma verkörperte, beim Publikum und unentbehrlichen Helferinnen und Helfern.
Rebekka Eder – Die Schokoladenfabrik
Mit einer eigenwillig charmanten Interpretation des Pur-Liedes “Komm mit mir ins Schokoladenland“ unterhielten Carina Knoll (Vocal) und Lukas Prelle (Gitarre) die Gäste der „Schokoladenlesung“ am vergangenen Freitag. Schokolade allenthalben, als Tischdekoration, im Menue, gezupfte Ente und glasierter Rotkohl mit Zartbitterschokolade, und natürlich im Buch von Rebekka Eder, Die Schokoladenfabrik.
Die sanfte Stimme der Autorin begleitete die Gäste in das Jahr 1838, nach Köln. Dort kehrt der junge Franz Stollwerck von der Wanderschaft als Bäckergeselle aus Paris zurück. Er hat gelernt, köstlich zarte Patisserien zu kreieren und möchte diese jetzt auch in Köln anbieten. Die junge Apothekertochter Anna-Sophia, die dem Gesellen August versprochen war, verliebt sich in Franz und kann sich eine Zukunft nur an seiner Seite vorstellen. August erlaubt ihr nicht, die Hustenbonbons, die sie kocht, weiter herzustellen und in der Apotheke anzubieten. Bei Franz allerdings ist sie sicher, dass sie mit Hilfe der Heilkräuter und Gewürze den Menschen weiterhin helfen und sie mit den Bonbons von hartnäckigem Husten und anderen Leiden befreien kann. Denn heilende Kräuter und Pflanzen sind ihre Leidenschaft, und sie hat das bei der Großmutter erlernte Wissen gut behalten und erweitert. Doch beide haben nicht mit den missgünstigen Apothekern gerechnet, die darauf beharren, dass Hustenbonbons ausschließlich in Apotheken verkauft werden dürfen. Eine harte Zeit steht ihnen bevor.
Die Schokoladenfabrik ist eine farbenprächtige Saga um Schokolade, Liebe und Revolution und eine Geschichtsstunde par excellence, die nebenbei historisch belegte Gegebenheiten bietet und das Schulwissen um Revolution und Reichsgründung und den Beginn der Industrialisierung aufpoliert.
Die neue Inhaberin der Homberger Buchhandlung, Elisa Kertzscher, hieß die Gäste herzlich willkommen und bekam von Ulrike Sowa symbolisch einen Besen mit ihrem Namen überreicht. Denn, neue Besen kehren ja bekanntlich gut. Das veranlasste Elisa Kertzscher sehr zur Erheiterung des Publikums zu der Aussage: „Ich bin der neue Besen“.
In ihrer Verabschiedung erzählte sie, dass dieses Buch ihr quasi bei der Entscheidung, die Homberger Buchhandlung zu übernehmen oder nicht, sehr geholfen habe. Denn so, wie Anne-Sophia und Franz Stollwerck ihre Träume verwirklichen, so hat sie es mit der Übernahme auch getan. Deshalb gab sie den Gästen mit auf den Heimweg, auch die Verwirklichung der eigenen Träume nicht aus dem Blick zu verlieren.
Am 14. März 2022 erscheint der neue Band der Stollwerck-Saga, und auch dann wird eine Tafel Schokolade beim Lesen neben dem Buch liegen, so wie neben dem Laptop der Autorin beim Schreiben, was Rebekka Eder im Gespräch verriet.
Astrid Ruppert – Ein Ort, der sich Zuhause nennt
Diesen Pressetext hat mir Traudi Schlitt freundlicherweise für die Veröffentlichung hier überlassen.
Für viele Leserinnen und Leser sind sie schon alte Bekannte, die Winterfrauen, Dora, Lisette, Charlotte, Paula und Maya, Protagonistinnen in Astrid Rupperts Trilogie, deren erste beide Teile „Leuchtende Tage“ und „Wilde Jahre“ schon viele Menschen in ihren Bann gezogen haben. Nun lüftete die in Ober-Ofleiden lebende Autorin mit dem Abschluss ihrer Reihe und dem Buch „Ein Ort, der sich Zuhause nennt“ auch das letzte Geheimnis der Familie und nahm ihre Zuhörerinnen und Zuhörer auf ihrer Premierenlesung in der Stadthalle in Homberg/Ohm mit in das Leben von Charlotte, die man in „Wilde Jahre“ als schweigsame, fast verhärmte Frau kennenlernen konnte.
„Wie können wir die werden, die wir sind“ – diese Frage formulierte Ruppert zu Beginn ihrer Lesung als eines der zentralen Themen ihrer Trilogie. Eine Frage, die alle Frauen zu jeder Zeit umgetrieben habe und umtreibe, und die bei den Winterfrauen – wie bei allen Menschen – zu Entscheidungen geführt hatte, die ihr Leben veränderten. Was das für die Winterfrauen bedeutete, stellte die Autorin in einem kleinen Rückblick dar: Lisette, geboren im Kaiserreich, wandte sich von ihrer großbürgerlichen Familie ab, um Anfang des letzten Jahrhunderts in wilder Ehe mit einem Schneider zu leben und mit ihm zu arbeiten. Paula, ihre Enkelin, verließ in den Sechzigerjahren ihr enges Dorf, das wohl „irgendwo zwischen Homberg, dem Vogelsberg und dem Ebsdorfer Grund“ gelegen haben mochte, machte Musik in England und brachte dort ihre Tochter Maya zur Welt – ohne Vater und immer auf der Suche nach der großen Liebe. Maya wiederum ist Ausgangspunkt aller Nachfragen zu ihren Ahninnen, immer auf der Suche nach einem Lost Place, den sie offenbar nicht nur in alten verwilderten Häusern findet, sondern auch in ihrer eigenen Vergangenheit. Mit Charlotte – Tochter von Lisette und Mutter von Paula – schuf Astrid Ruppert nun eine Protagonistin, die in der Nazizeit im Alltagswiderstand war. Mit großem Rechercheaufwand hat die Autorin diese bisher selten betrachtete Art des Widerstandes zum Hauptthema ihres Buches gemacht: Zahllose Menschen, darunter sehr viele Frauen, schützten vom Nazi-Regime bedrohte Menschen, indem sie sie unter Einsatz ihres eigenen Lebens versteckten und von den sparsamen Lebensmittelrationen mit durchfütterten, oder auch, indem sie ihnen mit Hilfe gefälschter Papiere die Flucht ermöglichten. Mit ihrem Freund Paul und anderen war Charlotte hier aktiv. Was sie jedoch erlebt hat, das sie nach dem Krieg eine Ehe und ein Leben führen lässt, die sie offenbar nicht glücklich machen, das ließ die Autorin in ihrer Lesung offen. Vielmehr erzählte sie von ihren Recherchen und ihren Motiven: Von einem ihrer Onkel, der, nachdem er im Dritten Reich in der Résistance aktiv gewesen war, in Deutschland kein Bein mehr auf den Boden bekam, im Gegenteil, der von der Familie bis zu seinem Tod verschwiegen wurde. Oder von ihren späten Fragen an ihre eigene Mutter: „Wer warst du, bevor du Mutter wurdest?“ „Was waren deine Pläne?“ „Wer wolltest du sein?“
Es sind diese Fragen, die alle drei Bücher durchziehen und die Astrid Ruppert immer wieder durch die Geschichten ihrer Protagonistinnen führten. Als ein weiteres Grundmotiv ihrer Trilogie gab sie das Schweigen an, das als Last an die nächste Generation mitgegeben wird – so lange, bis diese ihre eigenen Themen findet, die sie verschweigt und wiederum weitergibt. Unausgesprochen, trennend.
Rupperts Lesungen bestechen stets durch die Empathie, die die Autorin ihren Figuren entgegenbringt, sowie durch die Relevanz, die deren Geschichten auch für das Leben der Zuhörinnen und Zuhörer hat. Zugewandt, doch unaufdringlich stellt Ruppert ihr literarisches Personal vor und offenbart mit ihrer Trilogie nicht nur eine ganze Reihe unterschiedlicher Frauenleben und die großen Veränderungen seit Ende des vorletzten Jahrhunderts, sondert schafft auch großartige Zeitportraits, die Aufschluss geben über den Alltag in den Epochen, die sie durchreist, über Erziehung, über Hoffnungen und zerfallene Träume, die stets im Kontext der großen politischen Linien zu sehen sind, ohne dass diese das Hauptthema sind.
Wie immer bei Astrid Rupperts Lesungen war das Publikum begeistert – im Falle dieser Lesung hing das zusätzlich mit dem Rahmenprogramm zusammen: Martin Jantosca hatte ein feines kleines Menü gezaubert, und Lisa Bock und Luis Rieger entführten mit ihrer Musik und ihrem Gesang die Gäste kurzfristig an die englische Nordseeküste ins „Old Neptune“, in dem Paula mit ihrem Freund Harry in den Sechzigerjahren Erfolge gefeiert hatte. Und noch ein Highlight hielt der Abend bereit: Ulrike Sowa, die mit ihrer Homberger Buchhandlung die Lesung ausrichtete, freute sich mit allen Anwesenden, darunter auch Karoline Adler, Rupperts Lektorin im dtv-Verlag, über einen großartigen 15. Platz von „Ein Ort, der sich Zuhause nennt“ auf der renommierten Spiegel-Bestsellerliste.
So war dieser Abend – so beklemmend mitunter auch das Thema der Lesung war – doch geprägt von einer fröhlichen Stimmung, nicht zuletzt, weil es für die Winterfrauen – und damit vielleicht für alle Frauen und ihre Mütter und Töchter – Hoffnung gibt: Wenn alle ihr Schweigen brechen, ihr Lebensgepäck voreinander auspacken und ausbreiten, sodass niemand mehr die Last der anderen mit sich herumschleppen muss, können Verständnis und Verbindung wachsen, kann jede Generation ihr eigenes Leben führen. Schöne Aussichten.
Franziska Jebens – Kaffee mit Käuzchen
Ist es möglich, mitten im Wald, und trotzdem mitten im Leben zu sein? JA! Franziska und Carsten Jebens haben es bewiesen. Sie haben mutig ein altes, größtenteils verfallenes Forsthaus gekauft und mit viel Herzblut renoviert. Davon zeugt das großartige Buch „Kaffee mit Käuzchen“, in dem Franziska Jebens die Erinnerungen aufgeschrieben hat. Die beeindrucken Fotos, die in dieser Zeit entstanden sind, unterstreichen diesen Eindruck noch.
Mit Buch und Bildern kamen Franziska und Carsten Jebens auf Einladung der Homberger Buchhandlung am vergangenen Samstag in die Halle 17 nach Nieder-Ofleiden, wo sie von erwartungsvollen Gästen herzlich begrüßt wurden. Wie fast immer, so begann auch diese Lesung mit einem kleinen, zum Buch passenden Menue, das vom Team des Caterers Martin Jantosca sehr lecker zubereitet wurde.
Ein Film vom Leben im Wald startete diesen eindrucksvollen Spätnachmittag. Im Wechsel las Franziska Jebens aus dem Buch und Carsten Jebens steuerte Ereignisse und Anekdoten bei, die viel Gelächter auslösten. Vieles kann beim Entkernen und Renovieren schiefgehen, wenn man alles selber machen muss. Es war die Rede von der Gießkannendusche im Garten, bei der zuvor auf dem einzigen Holzofen das Wasser in der Gießkanne erwärmt werden muss. Vom Verputzen in schwindliger Höhe, wenn man versehentlich schon den Fußboden vorher herausgebrochen hat. Von vielen Malen, wo man sich den Kopf am Türbalken stößt, und die Wut darüber dann nutzt, um mit voller Wucht diese Tür zu entfernen.
Schließlich aber erstrahlte das alte Forsthaus in neuem Glanz und diese Bilder nahmen die Gäste der Lesung mit nach Hause. Franziska Jebens schrieb allen Buchkäufer*innen eine ganz persönliche Widmung in das Buch und Ulrike Sowa von der Homberger Buchhandlung verabschiedete die Gäste mit der Aufforderung, doch am kommenden Sonntag auch einmal wieder in den Wald zu gehen.
Denn der Wald bietet neben Erholung auch Gesundheit und Entschleunigung für alle, die sich auf den Weg machen.
Henri Faber – Ausweglos
60 Gäste hatten sich zur ersten Lesung mit Henri Faber in der Halle 17 in Nieder-Ofleiden eingefunden. Er las aus seinem Thriller “Ausweglos”. Ein Serientäter hat es auf Frauen abgesehen, die er ermordet, und denen ein Finger abgeschnitten wird. Wie immer stand ein kleines Menue, serviert von Jantosca Catering, am Beginn der Lesung. Gesättigt und froh gestimmt stiegen die Gäste mit Henri Faber in seinen spannenden Thriller ein.
Eine Geschichte, in die Henri Faber die Anwesenden mit einbezog, denn zu Beginn des Buches stellt sich eine moralische Frage, die der Autor an die Besucher*innen weitergab. Einer der Protagonisten, Noah, hängt auf dem Trockenboden Wäsche ab und jemand hält ihm ein Messer an die Kehle und fordert ihn auf, ihn zu seiner Frau zu bringen. Was kann Noah tun? Diesen Menschen zu seiner Frau führen, der dann …. ja was? mit ihr tun wird?
E i n e andere Möglichkeit hat er noch. An seinem Schlüsselbund befindet sich der Schlüssel der Nachbarn, denn die sind verreist, und er soll dort die Blumen gießen. Mit der Frage, was würden SIE tun, konfrontierte Henri Faber die Gäste. Keine leichte Entscheidung, und so waren auch die Meldungen zögerlich, denn das musste durchdacht werden. Die eigene Partnerin, den Partner opfern? Oder vielleicht einen anderen Menschen? Ein Dilemma, aus dem es keinen Ausweg gibt. Eine Entscheidung ist so grauenvoll wie die andere.Diese sehr lebendige Lesung bot auf dem Heimweg der Gäste sicher noch viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren.
Applaus – Applaus
„Wann haben wir eigentlich zuletzt mal geklatscht?“ fragte eine Dame aus dem Publikum. Ja, das ist lange her. Umso schöner, dass es jetzt eine Anlass zum Klatschen gab. Astrid Ruppert las am vergangenen Wochenende im Homberger Schlossgarten aus dem zweiten Band der Trilogie vor. Mehr als 70 Gäste waren gekommen, um zu hören, wie es mit den Frauen der Familie Winter weitergeht. „Sängerin, das ist doch kein Beruf“, mit dieser provokanten Aussage aus dem Buch begann Astrid Ruppert die Lesung. Sängerin wollte das Kind werden. Das konnte sich in Lerchenrod, es könnte auch Erbenhausen, Ehringshausen oder Erfurtshausen sein, niemand vorstellen. Nur weil das Kind so gern sang, wo kam man denn da hin? In Lerchenrod übernahm man die Landwirtschaft, die Tochter ging bestenfalls auf die Handelsschule. Denn: Sie heiratete ja schließlich doch. Eben! „Wilde Jahre“ heißt der zweite Band und die Gäste erfuhren so manches aus dem Leben von Paula und ihrer Tochter Maya. Gekonnt und mit Herzenswärme vorgetragen von Astrid Ruppert, die auch erzählte, wie und wo sie gerne schreibt. So erfuhren die Zuschauer*innen auch manches aus dem Leben und Wirken einer Autorin. Eine wunderschöne Lesung bei herrlichem Wetter und Bewirtung durch die Schlosspatrioten. Den letzten Satz der Lesung: „Leben sie, um zu leben“, gab die Homberger Buchhändlerin Ulrike Sowa den Gästen zur Beherzigung mit auf den Heimweg. Die nächste Lesung mit Astrid Ruppert findet im November statt.
Waldbaden mit Pia Forkheim
Wenn man nach dem Waldbaden beim Bezahlen in der Tankstelle die PIN nicht mehr weiß, dann hat man wahrlich „Leerlauf im Kopf“ erlebt. Das verspricht das Konzept von Pia Forkheim, die nach dem Motto: Kraft tanken und das Immunsystem stärken durch Eintauchen in die Waldatmosphäre, Gruppen von jeweils 12 Personen am vergangenen Freitag und Samstag gut 2 Stunden durch den Homberger Wald führte. Komplettiert wurde das Waldbaden durch einfache Qi-Gong-Übungen mit einem IDOGO®-Stab. Mit Hilfe dieses 24 cm langen Buchenholzstabes werden Übungen des traditionellen Qi-Gong auf einfache Weise ausgeführt, die Bewegungen sind fließend, leicht und geschmeidig. Durch konzentrierte Armbewegungen werden Blutgefäße erweitert und die arbeitenden Muskeln mit mehr Sauerstoff versorgt. Das schützt vor Ermüdung und die Übungen gestalten sich effektiver und konzentrierter.
Dass der Wald ein Kraftquell ist, ist allen Menschen bewusst. Dass man beim Waldbaden aber auch gleichsam in ätherischen Ölen „badet“, das dürfte neu sein. Natürliche ätherische Öle, mit Terpenen und Terpenverbindungen angereichert, umgeben uns im Wald und diese Düfte gelten als besonders heilkräftig und entzündungshemmend. Zudem lässt die frische Luft unseren Blutdruck sinken und baut Stresshormone ab. Die Gedanken kommen ins Gleichgewicht und negative Gefühle können aufgelöst werden. Leerlauf im Kopf also.
Beginnend am Schwarzen Meer in Deckenbach führte der achtsame Spaziergang teils direkt durch den Wald, teils am Waldrand entlang, über raschelndes Laub, begleitet vom Gesang der Vögel.
In diesem Jahr legte die Kursleiterin Pia Forkheim den Schwerpunkt auf die 5 Heiligen Bäume, die im Buch von Wolf-Dieter Storl, dem Kulturanthropologen und Ethnobotaniker beschrieben werden, und hier besonders auf die Buche. In früheren Zeiten setzten sich Menschen, die eine Schicksalsfrage bewegte, unter eine Buche, um zu meditieren. Da die Buche als der Baum der Inspiration und der Verbindung zu den Ahnen angesehen wird, waren alle Teilnehmer*innen aufgefordert, sich eine Buche zu suchen und dort, angelehnt an den Stamm, 10 Minuten Zeit zu verbringen. Derweil sollten die Gedanken einfach fließen und das Ego (ich muss, wenn ich zu Hause bin, noch kochen, Waschmaschine ausräumen, putzen, Brief schreiben ….) sollte auf die Wiese geschickt werden.
Der ganze Weg wurde schweigend zurückgelegt, um die Aufmerksamkeit bewusst auf sich selbst und die Natur zu lenken, und nicht auf die anderen Personen oder auf Gespräche.
Alle waren sich am Ende dieses Waldbadens einig, dass es ein inspirierende Erfahrung war, dass es mit der richtigen Anleitung gelingen kann, das Gedankenkarussel auszuschalten und dass Leerlauf im Kopf eine wohltuende Ruhe einkehren lässt.
Wer sich für das nächste Waldbaden interessiert, kann sich gerne bei uns melden 06633 7271
Overbeck kommt
Homberg (nr) Er kann’s einfach nicht lassen. Kaum muss Kommissar Overbeck mal keine Verbrecher jagen, lassen ihn die Ganoven trotzdem nicht los. Roland Jankowsky, den die meisten als etwas „schrägen“ Kripo-Mann aus Münsters Wilsberg-Krimi kennen , kann auch anders. Er singt sehr gut – und er liest sehr gut. Das hat ihm gerade noch das Homberger Publikum attestiert. Am vergangenen Wochenende präsentiert er in einer Lesung in der Homberger Stadthalle kriminelle Shortstorys – Kurzgeschichten also, in denen es manchmal tödlich, immer spannend, aber durchaus auch mal lustig zugehen kann.
Für sein kriminelles Leseprogramm sucht er sich mit sicherem Gespür die besten Comedy-Crime-Stories aus. Wenn die Leiche im Kofferraum bollert oder sizilianische Mafiosi ihr Unwesen in Bayern treiben, wenn das erste Sado-Maso-Date völlig aus dem Ruder läuft, wenn im Meldeamt das Blut von der Säge tropft und sich die Leser dennoch vor Lachen biegen, dann ist das genau die Mischung, die ein Typ wie Overbeck mag.
Jankowsky erzählt nicht nur, er schauspielert. Gestik, Mimik, Sprache, alles vermischt sich, die Szenerien flackern vor dem Betrachter auf, und man meint, der Protagonist höchst persönlich stünde da gerade auf der Bühne. Der Schauspieler versteht sich darin, die abstrusen Welten der Erzähler aus den Geschichten lebendig werden zu lassen, und nur zu gerne lässt sich das Publikum in diese Welten entführen. Trotz der ungewöhnlichen Rahmenbedingungen der Corona-Pandemie war die Stimmung in der Stadthalle gut. Ulrike Sowas von der Homberger Buchhandlung freute sich als Mitveranstalterin sehr, dass die Lesung so gut angenommen wurde.
Nina Mergner
„Psychopathen“- Lesung am 27.09.2020
„Guten Abend, mein Name ist Frank Kodiak, ich bin ein Psychopath mit gespaltener Persönlichkeit und ich lese Ihnen heute vor.“ Vereinzeltes Glucksen und Grinsen tönte aus dem Zuschauerraum, in dem wegen der Corona-Vorschriften nur 50 Gäste Platz nehmen durften. „Ich lebe mit meiner Familie in einem Haus am Wald, und teile mir meinen Schreibtisch, mein Haus und meine Frau mit Andreas Winkelmann“, so fuhr Frank Kodiak fort. Hätten es seine Fans nicht besser gewusst, dann hätte sich durchaus Entsetzen breit machen können. Andreas Winkelmann ist der Name des Autors, der am Freitagabend in Nieder-Ofleiden in der Halle 17 aus seinem Thriller „Das Fundstück“ las. Das Fundstück erschien aus Marketinggründen unter dem Pseudomyn Frank Kodiak.
Frank Kodiak ließ zwei Personen aus dem Publikum bei seinem Thriller mitspielen. In dem Buch wird ein ein You-Bus (ähnlich den Flixbussen) von einem Fahrer namens Holger gelenkt. Diesem Fahrer verpasste Frank Kodiak nun kurzerhand den Vornamen eines Gastes: Nico. Nun entdeckte also Nico in dem Bus einen vergessenen Koffer mit einem grausigen Fund. Und Sylvia, eine junge Studentin, wurde kurzerhand zu der anwesenden Anna. Anna, die im Bett liegt und hört, wie offenbar jemand versucht, die 12 knarrenden Stufen zu ihrem Schlafzimmer zu erklimmen, ohne die Stufen allzusehr ächzen zu lassen. Bevor der Unbekannte das Schlafzimmer von Anna erreicht, klappte Frank Kodiak das Buch zu.
Der Verlag und die ausrichtende Buchhändlerin Ulrike Sowa hatten ihm verboten, das Ende der Geschichte vorzulesen, ließ Frank Kodiak wissen und setzte den Schlusspunkt an der Stelle, wo es gerade enorm spannend war.
Anhaltender Applaus war der Dank des Publikums für diese, bei Thrillerfans unbekannte Art und Weise, eine Lesung gleichermaßen spannend und witzig zu gestalten.
Der Autor erzählte in der anschließenden Fragerunde, wie er seine Geschichten erfindet. So begegnen ihm, wie uns allen auch, ständig interessante Menschen und außergewöhnliche Situationen und Begebenheiten. Die merkt er sich dann und lässt Personen und Ereignisse in den nächsten Krimis „mitspielen“. Eine Begegnung des Tages merkte er an: In Dannenrod, wo er eine Übernachtungsmöglichkeit gefunden hatte, beäugten ihn vermummte Gestalten, als er vor dem Gasthaus Jakob auf einer Bank auf das Eintreffen der Wirtin wartete. Diese Menschen verschwanden dann in dem angrenzenden Hof. Kurz darauf fuhren Polizeiautos vor, die Polizisten beäugten ihn ebenfalls und verschwanden im Hof.
Krimi- und Thrillerfans sollten also die demnächst von Frank Kodiak und Andreas Winkelmann erscheinenden Bücher im Auge behalten. Es kann sein, dass Dannenrod dort eine Rolle spielt.
Waldbaden – Leerlauf im Kopf am 26.07.2020
Eine Veranstaltung der Homberger Buchhandlung
Dass der Wald ein Kraftquell ist, ist allen Menschen bewusst. Dass man beim Waldbaden aber auch gleichsam in ätherischen Ölen „badet“, das dürfte neu sein. Natürliche ätherische Öle, mit Terpenen und Terpenverbindungen angereichert, umgeben uns im Wald und diese Düfte gelten als besonders heilkräftig und entzündungshemmend. Zudem lässt die frische Luft unseren Blutdruck sinken und baut Stresshormone ab. Die Gedanken kommen ins Gleichgewicht und negative Gefühle können aufgelöst werden. Leerlauf im Kopf also.
Mit dieser Einführung begrüßte Pia Forkheim (https://www.forkheim-coaching.de) am Freitag die Waldbaden-Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Sie stellte ihr Konzept des Waldbadens vor und machte die Gäste mit dem IDOGO ® -Stab bekannt. Mit Hilfe dieses 24 cm langen Buchenholzstabes werden Übungen des traditionellen Qi-Gong auf einfache Weise ausgeführt, die Bewegungen sind fließend, leicht und geschmeidig. Durch konzentrierte Armbewegungen werden Blutgefäße erweitert und die arbeitenden Muskeln mit mehr Sauerstoff versorgt. Das schützt vor Ermüdung und die Übungen gestalten sich effektiver und konzentrierter.
Teils auf dem Schächerbachweg, teils direkt durch den Wald, über raschelndes Laub, begleitet vom Gesang der Vögel führte der achtsame Spaziergang. Unterwegs hielt die Gruppe mehrmals an, um Übungen mit dem IDOGO ® – Stab zu erlernen, an einen Baum gelehnt zu rasten, oder um in einer Meditation die Gedanken zur Ruhe zu bringen. Pia Forkheim führte aus, woher unser Sauerstoff stammt, brachte Gedichte zu Gehör und erklärte die Notwendigkeit der Achtsamkeit im täglichen Leben. Achtsam sein bedeutet auch im täglichen Leben achtsam einzukaufen, sich anderen gegenüber achtsam zu verhalten und nicht nur zu funktionieren, sondern bewußt Dinge zu tun.
Alle waren sich am Ende dieses Waldbadens einig, dass es ein inspirierende Erfahrung war, dass es mit der richtigen Anleitung gelingen kann, das Gedankenkarussel auszuschalten und dass Leerlauf im Kopf eine wohltuende Ruhe einkehren lässt.
Könnte man mit einem Waldbaden-Erlebnis die Autobahnbefürworter umstimmen? Es wäre einen Versuch wert.
Wer sich für das nächste Waldbaden interessiert, kann sich gerne beim Veranstalter, der Homberger Buchhandlung, melden. 06633 7271
Konzert und Lesung im Dezember
Einen wundervollen weihnachtlichen Abend erlebten die Besucher am vergangenen Freitag in der vollbesetzten Kiche in Nieder-Ofleiden. Astrid Ruppert, Autorin und Drehbuchautorin aus Ober-Ofleiden, las aus ihrem Buch “Obendrüber da schneit es” und das Quartett Ohrenweide sang weihnachtliche Lieder dazu. Ein Abend zum Innehalten und zum Freuen, zum Nachdenken und zum Zerstreuen. Zum Hören und zum Singen, und morgen…. noch zum Nachklingen, so beschrieb die Buchhändlerin Ulrike Sowa in ihrer Begrüßung diesen Abend. Astrid Ruppert erzählte eingangs, wie es dazu kam, dass dieses Buch entstand, und sie ließ in allen Wohnungen, in denen die Hauptpersonen des Romans zu Hause sind, die Lichter erleuchten. In den Räumen von Waltraud und Achim herrscht keine Weihnachtstimmung, weil Achim den einzigen Auftrag, den er von seiner Frau erhielt, vergessen hatte. Er hatte die reservierte Gans nicht abgeholt. Waltraud, bestens organisiert, hatte sich schon um den Glanz und die Dekoration der Wohnung gekümmert, die Lieblingsplätzchen der Familie gebacken, die Füllung für die Gans vorbereitet, die Geschenke gekauft und verpackt, den Baum besorgt, die Betten für die Kinder frisch bezogen, und überhaupt alles selbst gemacht. Die einzige Aufgabe, die sie delegiert hatte, ging gründlich schief. Waltraud ist enorm frustriert und bestreikt jetzt Weihnachten. In der Wohnung von Miriam und ihrer Tochter Julchen kommt auch keine rechte Weihnachtsstimmung auf, weil Miriam das erste Weihnachtsfest als Alleinerziehende bevorsteht, nachdem ihr Mann die Familie verlassen hat. Bei Gregor, dem neuen Pfarrer der Gemeinde leuchten auch die Lichter nicht hell und glanzvoll, da er am Tag vor dem Heiligen Abend noch kein einziges Wort seiner Predigt geschrieben hat. Verzweiflung macht sich bei ihm breit. Dann gibt es noch Sabrina, auf deren einziger noch passender Bluse ein Schokoladenfleck prangt, und Herrn Eberling, der Menschen sowieso nicht recht leiden kann, und Weihnachten schon gar nicht. Michael hat seine liebe Not mir den beiden pubertierenden Kindern und alle sind mit ihren Problemen so sehr beschäftigt, dass Besinnlichkeit und Fröhlichkeit keine Chance haben. Jeder Zuschauer erkannte in den geschilderten Familien ein bisschen seine eigene Situation wieder und Astrid Ruppert verstand es meisterhaft, die Personen lebendig werden zu lassen und die Gegebenheiten mit dem notwenigen Quäntchen Humor zu versehen.
An dieser Stelle bat die Autorin die Gäste, gemeinsam mit dem Quartett Ohrenweide “Stille Nacht” anzustimmen. Im Wechsel las dann Astrid Ruppert, immer wieder von Gelächter aus dem Publikum untermalt, wie es mit den Familien im Weihnachtsstress weiterging und das Quartett Ohrenweide sang fröhliche und stimmungsvolle Weihnachtslieder. Uwe Henkhaus, Regina Fuchs, Claudine Mäßer und Thomas Schlosser ließen die Lieder mit so viel Professionalität und Können erklingen, dass nach jedem Beitrag begeisterter Beifall aufbrandete.
Zum Abschluss durften die Gäste noch einmal gemeinsam mit dem Chor dona nobis pacem (Schenke uns Frieden) im Kanon singen. Stehender, lang anhaltender Applaus war die Belohnung für diese lebendige, witzige und meisterhaft vorgetragene Lesung von Astrid Ruppert und den brillanten, eindrucksvollen Gesang des Quartetts Ohrenweide. Mit Schnee können wir nicht dienen, aber wir werden mit Literatur beschienen; und mit wunderbaren Liedern von der Ohrenweide, heute ist ein Abend, wie Samt und Seide. Diese Worte aus der Begrüßung von Ulrike Sowa hatten sich bewahrheitet, da waren sich alle einig.
Leuchtende Tage
Einen im wörtlichen Sinn leuchtenden Abend erlebten mehr als 100 Gäste am Freitag während der Lesung von Astrid Ruppert. Im Samtbau der Schenckenstiftung in Schweinsberg erstrahlten die Kronleuchter im Glanz von siebzig Kerzen, Büsten mit historischen Gewändern versetzten die Gäste in eine andere Zeit und das ganze Ambiente zauberte ein Strahlen in die Gesichter.
Ulrike Sowa von der Homberger Buchhandlung hatte zur Lesung von Astrid Rupperts neuem Roman LEUCHTENDE TAGE in den Samtbau der Schenckenstiftung eingeladen. Leuchtende Tage, der erste Band einer Trilogie wurde hier zum allerersten Mal vorgestellt. Das Buch spielt in Wiesbaden und beginnt im Jahr 1888 mit der Geburt von Lisette, einer Tochter aus betuchtem Haus. Lisette soll so leben, wie es die Eltern wünschen und in Stil und Benehmen angepasst sein. Der Besuch einer öffentlichen Schule kommt für ein Mädchen genauso wenig in Frage, wie der Verzicht auf ein Korsett, das das den Körper einzwängt und die Bewegungsfreiheit enorm einschränkt. Lisette träumt aber nicht von einer arrangierten Ehe und dem Leben, das ihre Eltern erwarten, sondern sie träumt von Freiheit und einem selbstbestimmten Leben. Reformkleid er, die diese Freiheit auch nach außen dokumentieren und Ungebundenheit bedeuten, spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie beginnt Kleider zu entwerfen und sucht nach Möglichkeiten, diese Zeichnungen Wirklichkeit werden zu lassen. In dem Schneidergesellen Emile begegnet sie einer verwandten Seele und beschließt ihre Eltern zu verlassen, um ein neues Leben zu beginnen.
Passend zum Buch hatten Maßschneiderinnen der Alsfelder Max-Eyth-Schule 3 wunderbare Kleider genäht. Ein mit einer Schleppe ausgestattetes Kleid dokumentierte anschaulich, mit welchen Bewegungseinschränkungen die gut gestellten Frauen des vergangenen Jahrhunderts auskommen mussten. Ein weiteres Kleid zeigte Lisettes erste Versuche, ein eigenes Kleid zu schneidern und ein grünes Reformkleid erinnerte fast schon ein wenig an unsere heutigen Kleider. Astrid Ruppert verdeutlichte während der Lesung anhand der Mode vergangener Zeiten die Reduktion der Frau auf ihre äußere Erscheinung. Musste die Frau doch damals tatsächlich 4 Kilogramm Gewand tragen. Und sie war ständig mit Umkleiden beschäftigt, da sie das Visitenkleid (um Besuche zu machen) ja nicht zur Mittagessen tragen durfte, das Nachmittagskleid nicht am Abend und das Kleid, in dem sie zum Ball ging, keinesfalls während einer
anderen Gelegenheit. Die Lesung versetzte die gebannt lauschenden Gäste in eine andere Epoche. Dazu trug der Veranstaltungsraum ebenso bei, wie die anschließend gereichten Ananastörtchen aus dem Hause Kunder in Wiesbaden, der Kaffee in den stilechten Sammeltassen und die Kerzen in den Kronleuchtern.
Karoline Adler, extra angereiste Lektorin des dtv-Verlages, überreichte einen leuchtend bunten Blumenstrauß und bedankte sich für diese außergewöhnliche Lesung. Ein rundum gelungener Abend, der sicher in die Geschichte der schönsten Lesungen der Homberger Buchhandlung Eingang finden wird. Da nicht alle Interessierten eine Eintrittskarte erhalten konnten, wird ein weiterer Lesungstermin anberaumt.
Text: Ulrike Sowa
Pressetext von Anke Koob (Für die Genehmigung, den Text einzustellen bedanke ich mich herzlich)
Matjes entlarvt so manchen Mörder
Krischan Koch stellt Krimi-Neuling vor / Gemütlicher Leseabend in der Stadthalle.
Wenn Imbisshund Susi ihrer vegetarischen Leidenschaft frönen kann, die Männer vor der „Hidde Kist“ ein bisschen klönen können und der Duft von frischem Matjes über der Landschaft hängen darf – dann ist in Fredenbüll die Idylle komplett. Tag um Tag, Jahr um Jahr. Denn Matjes verbindet. Auch die Guten mit den Bösen? Irgendwie schon, findet Autor Krischan Koch und serviert in seinem siebten Band der Küsten-Krimi-Reihe genau diese schwere Kost seinen leidenschaftlichen Lesern. Ein Container wird in seinem fiktiven Landstrich im Wattenmeer sichtbar. Die knutschenden Jugendlichen des Ortes erkennen die Möglichkeiten, die das Objekt bietet. Bis ein Affe Amok läuft und ein Toter mit Kabelsalat um den Hals die Sinne von Dorfpolizist Thies Detlefsen schärft. Eine spannende Geschichte, die Krischan Koch mit in die Stadt brachte. „Mörder mögen keine Matjes“, nannte er seinen Neuling und begeisterte von der ersten Zeile seine Zuhörerschaft in der Stadthalle zu Homberg. Nicht nur das rollende „R“ verbindet seine Küstenheimat immerhin mit dem Hessischen Land. Auch die Freude an einer guten Geschichte gehört hie und da mit dazu, stellte Ulrike Sowa, Inhaberin von „Die Buchhandlung“, fest. „Witzige Dialoge und Mörder, die keinen Fisch mögen“, schwärmte sie – wohlwissend, dass sie selbst ihren Gästen an diesem Abend noch Matjes mit Kartoffel-Gurken-Salat servieren würde. Denn natürlich wurden die Gäste der Lesung auch dieses Mal wieder kulinarisch verwöhnt. Passend dazu servierte das Team des Abends unter anderem einen Rosso Colli Enganei und einen T’Vigneto delle Dolomiti IGT aus dem Hause Cantina Tramin. Doch vor den leiblichen Genuss hatte der Büchergott die Schärfung der literarischen Sinne gesetzt. Begeistert lauschten die Gäste dem nordischen Akzent des Autors, der seine Protagonisten bis weit in die große Stadt entsandte, um einen Fall zu lösen, der ganz und gar ungewöhnlich zu sein schien. Doch sind nicht alle Morde ungewöhnlich? Keine Frage, dass sich da der Dorf- Sheriff sogar bis zur Reeperbahn aufmacht. Natürlich in Begleitung von Susi, dem vegetarischen Hund. Und weil es gerade so schön war, einfach auch mit der gesamten Belegschaft der „Hidde Kist.“ Die Zuhörer liebten es und genossen ihren Matjes. Eindeutig kein Mörder war damit unter ihnen.
Du weißt ja gar nicht, wie gut du es hast
Du weißt ja gar nicht, wie gut du es hast, Was sollen die Leute denken?, Das gehört sich nicht, Das ist doch nichts für dich… Mit solchen Sätzen ist Maria Bachmann in Franken groß geworden. Über ihre lieblose und prägende Kindheit und Jugend im Dorf hat sie das berührende Buch “Du weißt ja gar nicht, wie gut du es hast”, geschrieben. Gehorchen, Schweigen, Unterordnen, das waren die Ansprüche, die ihre Eltern an Maria stellten.
Bedürfnisse, wie etwa ein eigener Tisch oder eine Tür zu ihrem Zimmer, die bisher mit einem Vorhang verschlossen war, wurden weggeredet. “Das brauchst du nicht”, war ein oft gehörter Satz. Die Anpassung ging so weit, dass Maria sich nicht traute, auf Nachfrage ihre Lieblingsfarbe zu äußern, ohne vorher ihre Mutter gefragt zu haben, ob die Antwort in Ordnung sei. Die Eltern, selbst kriegstraumatisiert und in emotional kargen Verhältnissen groß geworden, gaben ihre Unfähigkeit, Anerkennung und Liebe zu zeigen, an die Kinder weiter.
Die Homberger Buchhandlung hatte zu dieser Lesung in der Reihe `Astrid Ruppert trifft´ eingeladen. Astrid Ruppert, selbst bekannte Autorin, saß mit Maria Bachmann in der vollbesetzten Halle 17 auf dem Sofa und stimmte in einem zwanglosen Gespräch auf die Lesung ein. Übereinstimmend stellten beide fest, dass in der eigenen Kindheit wenig mit den Kindern gesprochen wurde. Kinder wurde nicht nach ihrer Meinung, ihren Bedürfnissen oder ihren Vorlieben gefragt. Phantasie beim Kind wurde nicht begrüßt, Bitten generell erst mal abgelehnt. Bilder, die Maria als Kind gemalt hatte, zeigte sie dem Vater mit den Worten: “Das ist ja nichts”. Maria Bachmann las mehrere Passagen aus dem Buch vor und es war bei dieser Lesung so still, man hätte buchstäblich eine Stecknadel fallen hören können. Viele Zuhörerinnen und Zuhörer fühlten sich an ihre eigene Kindheit und Jugend erinnert, die in manchem der geschilderten Kindheit ähnelte.
Zwischen den Lesepassagen sang Maria Bachmann mit hervorragender Gitarrenbegleitung von Herbert Hofmann “Ich trag dich durch die schweren Stunden”, “Applaus, Applaus” und “Du bist vom selben Stern”. Eine berührende Lesung, wunderbare, offene und ehrliche Gespräche, gefühlvolle Musikstücke und ein schmackhaftes 70er Jahre Catering von Martin Jantosca sorgen dafür, dass dieser Abend lange nicht vergessen wird. In ihrer Schlussansprache erinnerte die Homberger Buchhändlerin Ulrike Sowa das Publikum daran, niemals die eigene Lieblingsfarbe zu vergessen und daran zu denken, dass wir nicht auf der Welt sind, um einen guten Eindruck zu machen.
Wissenschaft mit Thrill
Timo Leibig las aus seinen Fantasythrillern Nanos. Der erste Band, Nanos – sie bestimmen was du denkst, war bereits in 2018 erschienen und der zweite Band, Nanos – sie kämpfen für die Freiheit, lag gerade druckfrisch vor. Timo Leibig, der bisher einige Romane als Selfpublisher (im Selbstverlag) veröffentlicht hat, ist jetzt mit seinen neuen Thrillern bei einem renommierten Verlag gelandet.
Nanos erzählt die Geschichte des neuen Bundeskanzlers Johann Kehlis, der versucht, die Bevölkerung mittels Nanoteilchen zu manipulieren. Da ihm viele Lebensmittelketten gehören, ist es ein Leichtes, Nanoteilchen in Speisen, Getränke, Cremes und anderes zu mischen. Personen, die diese Nanoteilchen aufnehmen, glauben fortan alles, was Kehlis sagt, finden alles gut und richtig was er macht und sind deshalb für die Zwecke des Kanzlers sehr gut zu gebrauchen. Aber, es gibt auch Menschen, die resistent gegen die manipulativen Nanos sind. Sie sind “frei” und sammeln sich im Untergrund zu einer Rebellion. Glaubt eine Person, dass eine andere zu den Resistenten gehört, dann kann er diese bei der entsprechenden Verwaltung beichten. Beichten, ein schönes Wort für denunzieren. Diese denunzierten Menschen werden ohne Federlesens festgenommen und abgeführt. Wohin, das weiß bisher keiner.
Spannend und interessant gestaltete Timo Leibig die Lesung, durchsetzt mit vielen
Informationen zu Nanoteilchen, die auch heute schon in unserer Nahrung und Kleidung vorhanden sind. Unsichtbar für das Auge, da ein Nanometer einem Milliardstel Meter entspricht. Anders ausgedrückt: Ein Nanoteilchen ist im Vergleich zu einem Fußball ungefähr so groß wie der Fußball im Vergleich zur Erde. Um zu zeigen, wie praktisch Nanos im täglichen Leben sein können, hatte Timo Leibig ein mit Nanopartikeln bedampftes Shirt dabei. Auf dieses Shirt ließ er ein Glas Wasser laufen. Das Shirt war so trocken wie vorher. Das funktioniert natürlich auch mit Rotwein, so der Autor 😉
Das kleine Menue, das Familie Süßmann vor der Lesung servierte, verblüffte zwar mit schwarzen Nudeln, war aber garantiert „frei“. Ulrike Sowa bedankte sich bei Timo Leibig, bei Familie Süßmann und natürlich bei allen Gästen. Es war ein unvergesslicher, gelungener Abend, bei dem Fantasy- und Thrillerfans gleichermaßen auf ihre Kosten kamen.
Unter die Haut
Die verlorenen Töchter ist ein Roman, der unter die Haut geht. Das stellte die Homberger Buchhändlerin Ulrike Sowa fest, als sie die Autorin Hannelore Hippe im vollbesetzten Dannenröder Gasthaus Jakob begrüßte.
Der Roman thematisiert das Schicksal der Kinder, deren norwegische Mütter eine Beziehung zu einem deutschen Besatzungssoldaten in den Kriegsjahren von 1940 bis 1945 unterhielten. Diese Beziehungen waren von den Nationalsozialisten durchaus erwünscht, und für die Mutter und ihr Kind wurde vom Verein „Lebensborn“ bestens gesorgt. Aber nach dem verlorenen Krieg wurden viele Kinder in Kinderheime verschleppt, ohne dass die Mütter davon wussten. Die Mütter mussten sich in Erziehungsheimen aufhalten, um über ihre „Taten“ nachzudenken. Oft wurde den Kindern auch ihre Identität geraubt, sie wuchsen unter einem anderen Namen auf, und waren auch deshalb nicht mehr aufzufinden. Eine grausame Vorstellung.
Hannelore Hippe las emotional aufwühlend aus dem Roman DIE VERLORENEN TÖCHTER und erzählte zwischen den Kapiteln, wie sie auf einen tatsächlichen Fall in Norwegen aufmerksam wurde, 800 Seiten Ermittlungsakten las und dann diese fiktive Geschichte aufschrieb. Das Leben ihrer Hauptperson Åse Evensen wurde unter dem Titel ZWEI LEBEN mit Liv Ullmann verfilmt.
Ergriffen lauschten die Gäste Hannelore Hippes Lesung und spendeten großzügigen Applaus. Die Lesung wurde mit einem leckeren kleinen Menue, serviert vom Team des Gasthauses Jakob abgerundet. Eine abwechslungsreiche Unterhaltung und ein kulinarisches Vergnügen, da waren sich die Gäste einig.
Ulrike Sowa
Mittagsstunde mit Dörte Hansen
Ein Herzensbuch, das hielt die Homberger Buchhändlerin Ulrike Sowa in ihrer Begrüßung fest, ist der neue Roman von Dörte Hansen, der seit Erscheinen auf den ersten Plätzen der Spiegel-Bestsellerliste steht. Der kurze, einprägsame Titel MITTAGSSTUNDE beschreibt die Zeit, in der die Arbeit im friesischen Dorf ruht, und die Menschen eine Verschnaufpause auf dem Sofa einlegen. Und diese Pause brauchen sie auch, denn das Leben ist gekennzeichnet von harter körperlicher Arbeit, die oft nicht den gewünschten Ertrag bringt. Dieser Roman ist so vielschichtig, dass er sich in wenigen Worten nicht fassen lässt. Ingwer Feddersen, auf dem Dorf in einem Gasthof aufgewachsen, hat das Zeug für die hohe Schule, findet sein Lehrer. Aber da kommt er beim alten Feddersen nicht gut an. Wozu hohe Schule, wenn für die Alten doch die Hauptschule gut genug war, und keiner gefragt wurde, ob er vielleicht etwas anderes als Gastwirt und Bauer werden möchte. Ingwer der Abiturient, der Studierte schließlich, verlässt sein Dorf. Und kommt als fast 50 jähriger für ein Sabbatjahr zurück, um die beiden Alten, Ella und Sönke zu pflegen. In Rückblicken erzählt Dörte Hansen das Leben der alten und jungen Generation, die Flurbereinigung, die die Bauern zuerst ärgerte und verwirrte, das Aufgeben der kleinen und unrentablen Höfe und Tante-Emma-Läden, der Rückgang der Tanzabende in der Gaststätte, kurz, das langsame Sterben der Dörfer. Brinkebüll, das friesische Dorf, in dem der Roman angesiedelt ist, könnte auch im hessischen liegen. Interessiert, berührt und belustigt und lauschten 120 Gäste in der Halle 17 in Nieder-Ofleiden den Texten von Dörte Hansen, die souverän und ergreifend las. Jeder Satz sitzt in dem Text, es gibt kein Wort zu viel. Zum Abschluss wurde Dörte Hansen mit lang anhaltendem Applaus bedacht und es wurden noch einige Fragen gestellt, die sie gerne beantwortete. Auch die Signierstunde nutzten viele Gäste, um mit dieser Ausnahmeautorin ins Gespräch zu kommen. Die Gäste wurden von Martin Jantosca und seinem Team mit Pannfisch verwöhnt, so dass dieser Abend wieder einmal ein Augen- Ohren und Gaumenschmaus war. Die nächsten Lesungen der Homberger Buchhandlung kann man unter www.BuchHomberg.de finden.
Ulrike Sowa
Obendrüber da schneit es
Eine Lesung aus dem Roman von Astrid Ruppert mit verteilten Rollen. Es war ein großer Spaß, mal in die Fußstapfen eines Schauspielers zu treten und einen Text aus dem verfilmten Roman zu lesen. Ein gelungener Abend, der wiederholt werden wird.
Fröhlicher Bastelabend
Fröbelsterne, Stempelkerzen, Orimoto-falten, hier kann man es lernen. Ein fröhlicher Bastelabend, bei dem mit viel Spaß einige Weihnachtsgeschenke und Dekoartikel gefertigt werden. Wird jährlich im November wiederholt. Anleitungen von Vanessa Buch und Ulrike Sowa.
Autorenlesung mit Daniel Speck
Piccola Sicilia, ein besonderes, farbiges Buch, angesiedelt in Sizilien und Tunis. Diese großartige Familiengeschichte las Daniel Speck in der vollbesetzten Halle 17 in Nieder-Ofleiden vor 140 hingegeben lauschenden Zuhörerinnen und Zuhörern. Ein Genuss, der von gefüllten Tortellini gekrönt wurde.
Autorenlesung mit Astrid Ruppert
Astrid Ruppert las in der Homberger Stadthalle aus ihren Erzählungen „Die Bestimmung der Eisscholle“. Acht witzige, skurrile, fantastische, spannende Geschichten zogen die Zuhörerinnen und Zuhörer nachhaltig in ihren Bann. Ein ganz besonderer Abend, da Astrid Ruppert außergewöhnlich gut vorträgt und ihre Geschichten mit Randbemerkungen würzt.
Autorenlesung mit Astrid Brandl
Astrid Brandl, die unerschrockene Tierärztin gab uns an diesem Abend im Gasthaus Jakob einen Einblick in ihren Berufsalltag. Zwerchfellerschütternd und manchmal berührende Geschichten waren zu hören. Eine schöne Auszeit vom Alltag!
Autorenlesung mit Stina Jensen
In der Reihe „Astrid Ruppert trifft….“ las Stina Jensen ihren Cosy-Krimi (ein gemütlicher Krimi) „Playa de Palma, Abgrundtief“. Stina Jensen las ganz bezaubernd und klärte im Dialog mit Astrid Ruppert viele Fragen zum Schreiben, dem Alltag einer Autorin und dem Self-Publishing. Ein sehr interessanter, lustiger Abend.
Autorenlesung mit Wolfram Fleischhauer
Eine Halle 17, die aus allen Nähten platzte, ein Autor, der zum dritten Mal in Homberg las und ein Thema, das aufwühlte. Das Meer, ein Öko-Thriller, ein Roman, ein politisch brisantes Buch. Wolfram Fleischhauer las den Gästen verschiedene Kapitel vor, die den Roman aus einer immer anderen Sicht beleuchteten. Eine auf hoher See verschwundene Fischerei-Beobachterin, eine nicht handelnde EU, gierige Händler und schließlich der Markt, der immer mehr zu immer kleineren Preisen verlangt. Ein spektakulärer Roman, eine spannungsreiche Lesung.
SchaufensterLesen zum Welttag des Buches
Der Welttag des Buches schickt seine Leserinnen und Leser voraus. Der neue Roman von Wolfram Fleischhauer DAS MEER wurde von vielen Freunden und Gästen unserer Buchhandlung vorgelesen. Schon von weitem nahmen die ankommenden Bürger und Touristen eine Stimme wahr, die erzählte…… vorlas? Beim Näherkommen konnte man dann im Schaufenster oder auf dem Hof Menschen sehen, die aus einem Buch vorlasen. Um festzustellen was da gelesen wurde, war ein Blick auf das Plakat oder ins Schaufenster nötig. Aha, der neue Fleischhauer!!! Und der kommt am 18. Mai selber, um vorzulesen.
„Arzttermin“ bei Falk Stirkat
Falk Stirkat, Notarzt und erfolgreicher Autor vieler Bücher kam vergangene Woche nach Homberg zur Lesung. 130 Gäste hatten sich auf Einladung der Buchhandlung im Frankfurter Hof eingefunden, um Falk Stirkats Berichte aus dem täglichen Leben eines Notarztes zu hören. Dass man als Zuhörer, quasi nebenbei, einen kleinen theoretischen Erst-Hilfe-Kurs absolvierte, war nur einer der vielen Pluspunkte dieses unterhaltsamen Abends.
Insgesamt ein Abend, der die Lachmuskeln trainierte, den Mut zum Helfen stärkte und seriöse Unterhaltung bot.
Autorenlesung mit Susann Pasztor
Mehr als 80 Gäste kamen zur Lesung des Romans „Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“ nach Ober-Ofleiden ins Mehrgenerationenhaus. Susann Pasztor, Autorin aus Berlin und Sterbebegleiterin im Ehrenamt, hat diesem außergewöhnlichen Roman geschrieben. Er handelt vom alleinerziehenden Fred Wiener, der seinem Leben einen Sinn geben wollte, und deshalb die Ausbildung zum Sterbebegleiter absolviert.
In Karla, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist, findet Fred aber nicht etwa die Person, die demütig auf ihr Ende wartet, sondern eine Frau, die schroff, abweisend und manchmal sarkastisch ist, und die in keinerlei Vorstellung von Fred passt. Witzige Dialoge und eine unvorhersehbare, aber nachvollziehbare Wandlung vom vorerst eher unterwürfigen Fred zu einem gleichwertigen Partner lassen diesen Roman zu einem besonderen Leseerlebnis werden. Susann Pasztor las, unterbrochen von Einlassungen zu ihrem eigenen Erleben als Sterbebegleiterin, lebendig und sympathisch aus ihrem Roman vor. Im Anschluss an die Lesung wurden viele Fragen gestellt, und es ergab sich eine interessante und aufschlussreiche Unterhaltung. Viele Gäste nutzten auch die Gelegenheit, während des Signierens mit der Autorin in Dialog zu treten. Eine bemerkenswerte Lesung, ein außergewöhnlichen Roman, eine meisterhafte Vorleserin.
Tee mit Ayman, ein Abend mit Astrid Ruppert
Astrid Ruppert las in der Buchhandlung aus „Tee mit Ayman“, ein Buch, das Kolumnen zum Alltag einer Flüchtlingsbegleiterin enthält. Spritzig, witzig, traurig, so wie das Leben selbst.
Ein Team vom Hessenfernsehen war dabei und filmte. Der Beitrag wurde am Sonntag, 7.1.2018 in der Hessenschau gezeigt.
Woche der Unabhängigen Buchhandlungen – Axel Dielmann in Homberg
Ein ganz unabhängiger Abend in der Buchhandlung in Homberg
Von Astrid Ruppert
In der Woche der unabhängigen Buchhandlungen hat Ulrike Sowa, die DIE BUCHHANDLUNG in Homberg führt, passend zum Thema der Woche einen speziellen Gast eingeladen: Axel Dielmann, Verleger vom unabhängigen gleichnamigen Frankfurter Verlag. Ein Dutzend interessierte Gäste haben in der Buchhandlung versammelt, um vom Buchmenschen Dielmann bei einem informativen Abend zu erfahren: Unabhängig? Was heißt das eigentlich?
Bei den großen Konzerngruppen wie z.B. Holtzbrinck, Bonnier, Random House u.a. zu denen so gut wie alle großen bekannten Verlage in Deutschland gehören, geht es wie überall in der Wirtschaft um Gewinn. Mit dem Unterschied, dass das Produkt „Buch“ eben mehr ist als ein Produkt, das man herstellt, verkauft und bewirbt, wie vielleicht eine neue Heißluftfritteuse. Ein Buch, so handfest es auch sein mag, ist auch etwas Immaterielles: ein Buch ist Idee, Inspiration, bewegt und polarisiert, berührt, und kann einen Menschen für ein ganzes Leben beeindrucken und prägen. Der Börsenverein des deutschen Buchhandels sagt dazu: „Die kulturelle Vielfalt wird in Deutschland maßgeblich von der Existenz und dem Wirken der vielen kleineren unabhängigen Verlage geprägt.“ Genau die Stimmen, an die ein Konzern vielleicht gar nicht glauben kann, weil sie nicht zum Bestseller taugen, aber trotzdem ihre Berechtigung haben, finden bei unabhängigen Verlegern wie Dielmann Gehör.
Dielmann, wie man sich einen Verleger vorstellt mit Tweedjackett, Cordhose und Hornbrille, erzählt bei Rotwein und Häppchen begeistert und zugleich begeisternd von seinem Werdegang vom Studenten der Physik zum Verleger, der er heute ist: „Irgendwann im Leben kommt der Zeitpunkt, an dem man sich entscheiden muss, welcher Liebe man folgt: Der Literatur oder der Physik.“ Er hat sich 1993 für die Literatur entschieden, seinen Verlag gegründet und die Zuhörer an diesem Abend, haben sofort das Gefühl, dass das genau richtig war.
Dielmann, das wird jedem klar, der ihm zuhört, brennt voller Leidenschaft für die 20-25 Titel, die er jährlich herausgibt in seinem kleinen Verlag, den er seit fast 25 Jahren zusammen mit inzwischen 2 Mitarbeitern führt. Er traf und trifft stets wagemutige Entscheidungen, sucht das Besondere, verlässt sich auf seine Nase und sein verlegerisches Gespür, und übt sich so stets aufs Neue als Trüffelschwein in der Verlagswelt. Das erste Buch, das er verlegte, ist gleich mal ein ganz dicker Schinken von über 1000 Seiten : Wolpertinger oder das Blau, von Alban Nicolai Herbst. Der Frankfurter Autor, schillernde Gestalt im deutschen Literaturbetrieb, wurde bereits als Plaudertasche und Scharlatan beschimpft als auch als der deutsche magische Realist hochgelobt und preisgekrönt.
Wenn man den anekdotenreichen Erzählungen aus dem Leben eines Verlegers lauscht, wird klar: Axel Dielmann kennt jeden Autor, er kennt jeden Gedanken in den Büchern, die er verlegt, und er steht voll und ganz zu seinen Autoren und ihren Texten, die wie Freunde zu seinem Leben zu gehören scheinen. Und er erzählt so gut, dass man sich zu fragen beginnt, ob er nicht vielleicht auch selbst schreibt? Ja, das tut er: Mit einer Kostprobe aus seinem Buch Ein Pärchen im Baurausch – er nennt es sein „Baustellentagebuch“ – sorgt er nicht nur für große Heiterkeit beim Publikum, er überzeugt gleichzeitig durch präzise Sprache und gut gesetzte Pointen.
Es gibt in Deutschland circa 600 unabhängige Klein- und Kleinst-Verlage, die zunehmend die Nischen füllen, die von den kommerziellen Interessen der großen Konzerne außer Acht gelassen werden. Es ist ein extrem riskantes Geschäft, und ein Verleger braucht nicht nur gute Nerven, um das aushalten zu können. Wenn man gerade die besonderen Stimmen fördern will, die kaum zur Massenware taugen, heißt das übersetzt: Der Gewinn ist gering, das Risiko dafür um so höher, erläutert Dielmann. Aber wenn ein Autor einen Partner wie Dielmann hat, dann kann er sicher sein, dass dieser sich persönlich für ihn und sein Buch einsetzt, und sich auch mal ganz ungewöhnliche Strategien überlegt, wie zum Beispiel die, Bücher mit Sponsorpartnern herauszugeben, wie das bei der Reihe „Etikett“ geschieht. Dielmann tut, was er kann. Weil er, sein Verlag, und die darin verlegten Werke irgendwie komplett zusammengehören. Gut, dass es Büchermenschen wie Dielmann gibt, für die ein Buch so viel mehr ist als ein Produkt, für den es Idee ist, und Inspiration…
Kindertheater Frederick mit Pohybs und Konsorten
Frederick, eine Geschichte für Kinder und Erwachsene, dargeboten von Maike Jansen und Stefan Ferencz, alias pohybs und konsorten. Wie fühlt es sich an, wenn alle Mäuse herumsausen und fleißig Vorräte für den Winter sammeln, während Frederick anscheinend derweil Löcher in die Luft guckt. Die anderen Mäuse sind (zu Recht?) sauer auf Frederick. Was macht er denn eigentlich? Will er so gar nichts zum Überwintern beitragen? Die Mäusegemeinschaft braucht doch Vorräte, Körner, Wasser, alles, was man so findet und was essbar ist. Es geht doch nicht, dass einer da nichts beiträgt……Was die anderen Mäuse nicht wissen, ist, dass Frederick sehr wohl auch Vorräte sammelt. Sonnenstrahlen, Wörter, Farben…. also alles das, was man nicht sehen kann. Erst im Winter, als die Vorräte gegessen sind, und sich gähnende Langeweile breit macht, erkennen die Mäuse den Wert von Fredericks Sammlung. Denn dann kann er vor den Augen der Mäuse den Sommer mit seinen Farben und Düften entstehen lassen.
Es ist eine wunderbare Geschichte, von Leo Lionni im Bilderbuch erzählt und von pohybs und konsorten als poetisches Kindertheater umgesetzt. Ein Theater der leisen Töne, bei dem nicht ständig comicartig aus den Kulissen Figuren herausgesprungen kommen. Es gibt viel zu lachen und viel zu denken. Einzigartig.
Ein großer Dank an die Sponsoren: Stadt Homberg, Beltz Verlag und Leseland Hessen!!!
Autorenlesung mit Elisabeth Herrmann
„Elisabeth Herrmann hätte uns an dem Abend auch aus dem Telefonbuch vortragen können, ich hätte Ihr gebannt zugehört“, so der Kommentar einer Zuschauerin. Dem kann ich nur zustimmen. Sie hat es geschafft, alle Gäste in ganz kurzer Zeit in ihren Bann zu ziehen. Es war ein großes Vergnügen, ihr zuzuhören. Die Mühle, ein Roman für Menschen ab 14 Jahren, bietet Erwachsenen und Jugendlichen gleichermaßen Spannung. Die ehemals angesagten Schüler, the court, treffen sich auf Einladung (ja, von wem eigentlich?) in einem Hotel in Karlovy Vary (Karlsbad). In den nächsten Tagen erleben sie, wie ihre Gruppe um einen nach dem anderen dezimiert wird, und es bricht Panik aus. Elisabeth Herrmann nahm die Zuhörer mit in den geheimnisvollen, bedrohlichen Böhmerwald und baute einen fesselnden Spannungsbogen auf, ohne allzu viel von der Geschichte zu verraten.
In der folgenden Pause servierten Martin Jantosca und sein Team ein leckeres kleines Menue, das die Gäste für die folgende Lesung von Stimme der Toten stärkte. Im Mittelpunkt steht die Tatortreinigerin Judith Kepler, die bereits in dem vor 7 Jahren erschienenen Roman Zeugin der Toten, im gleichnamigen Film von Anna Loss gespielt, die Hauptrolle innehatte. Judith Kepler wird in eine Bank beordert, um dort die Spuren eines Selbstmordes zu beseitigen. Ein Mitarbeiter stürzte von der Galerie. Judith Keplers unfreiwillige Ermittlungen lassen allerdings einen Sturz von der Galerie vermuten, bei dem jemand nachgeholfen hatte. Es geht um den Verfassungsschutz, um Geheimdienste, die Stasi, Judiths Heimerziehung in der DDR, sowie die deutsche Vergangenheit. Ein prallvoller Krimi, aus dem Elisabeth Herrmann einen kleinen Auszug las, der neugierig auf die Lektüre des Buchs machte.
Es war ein durchweg gelungener Abend mit hochzufriedenen Gäste.
Ein großer Dank an die Sponsoren: Stadt Homberg und Leseland Hessen !!!
Autorenlesung mit Nicole Walther
„Ich bitte Sie um ihren Mann, aber nicht für lange, denn ich werde sterben…“ Dieser Satz aus dem Roman DAS LEBEN DREHEN, aus dem die Münchner Autorin Nicole Walter fesselt spontan die Aufmerksamkeit, macht sofort neugierig: Gebannt lauscht das überwiegend aus Frauen bestehende Publikum im bis zum letzten Platz besetzten Cafe Fischer in Schweinsberg der Geschichte, die sich nach diesem herausfordernden Satz entspinnt.
Die Frühstücksmatinee-Lesung mit der Münchner Schriftstellerin Nicole Walter ist die zweite Veranstaltung der Reihe: Astrid Ruppert trifft…., die die Homberger Autorin gemeinsam mit Ulrike Sowa von der Buchhandlung organisiert.
Ruppert, die durch ihre langjährige Tätigkeit beim Fernsehen viele Schriftsteller persönlich kennt und sich über die Jahre mit einigen angefreundet hat, stellt Nicole Walter als ebenso begabte Drehbuch- wie Romanautorin vor: In der ARD-Reihe der Utta Danella Verfilmungen, sowie in der Lilly-Schönauer Reihe hat sie viele erfolgreiche und beliebte Geschichten verfasst. Und wenn man Nicole Walter kennenlernt, ahnt man, warum nicht nur ihre Filme Millionen von Zuschauern haben, und ihre Romane so beliebt sind, dass sie es auf die Bestsellerlisten schaffen: Es gelingt der Autorin sofort, das Publikum zu bannen und für sich einzunehmen. Aufmerksam lauschen die Frauen, wie Walter mit viel Charme und Humor die beiden Hauptfiguren ihres Romans vorstellt, die sich auf so ungewöhnliche Weise begegnen: Die junge, sterbenskranke Amelie bittet die Ärztin Marlene darum, ihr ihren Mann auszuleihen, bis sie sterben wird, um die letzte Zeit ihres Lebens zusammen mit dem Geliebten verbringen zu können. Marlene fällt aus allen Wolken. Sie hatte keine Ahnung, dass ihr Mann sie überhaupt betrügt, und muss nun erkennen, dass es das Leben, das sie zu führen glaubte, schon lange nicht mehr gibt.
Die Mischung aus Humor und Leichtigkeit, mit der Walter sich existentiellen Themen widmet, wie sie über Leben, Liebe und Tod, Verrat und Vertrauen philosophiert, die Leser in ihre profunde Gedankenwelt entführt und dabei alle gut unterhält, entfaltet einen besonderen Zauber, der das Publikum an diesem Sonntagmorgen durchweg begeistert. Der feinfühlige Roman macht Mut, sich den Krisen des Lebens zu stellen. Hier wird ein Buch vorgestellt, das einen Lachen und Weinen lässt, und damit viele Seiten seiner Leser anspricht und berührt.
Weil hier zwei Schriftstellerinnen aufeinandertreffen, entwickelt sich zwischen den vorgelesenen Passagen zwischen den beiden ein Gespräch über Figuren und Motive des Romans und über das Schreiben an sich. So erfahren die Zuhörer, welche Figur die Autorin selbst am meisten fasziniert hat, was sie vielleicht selbst gemacht hätte, wenn sie mit so einer Situation konfrontiert gewesen wäre, und welche Eigenständigkeit Figuren während eines Schreibprozesses entwickeln.
Nach diesem Vormittag ist nicht nur das Publikum begeistert, Nicole Walter im O-Ton: „Ich habe mich selten bei einer Lesung so wohl gefühlt. Die Gegend und die Menschen haben mich sofort begeistert, was für ein tolles Publikum! Im Roman sagt Amelie einmal:
‚Hey, Marlene, tun wir einfach so, als ob wir glücklich sind. Dann sind wir es auch.’ Ich muss nicht so tun, als wäre ich glücklich, ich bin es einfach.’“
Das sind alle an diesem sonnigen Sonntagvormittag. Text: Astrid Ruppert
Autorenlesung mit Daniel Speck
Danica Rehder von der Alsfelder Allgemeinen Zeitung hat einen wunderbaren Artikel zur Lesung geschrieben, den ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Hier ist er: Ein Leben voller Liebe und Leid
Es ist, als stehe die Zeit still: 150 Zuhörer lauschen gebannt einer deutsch-italienischen Familiengeschichte voller Liebe, Leid und Leidenschaft. Bei »Astrid Ruppert trifft: Daniel Speck« nimmt der Münchner Autor sein Publikum an die Hand, um mit ihm gemeinsam seine Figuren aus »Bella Germania« durch ein Leben dreier Generationen zu begleiten. Inklusive Knutschkugeln und Kuckuckskindern – und einer wackeligen Angelegenheit.
Der Ape – der dreirädrige italienische Kleintransporter – schaukelt ein wenig, als Daniel Speck auf der Ladefläche Platz nimmt. Der Münchner Autor ist der erste Gast der neuen Lese-Reihe »Astrid Ruppert trifft: …«, die die heimische Autorin zusammen mit der Homberger Buchhändlerin Ulrike Sowa ins Leben gerufen hat. Rund 150 Literaturfreunde kommen an diesem Mittwoch nach Nieder-Ofleiden, um in den neuen Räumlichkeiten von Caterer Martin Jantosca Auszüge aus Specks Roman »Bella Germania« zu hören. Mit seinem Erstlingsroman hat der Münchner gleich einen Riesenhit gelandet: »Bella Germania« steht seit Dutzenden Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste und ist der erfolgreichste Debütroman 2016. Ruppert, die moderierend durch den Abend führt, hat Speck vor sechs Jahren kennengelernt. Beim gemeinsamen Drehbuchschreiben für den Weihnachtsfilm »Zimtstern und Halbmond«. »Dabei habe ich gemerkt: Er kann nicht nur schreiben. Er ist auch noch sympathisch«, erzählt Ruppert schmunzelnd. Das Sympathische hat Speck mit Vincent gemein, dem Großvater aus seinem Bestseller-Roman »Bella Germania«. Allerdings ist diese Beschreibung nur unzureichend. Vincent, der seine ahnungslose Enkelin Julia aufsucht, um endlich Licht ins Dunkle ihrer Familiengeschichte zu bringen, wird von Speck mit feinen detailreichen Zügen derart liebevoll gezeichnet, dass man ihn gleich ins Herz schließt. Genauso wie Julia. Und ihre Großmutter Giulietta, mit deren Schicksal das Drama der Familie seinen Lauf nimmt. »Man könnte meinen, über unglückliche Liebe sei eigentlich schon genug geschrieben worden«, sagt Ruppert. »Aber es sind ja gerade die Dramen, die unerfüllte Liebe, die einen immer wieder packen und zutiefst bewegen.« In »Bella Germania« gehe es neben den Themen, die einem am Herzen liegen, wie Liebe und die Familie auch um Mode, Autos, Essen und die italienischen Gastarbeiter der Nachkriegszeit. »Diese sind übrigens auf dem gleichen Gleis des Münchner Hauptbahnhofs angekommen wie die Migranten bei der Flüchtlingswelle vor zwei Jahren«, erzählt Speck. Heute stellt die Integration der Flüchtlinge Politik und Gesellschaft vor viele Herausforderungen. Damals wollte man die Gastarbeiter gar nicht eingliedern. Denn es wurde angenommen, dass alle wieder zurückgehen. Es gab noch nicht mal Deutschkurse. Specks deutsch-italienische Familiengeschichte nimmt ihren Anfang, als der junge deutsche Ingenieur Vincent in den 1950ern nach Italien reist, um dort für BMW die Isetta zu testen. Dieses kleine berühmte Auto, das auch als Knutschkugel bekannt ist. »Die Isetta konnte man quer in eine Parklücke stellen und stieg vorne ein – wie durch eine Kühlschranktür«, erzählt Speck und merkt an: »Die Firma Iso hat vorher Kühlschränke hergestellt.« Als Vincent 1954 in Mailand eintrifft, stellt sich schnell heraus: Ein Dolmetscher muss her. Und dann kommt Giulietta. Das erste Zusammentreffen mit Vincent hat magische Züge, an die sich der Ingenieur auch Jahrzehnte später noch haargenau erinnert. »Wenn wir einer großen Liebe begegnen, dann werden wir für einen kurzen Moment lang der Gefangenschaft durch Raum und Zeit enthoben«, liest Speck. Man spürt förmlich, wie sich das Gefühl dieser Begegnung von der Ladefläche des Ape aus im Saal verbreitet. Jeder Zuhörer, der selbst schon mal eine solch innige Verbindung zu einem anderen Menschen hatte, kann diese Szene wohl besonders gut nachfühlen. Eintauchen in dieses wohlige Empfinden von Vertraut- und Geborgenheit. Aber eine bewegende Geschichte wäre nicht bewegend, wenn nur Friede, Freude, Eierkuchen herrscht. Die Sizilianerin Giulietta verzichtet schweren Herzens auf eine Zukunft mit Vincent. Und das, obwohl sie ein Kind von ihm erwartet. Das Problem? Ein anderer Mann. Giulietta ist bereits mit ihrem sizilianischen Cousin Enzo verlobt, den sie trotz ihrer Liebe zu Vincent heiratet. Ihr Sohn Vincenzo wächst als Kuckuckskind auf. Und die gibt es auch im wahren Leben nicht selten: »Es gibt Schätzungen von Experten, denen zufolge bis zu zehn Prozent der Kinder in Deutschland Kuckucks-kinder sind«, erzählt Speck. Die Menge raunt. Im Publikum müssten demnach 15 von ihnen sitzen. Eine verblüffende Vorstellung. Richtig ungemütlich wird’s dann im Buch. Bei der Hochzeit von Giuliettas Zwillingsbruder Giovanni, der als Gastarbeiter in Deutschland arbeitet und auf Sizilien heiratet, kommt es am späten Abend zu einem verhängnisvollen Desaster. Zuvor wird allerdings noch fürstlich gespeist. Giovanni lässt sich nämlich nicht lumpen. Bei dem leckerem Hochzeitsmenü, das Speck vorliest, knurrt wahrscheinlich nicht nur der Redakteurin der Magen. Martin Jantosca und sein Team haben passend zur Lesung italienische Köstlichkeiten für das Publikum vorbereitet, die dem einen oder anderen einen wohligen Seufzer entlocken. Figuren gehören zu Specks Familie Auf der Hochzeit von Giovanni herrscht zu später Stunde eine ganz andere Stimmung. Die ist völlig im Eimer, als der 13-jährige Vincenzo seinem eifersüchtigen Vater Enzo einen Schlag ins Gesicht verpasst. Wie es weitergeht? Das bekommt Vincents Enkeltochter Julia dann von Giovanni zu hören. Die junge Frau ist wie ihre Großmutter eine begabte Modedesignerin – und sie kann ihr Talent auch richtig ausleben. Familie? Fehlanzeige! Julia konzentriert sich einzig auf ihre Karriere. »Dabei ist Familie so wichtig«, sagt Speck. »Unbewusst beeinflusst sie uns mehr als wir glauben.« Manchmal dauere es bis in die dritte Generation, bis sich Wünsche erfüllen oder Wunden heilen. Specks Familie hat in den vergangenen Jahren auf jeden Fall einigen Zuwachs bekommen. Denn in den acht Jahren, in denen er an »Bella Germania« geschrieben hat, sind ihm seine Figuren ans Herz gewachsen. »Ich habe mit ihnen gelebt, gelacht und gelitten. Manchmal habe ich von ihnen geträumt«, erzählt der Autor. Ob er traurig war, als der Roman fertig war? »So richtig loslassen kann ich sie nicht. Julia, Giulietta, Vincent und die anderen gehören jetzt zu meiner Familie.« Eine berührende Aussage – und wieder ein Moment Stille im Raum.
Welttag des Buches – Sven Gerhardt in der Schule
Diese witzige Autorenlesung mit Sven Gerhardt bekam die Grundschule Homberg von uns zum Welttag des Buches geschenkt. Die Heuhaufen Halunken gründen darin eine Bande und die Schulkinder durften ausprobieren, ob sie die Mutproben auch bestehen würden. Eine der Aufgaben bestand darin, 6 Pferdeäpfel auf einen Balkon zu werfen. Julian meisterte die Aufgabe mit Bravour.
Welttag des Buches – Schulklassenbesuch
Zum Welttag des Buches 2017 besuchte auch die Klasse 5 G a mit ihrer Lehrerin Lidia Bardelmann die Homberger Buchhandlung. Nach der Begrüßung befragte die Buchhändlerin Ulrike Sowa die Kinder über die Bestellmöglichkeiten im Buchhandel. Fast alle Kinder wussten, dass man persönlich, telefonisch, per whatsapp und natürlich auch per mail seine Bücherwünsche mitteilen kann. Dass es eine homepage mit Bestellmöglichkeit gibt, das war nicht allen bekannt. Und wie schnell die Bücher dann in Homberg sind, dass der Großhändler 1 Million Titel auf Lager hat, das beeindruckte die Schüler dann doch. Danach erkundeten die Schülerinnen und Schüler die Buchhandlung. Zuletzt trafen sich alle im Hof, um zusammen Gedichte zu den Themen Lesen und Bücher zu erfinden. Nach der Vorgabe der ersten Zeile kamen witzige, gescheite und aufschlussreiche Zweizeiler so schnell zustande, dass Ulrike Sowa Mühe hatte, mit dem Schreiben Schritt zu halten. Nach einer guten Stunde traten die Kinder mit dem Buch „Ich schenk Dir eine Geschichte“ den Rückweg zur Ohmtalschule an. Hier einige der vielen Zweizeiler:
- Bücher lesen, liebe Leute, alle Leute lesen heute. (Leon)
- Ich lese jeden Tag, weil ich es so sehr mag (Hannah)
- Ich lese gern von Fußball Weil ich das so gut kann (Fabian)
- Ein Buch, das uns gefällt, ist für uns wie ein Held (Joschi)
- Das Witzebuch versprach mir Spaß, wobei ich grade Nudeln aß (Giuliano)
Autorenlesung mit Charlotte Lucas
Das war keine alltägliche Aufgabe, die die Homberger Buchhändlerin den Gästen der Lesung stellte. “Schreiben Sie doch einmal auf, wofür sie dankbar sind”. Die meisten Gäste folgten der Bitte und die zur Veröffentlichung freigegebenen Texte sind unten zu lesen. Dankbarkeit für das, was man hat, war eines der Themen des Romans, aus dem die Autorin Charlotte Lucas las. In dem zeitversetzt angelegten Roman erfährt man von dem Paar Hannah und Simon, für die das nächste Jahr “Dein perfektes Jahr” werden könnte, und von Jonathan N. Grief, der einen Kalender findet, in dem Aufforderungen stehen, etwas zu tun. So unter anderem die Bitte, zu notieren, wofür er dankbar ist. Charlotte Lucas las gekonnt mit Einfühlungsvermögen und Temperament und konzentrierte sich hauptsächlich auf die Person des Jonathan N. Grief. Ein Meckerer wie er im Buche steht. Ein Rechtschreibfehler in der Zeitung veranlasst ihn, einen langen Brief an die Redaktion über den Niedergang der deutschen Sprache zu schreiben. Dazu hat er schließlich auch Zeit, denn er kann sich bequem auf dem Ruhm und Geld seiner Vorfahren ausruhen und da seine Frau ihn verlassen hat (warum versteht er nicht, sie hatte doch alles), kann er seine Zeit mit solch unsinnigen Dingen verbringen, wie anderen Leuten neunmalkluge Briefe zu schreiben. Aber die Aufforderungen im gefunden Kalender geben ihm zu denken, und…..nun ja… Menschen verändern sich. Charlotte Lucas verstand es, die Zuhörer auf eine Reise in das Leben dieses Besserwissers mitzunehmen. So begegnet er beim Erledigen der Aufgaben, die der Kalender stellt, auch einer Kartenlegerin. Karten legen hält er für Scharlatanerie und äußert das auch bei diesem Besuch, doch der Kartenlegerin gelingt es, ihn zumindest in seiner vorgefassten Meinung zu erschüttern. Nicht nur bei dieser Passage gab es einiges zu Lachen. Es war ein interessanter, lustiger Abend, der noch durch ein leckeres Gericht und ein vorzügliches Dessert im Gasthaus Jakob in Dannenrod abgerundet wurde.
Und das haben die Gäste der Lesung zum Thema “wofür ich dankbar bin” notiert:
- Ich bin dankbar dafür, dass ich 2 wunderbare Kinder habe. Sie helfen mir, wenn ich einmal keinen Sinn mehr in meinem Alltag erkennen kann. Ihre Lebensfreude steckt an.
- Dankbar bin ich für viele Dinge, Geschehnisse und Menschen, die mein Leben auf unterschiedlichste Art bereichert und beeinflusst haben. Am dankbarsten bin ich allerdings für ein gesundes Kind, mit dem ich viel Glück in mein Leben bekam.
- Meine kleine Tochter Luzie. Dass ich meinen Traumberuf ausüben und davon leben kann. Dass ich gesund und munter bin. Dass ich den tollsten Vater auf der Welt habe.
- Dafür bin ich dankbar: Für meine Familie. Für unsere Gesundheit. Für alle netten Menschen.
- Ich bin dankbar für meine lieben Freundinnen, mit denen ich heute hier sein kann.
- Ich bin dankbar für die Möglichkeit, motiviert und glücklich in die Zukunft zu blicken. Ob Abitur oder Studium, positives Denken ist die Devise. Am wichtigsten ist natürlich, dass man gesund ist. Gleichzeitig bin ich aber auch sehr dankbar für meine wunderbaren Eltern. Offenheit für Musik, Kunst usw. zähle ich auch noch dazu.
- Ich bin dankbar für meine Gesundheit, dass ich frohen Mutes in das restliche Jahr schaue, freue mich auf 2 schöne Wanderurlaube, bin happy, dass ich eine tolle Tochter habe, die mit Elan und Freude ihre Schule absolviert, dass ich mit Freude meine Arbeit und Hobbys angehe. Ich finde gut, dass ich noch fit bin.
- Ich bin dankbar, dass ich eine tolle Familie habe, auf die ich immer zählen kann.
- Ich bin dankbar, dass ich gesund bin und zusammen mit meinem Mann meine Tochter, Schwiegersohn und Enkelin besuchen kann.
- Danke dafür, dass Du so mutig warst und mir Deine Nummer gegeben hast auf dem Weihnachtsmarkt.
- Dankbar für 35 glückliche Ehejahre, schön, dass sie gewesen. Dankbar für meine Kinder, schön dass sie da sind.
- Ich bin dankbar, dass ich jeden Morgen aufstehen kann und gesund bin. Dass ich eine liebe Familie und gute Freunde habe,
Arzttermin bei Falk Stirkat
SCHWEINSBERG (pw). Witziges, Skurriles und Nachdenkliches aus dem Leben eines Notarztes präsentierte am Freitagabend die Homberger Buchhandlung. Inhaberin Ulrike Sowa hatte im Café Fischer in Schweinsberg mit Notfallmediziner und Buchautor Falk Stirkat zur Lesung eingeladen. Über fünfzig Zuhörer folgten Stirkats Lesung bei Snacks und Dessert sichtlich gespannt. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir heute so viel zu lachen bekommen“, fasste Sowa den Abend zusammen.
Zu Beginn der Lesung stellte Stirkat jedoch sachlich heraus: „Das Rettungssystem in Deutschland zählt zu den besten der Welt, diese Lobpreisung ist wichtig“. Der in Deutschland selbstverständliche Notruf und das Anrücken eines Rettungswagens sind in anderen Ländern unbekannt. Der notorischen Kritik des Spießbürgertums widmete er ein besonderes Augenmerk. „Für die, die uns brauchen, sind wir immer zu langsam. Für die, die uns zuschauen, sind wir immer zu schnell“, kommentierte er beispielsweise die Fahrten mit Blaulicht und „Tatütata“.
Quelle: Philipp Weitzel / nh24.de
Ringelnatz mit Achim Amme + Ulrich Kodjo Wendt mit Ringelnatz
Publikum noch stundenlang, wartete auf Bumerang, so lautet der Titel eines der Gedichte von Joachim Ringelnatz, die Achim Amme gekonnt zu Gehör brachte. Es war ein ereignisreicher Abend, den die fast 50 Gäste dieser Lesung im Gasthaus Jakob in Dannenrod erlebten. Nach einer Begrüßung mit einem Glas Sekt und dem Gedicht an die Pellka, ausnahmsweise von der Veranstalterin Ulrike Sowa von der Homberger Buchhandlung vorgetragen, startete der Abend mit einem leckeren Pellkartoffel-Gericht. Diese Stärkung brauchten die Besucher auch, denn einige Gedichte von Ringelnatz befassten sich mit nicht ganz leicht zu ertragenden Beispielen von tatsächlichen oder erfundenen Tierquälereien. Auch das Gedicht über Alwine fehlte nicht. Alwine, von Ringelnatz geliebt, und nach ihrem Tod Tag für Tag immer wieder ein- und ausgegraben. Ungläubig schauten sich die Gäste der Lesung an, schüttelten sich abwechselnd vor Grauen und Lachen und amüsierten sich dabei königlich.
Diese ganz besondere Lesung von Achim Amme wurde zudem von Ulrich Kodjo Wendt, einem Akkordeon-Künstler gekrönt. Ulrich Kodjo Wendt, der bereits mit Faith Atkin Filmmusik machte, gab zum Gitarrenspiel von Achim Amme den richtigen Ton an. Zum Abschied trug Achim Amme den in 2 verschiedenen Richtungen sitzenden Gästen 2 verschieden Interpretationen des Gedichts vom armen Sauerampfer vor. Die Kurzversion stammt von Ammes Mutter und lautet: „Am Bahndamm stand ein Sauerampfer, sah Zug um Zug, nie einen Dampfer. Armer Sauerampfer“.
Armer Sauerampfer, reich beschenktes Publikum, das an diesem außergewöhnlichen Abend dank Achim Amme und Ulrich Kodjo Wendt Ringelnatz kennen und sicher auch lieben lernte.
Zum Abschied dankte die Veranstalterin Ulrike Sowa den beiden Vortragenden, dem Team vom Gasthaus Jakob, dem Publikum, und nicht zuletzt dem Leseland Hessen. Dank einer Reihe Sponsoren gibt es die Möglichkeit, solche hochkarätigen Künstler auch in einen kleinen Rahmen einzuladen.
Autorenlesung mit Inge Löhnig
Lesung mit Kreuzverhör
Inge Löhnig las auf Einladung der Homberger Buchhandlung in der Stadthalle und begeisterte ihr Publikum. Eine Autorin die nicht nur phantastisch schreibt, sondern, dank Sprechausbildung, auch perfekt artikuliert spricht. Es war eine große Freude ihr zuzuhören.
Die Autorin gab dabei Einblicke in den Anfang Ihres Schaffens und gestand, den ersten Roman in hohem Bogen weggeworfen zu haben. So einfach, wie sie sich das Schreiben vorgestellt hatte, war es denn doch nicht. Mit der Kommissar-Dühnfort Reihe ist ihr dann ein großer Wurf gelungen.
Beim Blick in fremde Familien und über den Zaun zu harmlosen Nachbarn muss der Leser, beziehungsweise hier der Zuhörer der Lesung, ab und an schwer schlucken.
Völlig zu Recht steht „Gedenke mein“ auf der Spiegel-Bestsellerliste und das Publikum hing während der Lesung gespannt an Inge Löhnigs Lippen. Anschließend durften die Gäste die Autorin ins Kreuzverhör nehmen. Dabei verriet sie einiges über ihre akribische Recherchearbeit, soweit es den Polizeialltag, medizinische Details, möglicher Überflutung eines U-Bahn-Tunnels und weitere interessante Gebiete ihrer Romane betraf.
Die Lesung wurde mit einem kleinen bayrischen Menue vom Caterer Martin Jantosca abgerundet und freundlicherweise vom Leseland Hessen bezuschusst. Dank mehrerer Großsponsoren kann sich auch eine kleine Buchhandlung große Autoren leisten.
Autorenlesung mit Jule Heck
Alles außer gemütlich !!! Wer bei `regionalem Krimi´ an `gemütlichen Krimi´ dachte, der wurde überrascht. Die beiden Ermittler von Jule Hecks drittem Buch „Schönes Biest“ haben es nämlich mit grausamen Morden zu tun. Alexander Henneberg und Cosima von Mittelstedt, kurz Henne & Co genannt, ermitteln, da gerade kein aktueller Mord aufzuklären ist, in einem alten Fall, der bisher nicht abgeschlossen werden konnte. Der nächste Mord, der in ihrem Umfeld geschieht, scheint mit diesem alten Fall zusammen zu hängen. Die beiden Ermittler, meist in Begleitung von Hennebergs Dackel Erdmann, müssen nun ihr ganzes Können aufbieten, um diesen Fall zu lösen. Da ist es auch nicht hilfreich, dass sich Henneberg in eine schöne Nachbarin verliebt, die irgendwie mit diesem Mordfall in Zusammenhang zu stehen scheint. Jule Heck, Autorin aus Leidenschaft, hat mir diesem dritten Wetterau-Krimi einen Roman geschaffen, der dem Leser tiefe Einblicke in die scheinbar wohlgeordnete Gesellschaft ermöglicht, bei dem sowohl Witz als auch Lokalkolorit nicht zu kurz kommen.
Nebenbei erzählte Jule Heck vom Entstehen der 3 Kriminalromane, die alle in der Wetterau angesiedelt sind. Diese sind mittlerweile so bekannt, dass die Bitte um einen Auftritt im nächsten Roman schon mehrfach an sie herangetragen wurde. So kommt beispielsweise ein Schäfer samt seiner Herde auf eigenen Wunsch im neuesten Buch vor. Jule Heck verstand es bestens, Spannung bei den mehr als 40 Zuhörerinnen und Zuhörern zu erzeugen. Sie las sogar den Schluss des Buches vor, ohne damit das Ende der Geschichte zu verraten. In der Pause wurden die Gäste der Lesung im Café Fischer in Schweinsberg lecker und üppig mit regionalen Köstlichkeiten bewirtet. Eine runde Sache, bei der keine Wünsche offen blieben.
Lesung mit Klavierbegleitung mit Claudia Schreiber
Hamburg – Köln – Homberg. Das sind die bisherigen Lesungsstationen der Bestsellerautorin Claudia Schreiber, so führte Karin Linker von der Musikschule Klein und Groß in der Begrüßung aus. Ulrike Sowa von der Homberger Buchhandlung, die Claudia Schreiber zur Lesung in das Familienzentrum eingeladen hatte, erinnerte an die bisherigen Lesungen, die im Jahr 2003 mit Emmas Glück, im Jahr 2009 mit Heimischen Männerarten und im Jahr 2011 mit Süß wie Schattenmorellen stattgefunden hatten. Und nun, in 2016, las Claudia Schreiber aus Solo für Clara.
Was ist zu tun, wenn die Tochter mit 5 Jahren beginnt Klavier zu spielen, und sich zum Entsetzen der Eltern ins Üben stürzt. Die Eltern müssen sie nicht zum Üben anhalten oder gar ermahnen, nein, Clara übt und übt, wohl hundertmal täglich erklingt „Es klappert die Mühle“. So beginnt „Solo für Clara“, ein einfühlsam aus der Sicht des Mädchens geschriebener Roman der erzählt, wie sehr Clara das Instrument liebt. Sie verbringt ihre ganze Freizeit am Klavier. Die Lehrer mutmaßen, dass die Eltern aus Clara ein Wunderkind machen wollen, das erreichen soll, was sie selber nie geschafft haben. Aber die Eltern sind selbst weder Musiker, noch der klassischen Musik zugeneigt, aber tun alles, um Clara zu unterstützen. Die Mutter ist einer Ohnmacht nahe, als Clara einen Flügel bekommen soll, und sie mit den Preisen konfrontiert wird. Ein Steinway, so viel Geld würden die Eltern nicht mal für sich selber ausgeben, und jetzt soll ihr Kind ein Instrument für 39.000,00 € bekommen. Was ist, wenn sie plötzlich keine Lust mehr hat zu spielen?
Kinder und Jugendliche der Musikschule für Klein und Groß, Karin Linker, komplettierten diese Lesung. So wurde der Werdegang von Clara anhand der Klavierstücke dargestellt. Es begann mit Chopins „Prelude“, großartig interpretiert von Patricia Scholl, Beethovens „Mondscheinsonate“ grandios gespielt von Adeline Bisanz und „Es klappert die Mühle“, wunderbar dargeboten von Jette Pilz. So wie im Buch, das nicht chronologisch vom fünften bis zum sechzehnten Lebensjahr vorgeht, wurden auch die Musikstücke nicht von „Leicht“ bis „Schwer“ gespielt. Vielmehr springt die Autorin im Roman immer wieder zurück bzw. vor, so wird aus der eigentlich erwarteten Chronologie eine leichtfüßige Erzählung des Lebens. „Die Vogelhochzeit“ spielte ganz zauberhaft Merit Kehl, Mozarts „Adagio“ bot Martina Belzer eindrucksvoll in zwei Teilen und nach der Pause verwöhnte Mara Karpe die Zuhörer mit Saties „Gymnopedie“. Martina Belzer und Mara Karpe sind Musikschüler der Grünberger Musiklehrer Christine und Reiner Geitl. „Leichte Variationen“ von Beethoven brachte Luisa Belzer excellent zu Gehör und Aleksander Burck spielte mit gekonnter Vehemenz die „Wut über den verlorenen Groschen“ von Beethoven. Der krönende Abschluss dieser wunderbaren konzertanten Lesung wurde mit Bachs „Air“ von dem Könner am Klavier, Michele Alberti dargeboten.
Großen Applaus konnten die Musikschüler schon gleich nach ihren Auftritten einheimsen. Am Ende der Lesung gab es noch einmal langanhaltenden Beifall für alle Mitwirkenden. Für Claudia Schreiber, die dieses besondere Buch geschrieben hat, das zudem mit QR-Codes ausgestattet ist. Diese QR-Codes erlauben es, dass man am Ende eines jeden Kapitels das Musikstück direkt auf einem Smartphone anhören kann. Beifall gab es ebenfalls für den Caterer Martin Jantosca, der ein leckeres kleines Frühstück vor der Lesung servierte. Ein perfekter Einstieg in einen abwechslungsreichen Vormittag.
Autorenlesung mit Lea Winter
50 Gäste lauschten begeistert der lebendigen Lesung von Lea Winter in Dannenrod. Der Zauber jener Tage, so heißt der Roman, in dem die fast 40-jährige Fritzi, die Hauptperson des Buchs, von heute auf morgen keine Stimme mehr hat. „Psychosomatisch“, so lautet die Diagnose der Ärztin. Ihr Mann, der im Gegensatz zu Fritzi einen ausgesprochen ruhigen Job hat, sagt die geplante Party ab und verordnet seiner Frau einen Wochenendaufenthalt in einem Kloster. Dazu bittet er die beiden Frauen, von denen er weiß, dass sie (vor vielen Jahren) die besten Freundinnen seiner Frau waren. Halleluja und frohlocken an Stelle von Partygetümmel und vielen Gratulanten. Fritzi ist äußerst skeptisch. Und schon die Ankunft im Kloster offenbart Kargheit. Sowohl die Ausstattung der Zimmer, als auch die Einrichtung der Besinnungsräume erscheint nicht gerade einladend.
Lea Winter verstand es, vor den Augen der Gäste das Kloster mit seiner Einrichtung, die endlosen Stunden der Meditation und die vermaledeite Gartenarbeit entstehen zu lassen. Die liebevoll gezeichneten, aber völlig unterschiedlichen Charaktere der drei Freundinnen vermittelten einen Eindruck, wie dieses Wochenende verlaufen könnte.
In der Lesepause servierte das Team vom Gasthaus Jakob ein leckeres kleines Menue mit einem köstlichen Dessert. Rundherum zufrieden und an Leib und Seele gestärkt, traten die Gäste, mit einem signierten Buch in der Hand, nach mehr als 2 Stunden den Heimweg an. Manche Besucherin wird sich also am Pfingstwochenende mit allen Sinnen in einem Kloster befinden und herausfinden, ob aus ehemaligen Freundinnen wieder beste Freundinnen werden können, und ob ein Klosteraufenthalt das richtige Geschenk für Fritzi war.
Autorenlesung mit Petra Durst-Benning
Kräuter der Provinz, der erste zeitgenössische Roman der Bestsellerautorin Petra Durst-Benning lockte mehr als 100 Gäste in das Dorfgemeinschaftshaus nach Burg-Gemünden.
Eine Prise Glück, ein Löffel Freude, das Knistern der aufkeimenden Verliebtheit, die erfolgreiche Autorin verstand es, die Gäste regelrecht in ihre Geschichte zu ziehen.
Die Frage „Wie machen Sie das, dass der Leser schon auf der ersten Seite regelrecht in die Geschichte hineinkatapultiert wird?“ beantwortete sie mit einem Lächeln und der Auskunft: „Die erste Seite verkauft dieses Buch, die letzte Seite das nächste“. Diese Fähigkeit, den Leser zu bannen hat die erfolgreiche Autorin mit drei Triologien, einem zweibändigen Roman und vielen Einzeltiteln bewiesen. Gäste der Lesung erzählten, dass der spannende Roman „Die Glasbläserin“ sie veranlasste, den Ort Lauscha im Thüringer Wald zu besuchen, da sie unbedingt die Orte ihres Lieblingsromans aufsuchen wollten.
Petra Durst-Benning erzählte einiges über die Entstehungsgeschichte ihres Romans. Das Sterben der kleinen, und mittlerweile auch größeren Städte, die gegen Internetkaufhäuser in Konkurrenz treten, ist ja nichts Neues. Beeindruckt zeigten sich die Gäste von der Tatsache, dass die Autorin bei ihrer Recherche zum Buch herausfand, dass der Baden-Würtembergische Landwirtschaftsminister Bonde für die Jahre 2014 bis 2020 EU-Fördergelder in Höhe von 1,9 Milliarden Euro für den ländlichen Raum gesichert hat. Es gibt 16 Förderprogramme, eines davon heißt „Innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum (IMF)“. Aber, und das ist die Crux, kaum einer weiß von diesen Geldern.
Das passiert aber den engagierten Leuten, die sich im Roman Kräuter der Provinz zu Arbeitsgemeinschaften zusammenraufen, nicht. Es gilt, das recht verschlafene Städtchen Maierhofen wieder zum Leben zu erwecken. Zunächst mit einer List schafft es die Bürgermeisterin und Hotelbesitzerin Therese, dass eine Werbefachfrau engagiert wird, die Maierhofen mit einer ausgeklügelten Kampagne vermarktet. Gar nicht so einfach, die Infrastruktur aufrecht zu erhalten, Geschäfte anzusiedeln und wieder blühendes Leben in die Stadt zu holen. Aber wenn alle mitarbeiten, dann geht auch fast unmögliches. Denn alle haben das gleiche Ziel: Die kleine Stadt zu retten.
Eine Liebesgeschichte ereignet sich ebenfalls im neu erwachten Genießerdorf Maierhofen. Die Bewohner sehen, dank gemeinschaftlichem „Ärmel hochkrempeln“ wieder eine Zukunft in ihrer Stadt. Alles das hat Petra Durst-Benning meisterhaft in ihrem Roman verarbeitet. Wie bei jeder Lesung der Homberger Buchhandlung, so wurde auch dieses Mal ein kleines passendes Menue vom Caterer Martin Jantosca kreiert. Ein Blütensalat mit Schnittlauchbrot rundete diesen interessanten und aufschlussreichen Abend in Burg-Gemünden ab.
mit Dirk Reinhardt, Train Kids
Von 100 Leuten, die über diesen Fluss gehen, schaffen es gerade mal drei bis zur Grenze, und einer schafft es rüber.
Fernando, Miguel, Emilio, Jaz und Angel klettern auf einen fahrenden Güterzug, der sie, so hoffen sie zumindest, ein großes Stück der Freiheit näherbringen wird. Zusammen mit Dutzenden anderen blinden Passagieren versuchen sie in den Norden zu gelangen, in die Vereinigten Staaten von Amerika, USA. Zweieinhalbtausend Kilometer liegen vor ihnen und wenn, ja wenn sie es tatsächlich schaffen, dann wissen sie nicht, wie es dort weitergehen wird. Denn sie reisen illegal ins Land ein und können nicht hoffen, sofort Wohnung und Arbeit zu bekommen. Aber alles ist besser, als in den armen Ländern zu bleiben, aus denen sie stammen, Guatemala oder El Salvdor. Verfolgt von den Maras, den kriminellen Jugendbanden, ohne Schutz von Eltern oder Verwandten sind sie, manchmal erst 12-jährig, auf sich allein gestellt auf der Flucht.
Von diesem abenteuerlichen Unterwegs-sein berichtet Dirk Reinhardt in seinem neuen Buch Train Kids. Auf Einladung der Homberger Buchhandlung und mit freundlicher Unterstützung des Förderprogramms DEMOKRATIE LEBEN las Dirk Reinhardt vor Schülern und Erwachsenen in der Max-Eyth-Schule in Alsfeld, in der Ohmtalschule in Homberg und im Familienzentrum in Homberg. Zur Lesung hatte Dirk Reinhardt viele Bilder von seinen Recherchereisen mitgebracht, die er während und nach der Lesung zeigte. So erfuhren die Schüler von den Train Kids, die ihr Leben aufs Spiel setzen, wenn sie auf die fahrenden Züge aufspringen, oder die bei einer Razzia der korrupten Polizei von diesen Zügen wieder hinabspringen müssen. Viele der Train Kids werden verhaftet, in ihre Herkunftsländer zurückgebracht und sind umgehend wieder unterwegs durch Mexiko in die USA, in das gelobte Land. Dort wollen sie ihre Mütter wiedersehen, die vor vielen Jahren, nachdem die Väter die Familien verlassen hatten, zum Arbeiten in die USA gezogen sind. Die Mütter waren der festen Überzeugung, nach wenigen Jahren mit gespartem Geld zu ihren Kindern zurück zu kommen, aber meistens blieb das ein Traum. Das Leben in den USA war teuer, viel Geld verdienten die Frauen als Hausmädchen, Kindermädchen oder Putzhilfen in den reichen Familien nicht, so dass die Rückreise immer weiter verschoben werden musste. Und die Kinder, die bei entfernten Verwandten oder Nachbarn untergebracht waren, machten sich dann auf den Weg, die Mütter zu suchen.
Interessante Fragen schlossen sich an die Lesungen an und die Jugendlichen zeigten sich betroffen von den Qualen, die Altersgenossen durchzustehen haben.
Das Buch Train Kids, mittlerweile mit vielen Auszeichnungen versehen, sollte unter dem Weihnachtsbaum von Jugendlichen ab 13 Jahren nicht fehlen.
Der Autor Dirk Reinhardt ist promovierter Historiker, freier Journalist und Autor von Jugendromanen.
Astrid Ruppert, Ein Abend in der Arktis
Das war ja gerade so, als hätte man eine Kreuzfahrt unternommen und dabei viele nette, interessante Menschen kennengelernt. So urteilte eine Besucherin des Abends, bei dem Astrid Ruppert bisher unveröffentlichte Geschichten aus der Arktis vortrug.
Dias der Kreuzfahrt, die Astrid Ruppert mit ihrem Ehemann unternommen hatte, rundeten diese aufregenden Eindrücke einer Reise an den Nordpol ab.
Eine der Geschichten handelte von einem jungen Mann, der so gerne ein Abenteurer gewesen wäre und sich todesmutig in die eisigen Fluten gestürzt hätte, wenn….., ja wenn ihm nicht der Mut gefehlt hätte. So blieb ihm nur, von Abenteuern zu träumen und zu versuchen, seine Angebetete auf andere Weise zu beeindrucken. Mit viel Humor und Empathie waren die Geschichten gestrickt und mit viel Geschick, Enthusiasmus und einer wohldosierten Prise Pathos wurden sie von Astrid Ruppert vorgetragen.
Die interessierten Zuhörer sahen beeindruckende Bilder von Walen und hörten dazu die Geschichte des Mannes, der ausgerechnet den Höhepunkt seiner Reise, nämlich das Beobachten der Wale, in seiner Kabine verschlief. Und sie lauschten der phantastischen Erzählung von dem Eisbären, der es schaffte, am Fallreep hochzuklettern um dann vor den vollends entsetzten Passagieren zu stehen und diese eindringlich zu mustern.
Spannend, spaßig, begeisternd, beeindruckend und leidenschaftlich, so erlebte die Zuhörerschaft Astrid Ruppert, die vielen bereits von der Lesungen ihrer 4 Bücher bestens bekannt war. Diese Lesung, untermalt mit wunderbaren Fotos war ein geglückter Versuch, einmal andere Wege zu beschreiten. Börries Hahn, Astrid Rupperts Ehemann hatte mit Können die Fotos passgenau zu den Geschichten zusammengestellt und vorgeführt.
Zu Beginn der Lesung wurden die Gäste mit einer Überraschung vom Schneehuhn verwöhnt, die sich als gebackenes Ei auf Blattspinat mit Trüffelöl herausstellte, und geeignet war, auf eine First-Class-Reise einzustimmen. Der Caterer Martin Jantosca erntete denn auch großen Applaus für seine Creation.
Ulrike Sowa von der Homberger Buchhandlung, die Veranstalterin des Abends, bedankte sich zum Abschluss bei allen Beteiligten für ihr Mitwirken und überreichte Astrid Ruppert arktisch blaue, schneebestäubte Blumen.
Buchmesse-Busfahrt
Wunderbar, mit Vollpension…. das rief ein leicht erschöpfter Buchmessegast am Ende eines 9-stündigen Bücher-Marathons in Anbetracht des gedeckten Tisches der Buchhandlungen aus Homberg und Kirchhain aus. Die Buchhändlerinnen Stefanie Kleinheins und Ulrike Sowa wissen nach mittlerweile 7 Jahren Erfahrung, was Messegäste brauchen, und bieten ein „Rundum-Sorglos-Buchmesse-Paket“ an.
Dazu gehört eine kleine „Reisetasche“, in der die Mitfahrer einen Snack, ein Getränk, eine kleine Broschüre über mögliche Highlights der Buchmesse und einige Gutscheine zum Einlösen während der Messe finden. Im Bus wird zudem eine selbst gebackene Köstlichkeit ausgeteilt, die in jedem Jahr nach einem Rezept, das aus dem Ehrengastland stammt, hergestellt wurde.
Früh am Morgen betreten dann die Gäste der Buchhandlungen die Messe ganz bequem durch die Halle 10. Von dort aus werden Neulinge von den Buchhändlerinnen zunächst in die Belletristik-Halle, die Halle 3 geleitet. Mitfahrer, die bereits seit einigen Jahren dabei sind, brechen vielleicht nach Indonesien auf. Indonesien ist in diesem Jahr der Ehrengast der Buchmesse und hat in der Halle 1 eine ganze Etage vorbereitet, in der Besucher das Land der Inseln kennenlernen können. Ein indonesisches Restaurant rundet dieses Angebot ab. Andere Reisende lassen sich in der ARD, die im „Forum“ das gesamte Erdgeschoss ausgestattet hat, nieder. Sei es, um Interviews zu hören, in der Hörspielbox zu sehen und zu hören, wie Hörspiele eingesprochen werden, oder um den einen oder anderen Prominenten auf der Bühne zu erleben. Anschließend zieht es die Ausflügler vielleicht in das Lesezelt, in dem im halbstündigen Wechsel Autoren interviewt werden und aus ihren Büchern vorlesen. Hat man genug vom Sitzen und Zuhören, macht man sich wieder auf in die heiligen Bücherhallen, in denen mittlerweile ein Schieben und Drängen in manchen Etagen herrscht. Um die Mittagszeit besteht für die Teilnehmer die Möglichkeit „ihre“ Buchhändler zu treffen und Fragen zu stellen, oder sich Anregungen zu holen.
Am Ende dieses aufregenden Tages werden die Messegäste der beiden Buchhandlungen am Ende der Halle 10 erwartet, und es wird ihnen der Weg zum Bus gezeigt. Dort wartet dann bereits der gedeckte Tisch mit Cocktails und kleinen Knabbereien und man kann mit anderen Mitreisenden ins Gespräch kommen. Um 18.00 Uhr startet der Bus Richtung Heimat und ein wirklich ereignisreicher Tag endet.
Michael Martin, der Wüstenfahrer
Und das schreibt Rebecca Hahn in der Alsfelder Allgemeinen zu diesem Abend:
Image der Wüste aufpolieren
Wüstenfotograf Michael Martin zeigte Schönheit der Extremregionen der Welt in Multivision. Homberg-Nieder-Ofleiden (rha). Wüsten haben ein Imageproblem. Dass Regenwälder und Ozeane geschützt werden müssen, ist für viele offensichtlich. Wüstenschützer sind im Vergleich dazu eher selten anzutreffen. Einer, der die Schönheit und Verwundbarkeit dieses Naturraums wie kein Zweiter zu vermitteln weiß, ist Michael Martin. Am Freitag war der Geograph und Wüstenfotograf mit seiner Multivision „Planet Wüste“ in der Mehrzweckhalle Nieder-Ofleiden zu Gast und begeisterte rund 400 Leute für die Extremregionen der Erde. Martins eigenes Interesse für Wüsten begann auf dem Mars, dessen Eiskappen und Wüstenlandschaften er als etwa 14-Jähriger mit dem Teleskop betrachtete. Der nächste Schritt drei Jahre später war konsequenterweise eine Mofareise an den Rand der Sahara. „Genauso hatte ich mir die Marslandschaften vorgestellt“, erzählte Martin. Von da an ließ ihn die Vorstellung der Erde als Wüstenplanet nicht mehr los. Er widmete sein gesamtes berufliches Leben diesem Thema und brachte allein von seinen 40 Reisen für das jüngste Projekt „Planet Wüste“ 300.000 Fotos mit.
Dass Martin seine Multivision in Nieder-Ofleiden überhaupt gezeigt hat, verdankte das Publikum übrigens einer Zufallsbegegnung Anfang der 1990er im Monument Valley im Südwesten der USA. Der Nieder-Ofleidener Natur- und Landschaftsfotograf Andreas Purr war damals selbst auf Fotoreise, als er zufällig Michael Martin traf. Bei Gesprächen am Lagerfeuer lernten sie sich kennen; seitdem lädt Purr Martin jedes Mal, wenn dieser einen neuen Vortrag vorbereitet hat, nach Homberg ein.
Dieses Mal organisierte Purr die Veranstaltung gemeinsam mit der Homberger Buchhandlung, deren Inhaberin Ulrike Sowa am Ende der Show meinte: „Auf vielen Bildern wird einem erst klar, wie klein der Mensch eigentlich ist.“ Seiner Winzigkeit zum Trotz hat der Mensch jedoch erheblichen Einfluss auf die Wüsten, nicht immer im positiven Sinn. Martins Wunsch lautete deshalb: „Es muss einfach aufhören, dass Wüsten als der Ort betrachtet werden, wo wir unser Öl und Gas gewinnen, unsere Atombomben testen oder Autorallyes fahren.“ Spätestens nach seiner Multivision hätten das wohl alle Anwesenden sofort unterschrieben.
Autorenlesung mit Horst Eckert, Schattenboxer
Horst Eckert, Politik-Wissenschaftler, Journalist und freier Schriftsteller las auf Einladung der Homberger Buchhandlung in Dannenrod aus seinem neuen Krimi „Schattenboxer“. Ein vielschichtiger Kriminalroman um deutsche Zeitgeschichte, um Familienbande, um Machtmissbrauch, um mögliche Machenschaften der deutschen Geheimdienste und um den Terrorismus der Roten Armee Fraktion in der deutschen Vergangenheit.
Viel zu bewältigen für den Leser? Wer das jetzt glaubt, der hat durchaus recht, aber es gelingt Horst Eckert geradezu perfekt, die einzelnen Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen, selbst die Übersicht zu behalten und mit einem überraschenden, teilweise offenen Ende die Hoffnung auf den nächsten Thriller mit dem Ermittler Vincent Che Veih zu nähren.
Vincent Che Veih, ein Ermittler, der es nicht leicht hatte im Leben. Den zweiten Vornamen hat ihm seine Mutter, eine mittlerweile aus der Haft entlassene ehemalige RAF-Terroristin, in Anlehnung an Che Guevara verpasst. Veih, der sich wegen dieses Vornamens immer ein wenig geniert, wuchs bei den Großeltern auf und ging später zur Polizei. Damit dürfte er einer der wenigen sein, die mit einem solchen familiären Hintergrund den Polizistenberuf wählen.
Horst Eckert las im Gasthaus Jakob in 2 Teilen aus seinem spannenden Krimi. Wenn ein Autor nicht nur gut schreiben, sondern auch gut lesen kann, dann ist eine solche Lesung eine außerordentliche Freude. Zur Abrundung dieses Hörvergnügens wurde vor der Lesung ein herbstliches Menue gereicht und in der Pause das passende Dessert. Zuvorkommend und lecker verwöhnt, in Spannung versetzt und mit einer Lektüre für die nächsten Tage versorgt, traten die rund 50 Gäste nach 2 Stunden den Heimweg an.
Autorenlesung mit Marie Pellissier, Die tödliche Tugend der Madame Blandel
„Eine Leiche, eine Hobby- Ermittlerin, ein ehrgeiziger Kommissar, viele Verdächtige und eine Menge Chaos, all das wird von Marie Pellissier im richtigen Maß und an den richtigen Stellen eingesetzt. Dazu gibt es Pariser Flair und einige Geheimnisse. Ein gemütlicher Krimi ohne Blutvergießen, ohne alle Schrecknisse, die von Autoren manchmal erdacht und eingesetzt werden, um den Leser zu schocken und bei Leselaune zu halten.
So begrüßte Ulrike Sowa, die Homberger Buchhändlerin, die rund 40 Gäste der Lesung im Café Fischer in Schweinsberg. Ein Krimi muss nicht mit Herzrasen und Angstgefühlen einhergehen, es geht auch anders. Das bewies Marie Pellissier mit einer `gemütlichen´ Krimilesung ihres ersten Romans. Die Geschichte spielt in Paris und im Mittelpunkt steht die Gardienne (Hausbesorgerin) Madame Lucie, die gute Seele des Hauses, die seit 40 Jahren das vornehme Haus am Place des Vosges engagiert putzt und pflegt. Sie verteilt die Post, interessiert sich für das Wohl der Bewohner und verdient sich ein Zubrot, indem sie bei Bedarf auch gerne deren Wäsche erledigt. Zu allen Wohnungen hat sie selbstverständlich einen Schlüssel, und kommt auf diese Weise in den Genuss mancher Geheimnisse.
Marie Pellissier verstand es, die Gäste in Spannung zu versetzen und für Lucie, Paris und diesen charmanten Krimi einzunehmen. In der Lesepause servierte Familie Fischer eine würzige französische Zwiebelsuppe und zum Dessert erfrischenden frozen Joghurt. Zum Abschluss der Lesung signierte Marie Pellissier jedes Buch mit einem individuellen Text.
Angeregt und an Leib und Seele gestärkt traten die Gäste, zum Teil mit dem Fahrrad, zum Teil mit dem Auto, den Heimweg an.
Autorenlesung mit Erich Golz , Vom Böhmerwald in den Vogelsberg
Erich Golz hatte für seine Familie und seine Freunde seine Lebenserinnerungen aufgeschrieben. Lange Jahre war er als Mitarbeiter bei der Gießener Allgemeinen Zeitung beschäftigt und beherrscht daher das Handwerk des Schreibens aus dem effeff.
Diese Lebenserinnerungen, von einer Druckerei liebevoll gebunden, heißen: „Vom Böherwald in den Vogelsberg“ und geben schon im Titel den bewegten Lebensweg des Autors wieder. Ein Artikel in der Alsfelder Allgemeinen Zeitung berichtete von diesen Lebenserinnerungen und ein Kunde der Homberger Buchhandlung wollte dieses Buch kaufen. So entstand der Kontakt von Homberg nach Weickartshain, wo Erich Golz mit seiner Frau lebt, die ersten Bücher wurden geliefert und auch prompt verkauft. Als Ulrike Sowa, die Homberger Buchhändlerin, das Buch eines nachmittags selber las, beschloss sie, dass Erich Golz unbedingt sein Buch bei einer Lesung einem großen Publikum vorstellen müsse. So wurde ein Termin ins Auge gefasst, ein uriger Scheunenraum im Gasthaus Jakob in Dannenrod gebucht, das böhmische Schmankerl in Auftrag gegeben und der Vorverkauf der Eintrittskarten konnte beginnen. Schnell waren die 50 verfügbaren Karten verkauft und vergangene Woche fand die Lesung statt.
Zuerst stärkten sich die Gäste mit böhmischem Kartoffelsalat mit Fleischkäse, zum Nachtisch wurden warme Buchteln, Vanilleeis und Vanillesoße gereicht. Anschließend bestieg Erich Golz den Vorleseplatz. Er erzählte vom Zustandekommen des Buches, von seiner bewegten Kindheit, in der er mit 9 Jahren begann, die ersten amerikanischen Zigaretten zu rauchen, von der Vertreibung, dem Aufnahmelager in Gießen und schließlich von der Ankunft in Stockhausen. Stockhausen zählte 35 Wohnhäuser und musste 100 Flüchtlinge, fast alle aus dem Sudetenland, aufnehmen. Diese Lesung, bei der Erich Golz auch einige G´stanzl zu Gehör brachte, ging zu Herzen. Viele ältere Frauen und Männer nickten oft. Ja, genau so war es, so hatte man es selbst auch erlebt. Und warum die ganze Familie Golz dann Stockhausen verließ, das ließ der Vorleser offen. Denn schließlich sollte noch vieles übrig bleiben, das die Zuhörer dann zu Hause lesen können.
Ein charmanter, aufgeschlossener, interessanter Autor und versierter Vorleser und Erzähler, leckere böhmische Schmankerl, aufmerksame Bedienung, rustikales Ambiente. Es war ein rundum gelungener Abend.
Dörte Hansen , Altes Land
Ein wunderbares Buch, eine liebenswerte Autorin, die Standfestigkeit bewies und mit Charme und Können vorlas und ein interessiertes Publikum. Was fehlt? Ja, natürlich, leckere Spezialitäten aus dem Alten Land, ausgedacht und serviert von Martin Jantosca mit seinem Team und die Arie aus dem Zigeunerbaron, gekonnt gesungen von Claudine Mässer: Ja, das Schreiben und das Lesen, ist nie mein Fach gewesen….
Dieser Abend wird noch lange in Erinnerung bleiben. Die Gäste ( also die, die das Buch noch nicht gelesen hatten) wussten ja anfangs nicht, worauf sie sich da eingelassen hatten. Eine Flucht- und Vertreibungsgeschichte, das kann ja vielleicht traurig werden, oder? Eine Familiengeschichte, die sich in einem Haus im alten Land abspielt. Na, am Ende wird es langatmig, oder? Eine Geschichte aus dem Norden…. ist das für uns überhaupt nachvollziehbar?
Und dann, die Überraschung. Dieser Roman ist kurzweilig, interessant, herzergreifend, liebenswert….. Die Personen teils knorrig, teils witzig, sie legen auch durchaus peinliches Verhalten an den Tag, Schadenfreude ist ab und zu angesagt. Die Geschichte insgesamt ganz hervorragend auf den Punkt gebracht, außergewöhnlich liebenswert erzählt und fesselnd, fesselnd, fesselnd. Dazu kommt, dass das Buch keinen Satz zu viel, ja, kein überflüssiges Wort enthält.
Die Gäste belohnten Dörthe Hansen mit lange anhaltendem, verdientem Applaus. Sollten SIE das Buch noch nicht gekauft haben, dann holen Sie das gleich nach. Wir haben noch einige Exemplare vorrätig und ordern ständig nach.
Wer das noch einmal nachlesen möchte, das wurde serviert:
Apfelbratwurst, Pellkartoffel, Frühlingssalat, Meerrettich Senf, Flammkuchenschnitte „Himmel & Erde“, Rote Beete mit Ziegenkäse und Apfel – Vinaigrette
Vegi: Flammkuchen mit Äpfeln und roten Zwiebeln mit Kürbis – Pesto, Apfel – Möhren Couscous, Rote Beete mit Ziegenkäse und Apfel – Vinaigrette
Autorenlesung mit Eleonora Hummel, In guten Händen, in einem schönen Land
Zwei Frauen kämpfen um ein Kind…. mit diesem Satz fasste Eleonora Hummel den Inhalt ihres Buches „In guten Händen, in einem schönen Land“ zusammen. Die Autorin, die selbst aus Kasachstan stammt, schildert in ihrem Buch das authentische Schicksal von 3 Personen im stalinistischen Russland. Sie ließ während der Lesung das Kind Victoria, das von Kinderheim zu Kinderheim weitergereicht wurde, zu Wort kommen. Viktoria steht am Fenster des Kinderheim und sehnt ihre Mutter herbei, von der sie nur weiß, dass diese lebt. Was hat die Mutter nur angestellt, fragt sich das Mädchen, dass ich nicht bei ihr sein kann. Warum hat sie sich nicht richtig verhalten? Wann wird sie mich endlich abholen. So wartet sie, obwohl sie bisher noch nie gesehen hat, dass eines der Kinder von Mutter oder Vater abgeholt wurde.
Diese Lesung war etwas ganz besonderes, da Eleonora Hummel interessant und aufschlussreich aus ihrem Leben in Kasachstan zu erzählen wusste.
Hummeln im Herz ……. und auf der Häkelnadel
So fängt man an, mit dem Ring, in den dann feste Maschen, Stäbchen, oder halbe Stäbchen gehäkelt werden. Und, bald darauf ist die Hummel fertig………… Nun, ganz so schnell ging es nicht, als am Sonntag Vormittag 12 Frauen unter Anleitung von Heidemarie Thiemann aus Hamm die Häkelnadel glühen ließen.
Der Vormittag startete mit einem leckeren Sektfrühstück im Frankfurter Hof. Und gleich darauf wurden Häkelnadel, Baumwollgarn, Scheren und Schlüsselringe ausgeteilt. Unter Anleitung einer „Lehrerin“, die beim Lübbe Verlag gebucht wurde, wurden schwarz-orange-farbene Steinhummeln hergestellt. Es war nicht sehr schwer, die entsprechenden Maschen zu häkeln, aber so manche ungeübten Finger mussten erst wieder geschmeidig werden, damit die Arbeit leicht von der Hand gehen konnte. Mit Schlüsselring, Flügeln und Augen versehen, können die kleinen pelzigen Zeitgenossen jetzt als Schlüsselanhänger dienen, oder, vielleicht zusammen mit dem Buch „Hummeln im Herz“, d a s Weihnachtsgeschenk für die beste Freundin werden. Spaß brachte dieser Vormittag allemal, und Carola Schmitt konnte sich zudem über das signierte Buch von Petra Hülsmann freuen, das für die schönste Hummel ausgelobt worden war. Leicht war diese Entscheidung aber nicht, alle gehäkelten Hummeln entfalteten in ihrer eigenen Pracht einen besonderen Charme und Reiz.
Astrid Ruppert, Wenn`s am schönsten ist, End-Lesung
Nach den Lesungen von Astrid Rupperts Buch „Wenn`s am schönsten ist“, entstand sowohl bei der Autorin, als auch bei den Zuhörern der Wunsch, diesen besonderen Roman einmal bis zum Ende zu lesen, bzw. zu hören. Ergriffen lauschten die Gäste dieses ganz speziellen Leseabends, als Astrid Ruppert vortrug, wie die Geschichte um Peter und seinen Sohn zu Ende geht. Der anschließende Austausch war geprägt von vielen Fragen seitens der Zuhörer und vielen Informationen seitens der Autorin an ihre Fans.
Autorenlesung mit Stephan Bartels, Dicke Freunde
Es war gigantisch gut, Lesung, Menue, Stimmung (verstärkt durch die nette Büßfelder Truppe), einfach alles. Die Begrüßung speziell der männlichen Zuhörerschaft „Hallo Jungs“ schaffte den Einstieg in einen lustigen Abend spielend.
Dicke Freunde, das sind Simon und Hotte, beide in unterschiedlicher Ausprägung übergewichtig und beide geneigt, diesem Zustand ein Ende zu setzen. Von diesen beiden handelt die perfekt ausgedacht und niedergeschriebene Geschichte „Dicke Freunde“ von Stephan Bartels. Da es bei den dicken Freunden auch einmal eine Ananas-Diät gibt, waren die Tische im vollbesetzten Saal der Homberger Stadthalle mit leeren Ananasdosen und Kerzen geschmückt. Und als Appetithäppchen wurde eine einsame Scheibe Ananas gereicht. Es ergab sich eine wunderbare Symbiose Leser – Geschichte – Publikum – Deko, so dass dieser besondere Abend einfach nur gelingen konnte. Stephan Bartels war gut drauf, las gekonnt und brachte, ohne das verabredet zu haben, die Lieblingsstellen der ZuhörerInnen, die das Buch bereits gelesen hatten, zu Gehör. Lacher bei den Gästen ergaben Rückfragen des Autors und so entstand manches Mal ein kleiner, witziger Dialog mit den Zuhörerinnen und Zuhörern. In der Pause wurde, wie immer bei den großen Stadthallen-Lesungen im Oktober, ein wunderbares Menue aufgetragen. In diesem Jahr hatte der Caterer Martin wieder etwas besonderes angerichtet.
Österreichischer Abend
Geh aus mein Herz und suche Freud…
Eine `griabige´ Lesung war den Gästen des österreichischen Abends im voll besetzten Café Fischer in Schweinsberg versprochen worden. Und das wurde es dann auch. Hermann Meier aus Ober-Ofleiden, vormals Österreicher, las aus den Kapiteln „Was man tun muss, um einen Österreicher ganz und gar zu verärgern“ und „Was man tun muss, um einen Österreicher überhaupt nicht zu verärgern“. Beide Kapitel, sowie der Abschnitt über den Österreicher und die Süßigkeiten durften mit freundlicher Genehmigung des Piper Verlages aus dem Buch Gebrauchsanweisung für Österreich, vorgelesen werden. (Heinrich Steinfest: Gebrauchsanweisung für Österreich © 2008 Piper Verlag GmbH, München) Während der Süßspeisen-Lesung wurden Manner Kekse verteilt und die Zuhörer erfuhren, wie der Österreicher diese Süßigkeit so genießt, dass der Spaß lange vorhält.
Leckere österreichische Spezialitäten, nämlich ein original Wiener Schnitzel und eine den Mozartkugeln nachempfundene selbst hergestellte Nachspeise rundeten den Gaumen- und Ohrenschmaus zunächst ab. Familie Fischer hat wie immer höchste Qualität und Kreativität geboten.
Als Teil des anschließend durchgeführten Quizspiels traten dann Uta und Uwe Bock aus Schadenbach im Dirndl und passendem G´wand mit 2 Tänzen auf. Die Gäste hatten die Aufgabe, einen der Tänze als Wiener Walzer zu erkennen. Einige weitere Fragen befassten sich mit Mozart, österreichischen Autoren und Preisträgern und bekannten Persönlichkeiten.
Eine Scherzfrage des Spiels lautete:
Wie heißt das Lied, in dem der menschliche Hohlmuskel, der dazu bestimmt ist den roten Lebenssaft durch den Körper zu pumpen aufgefordert wird, denselben zu verlassen, und den Begründer der Psychoanalyse aufzusuchen?
Nach der Auswertung konnte sich Udo Namockel aus Gemünden über eine CD mit Wiener Liedern freuen, und Heike Siebert und Hella Stöldt , beide aus Schweinsberg, über die beiden Buchpreise.
Die Reihe der Reisen in europäische Länder wird im nächsten Jahr fortgesetzt.
Autorenlesung mit Astrid Ruppert, Wenn´s am schönsten ist
Das ist ja wie Butter in den Ohren, so wie die Autorin liest. Das war eines der vielen Komplimente, die nach Astrid Rupperts Lesung im Cafe Fischer in Schweinsberg laut wurden.
Wenn´s am schönsten ist, so heißt der neue Roman, und er ist anders als das, was Astrid Ruppert bisher geschrieben hat. Hatte man bisher mit Leichtigkeit viel Sympathie für die Hauptpersonen der Romane empfunden, so bietet der neue Roman schon gleich am Anfang eine Menge Stoff zur Auseinandersetzung mit den einzelnen Figuren und Material, das zum Haare raufen reizt. Sabine, die nach der Trennung von Peter dem Mann das gemeinsame Kind so oft wie möglich vorenthalten hat, Peter, der nach der Trennung nicht alles versucht hat, um den Kontakt mit seinem Sohn aufrecht zu erhalten. Die Großmutter, die nach fast 10 Jahren, in denen Vater und Sohn sich nicht gesehen haben, ein Vater-und-Sohn Treffen zu ihrem runden Geburtstag arrangiert und glaubt, zum Besten des Sohnes und des Enkels diese „Überraschung“ einzufädeln. Alle kommen zu Wort und haben ihre guten Gründe dafür, dass sie so handeln, wie sie es eben tun.
Ein wunderbares Buch, das den Leser auf eine Reise mitnimmt, das ihn durchschüttelt, ihn aufrüttelt, ihn zum Lachen und zum Weinen bringt und ihn noch lange, lange nach dem letzten Kapitel begleitet. Ein Buch, das man nicht vergisst und das die Seele berührt, mit diesen Worten bedankte sich die Homberger Buchhändlerin Ulrike Sowa nach der Lesung bei Astrid Ruppert.
In der Pause servierte Familie Fischer kleine, feine, von einem außergewöhnlichen Schokoladen-Erdbeertürmchen gekrönte Köstlichkeiten. So wurden Gaumen und Seele verwöhnt und manch einer nahm sich sicherlich vor, demnächst mal wieder bei einer Lesung zu Gast zu sein.
Autorenlesung mit Anna Koschka, Mohnschnecken
Wiener Autorin Anna Koschka „servierte“ am Sonntag Mohnschnecken.
Im Dannenöder Gasthaus Jakob hatten sich mehr als 30 Gäste eingefunden, um zunächst dem appetitlichen und reichhaltigen Frühstücksbuffet zuzusprechen. Nach dieser angenehmen Stärkung begannen Anna Koschka und Philipp Bobrowski mit der Lesung von Koschas neuem Roman „Mohnschnecken“.
Das Buch entführt die Zuhörer nach Wien, wo Dotti Wilcek, die Hauptperson des Romans, um 3.00 Uhr früh online die Nachricht erhält, dass sie ab sofort wieder Single ist. Ihr Partner hat sie „entfreundet“. Eine richtige Erklärung bleibt er ihr aber schuldig. Dotti versinkt im Liebeskummer und hat sogar ihre Lesefreude so gründlich verloren, dass sie um ihren Beruf als Literaturkritikerin bangen muss.
Diesen allerersten Teil des Romans, in dem ihr Freund online die Beziehung beendet, lasen Anna Koschka und Philipp Bobrowski ganz authentisch von einem E-Reader ab.
Die weitere Lesung bestritt die Autorin dann alleine mit dem Buch in der Hand. Und sie las nicht nur mit Talent und Können, sondern informierte die Gäste charmant und mit Witz auch über den Fortgang der Geschichte und über weitere Zusammenhänge. So muss Dotti erst wieder lernen, ein Single zu sein. Und am besten natürlich ein glücklicher Single. Aber das gelingt ihr so ganz und gar nicht. Zum Glück hat Dotti aber liebe Freundinnen. In der Lesepause servierte Familien Süßmann passend zum Roman leckere Mohnschnecken, die von den Gästen dankbar entgegengenommen und umgehend verzehrt wurden.
Die Gäste belohnten Anna Koschka nach dieser temporeichen Lesung mit reichlich Applaus. Ulrike Sowa, die Gastgeberin von der Homberger Buchhandlung, bedankte sich bei Anna Koschka für die Lesung, bei Familie Süßmann für das leckere Frühstück und bei den Gästen für ihr Kommen.
Anna Koschka signierte jedes Buch noch in der passenden Schriftfarbe und mit einem individuellen Text.
Ein draußen regnerischer Sonntagvormittag, der aber drinnen voller guter Laune war, ging nach 3 Stunden zu Ende. Jetzt geht das Vergnügen beim Lesen des Buches zu Hause weiter.
Autorenlesung mit Astrid Ruppert, Wenn nicht jetzt, wann dann
Ein bisschen erstaunt reagierten die Gäste der Autorenlesung in der vergangenen Woche, als sie am Eingang vom Café Fischer gefragt wurden, wie denn ihr Tag war. Die Frage wurde aber bereitwillig beantwortet. „Gut, ich war im Garten und hab eine Menge geschafft,“ oder „Prima, ich hab bei dem schönen Wetter Fenster geputzt,“ aber auch „frag net, bei mir war der Teufel los,“ alle möglichen Antworten waren vertreten. Keinem der Gäste war heute langweilig, stellte die Homberger Buchhändlerin Ulrike Sowa in der Begrüßung fest. Ganz anders ergeht es der Hauptperson in Astrid Rupperts Roman: Wenn nicht jetzt, wann dann.
Mit wenig sozialen Kontakten gesegnet, ohne Mann und ohne Kind, weiß sie nicht so recht was sie tun könnte, nachdem sie die Handtücher nach Farben sortiert und die Teppichfransen in die richtige Richtung gekämmt hat.
Astrid Ruppert las mit Empathie und der nötigen Portion Humor aus ihrem Roman um Annemie vor. Annemie nämlich, wird von ihrer Nachbarin, die durch einen Unfall ans Bett gefesselt ist gebeten, deren Vertretung in ihrer Agentur „Hochzeitsfieber“ zu übernehmen. Nun ist Annemie aber mit neuer Technik wie Telefonanlage und Anrufbeantworter, von Computer ganz zu schweigen, überhaupt nicht vertraut. Da sie aber auch das Nein-Sagen nicht beherrscht, wenn sie um eine Gefälligkeit gebeten wird, sieht sie sich also bald in Hochzeitsplanungen eingebunden, von denen sie, deren eigene Hochzeit recht schmucklos war, wenig versteht. Das Schicksal nimmt seinen Lauf und bald muss sich Annemie fragen: Wenn nicht jetzt, wann dann?
Astrid Rupperts Lesung löste Heiterkeit (also ich konnte erst auch nicht mit dem Anrufbeantworter….), Betroffenheit (eigentlich sortiere ich meine Handtücher auch nach Farben….) Rührung (in mir steckt auch ein bisschen Annemie…) und noch viele andere Gefühle aus. Gekonnt weckte Astrid Ruppert mit ausgewählten Passagen die Lust, den Roman selbst zu lesen und zu erfahren, ob Annemie das Schicksal am Schopf packt.
In der Pause gab es, passend zum Roman, in dem Annemie Hochzeitstorten backt, auch Hochzeitstorten für die Gäste. Allerdings waren es keine süßen Kreationen, sondern pikante, aromatisch delikate Schöpfungen, die allerdings derart reichlich waren, dass kaum einer die ganze Portion aufessen konnte. Die Gäste hatten einen rundum gelungenen Abend mit der Lesung aus dem großartigen Buch von Astrid Ruppert und den Hochzeitstorten von Kerstin Fischer erlebt.
Autorenlesung mit Claudia Grimm, Wundertütenkind
Wundertütenkind, das Buch von Claudia Grimm, das ihre Lebenserinnerungen birgt, sorgte am Sonntag im Frankfurter Hof für gute Stimmung und Heiterkeit.
Im Haushalt, in dem Monika, so heißt das Wundertütenkind im Buch, aufwuchs, lebten neben den Eltern auch die ledige Tante Hermine, Herminchen genannt. „Früher dachte ich, so eine Tante Hermine gehört zu jedem Haus“, flocht Claudia Grimm in ihre Lesung ein und erntete damit einen der vielen Lacher. Die Gäste der Lesung hörten vom Großvater, dem sich Monika verbunden fühlte und der in ihr die Liebe zur Natur weckte; vom dicken Wilhelm, bei dem Monika anschreiben lassen durfte und vom schönen Brauch, bei einer Hochzeit ein Hemmseil zu ziehen um so einige Groschen und Pfennige zu kassieren. Nicht zuletzt wurde Onkel Hugo portraitiert, der zum Heu wenden aus der Stadt angereist war (herankommandiert vom Schwiegervater) und in weißem Hemd und Krawatte erschien.
In der Lesepause teilte Harald Grimm Wundertüten an die Gäste aus. Diese Wundertüten, so erzählte er, gibt es nirgendwo zu kaufen. In den modernen Versionen steckt nur Kitsch. Also stellt er diese Wundertüten selber her und befüllt sie, so wie früher, mit Schleckereinen und kleinem Plastikkram. Mit glänzenden Augen und klopfendem Herzen wurden manche Wundertüten gleich geöffnet. Der Reiz, nicht zu wissen was die Tüte enthält, macht vor keinem Alter halt und ist bis heute geblieben.
Die Wundertüte als Sinnbild des Lebens, ein mit Bedacht gewählter Titel für ein großartiges Buch aus der Reihe der Lebenserinnerungen, dem Ulrike Sowa von der Homberger Buchhandlung noch ganz viele interessierte Leserinnen und Leser wünscht. Der Anfang in Homberg wurde mit dieser ausverkauften Lesung gemacht. Mehr als 30 Gäste waren gekommen und hatten zuvor im sonnendurchfluteten Wintergarten dem üppigen Frühstücksbüffet zugesprochen, um dann, frisch gestärkt, Claudia Grimm zu lauschen. Ein schöner Beginn eines sonnigen Sonntags, dank dem Team vom Frankfurter Hof und dem sympathischen Ehepaar Grimm.
Ein herzerfrischender Vormittag mit Matthias Stührwoldt
Da hatte die Homberger Buchhandlung in der Ankündigung nicht zu viel versprochen: So gut werden Sie selten unterhalten, lautete der Werbespruch. Und tatsächlich, Matthias Stührwoldt, Bauer aus Leidenschaft und Autor aus Überzeugung unterhielt die Zuhörer so gut, dass kein Auge trocken blieb.
Verliebt Trecker fahren heißt das erste Buch des Autors, das er vor 9 Jahren geschrieben hat und daraus erzählte er die gleichnamige Geschichte. Wie er nämlich beim Trecker fahren verliebt vor sich hin träumte (er hatte gerade den ersten Kuss bekommen) und derweil auf dem Acker einen Betonring schrottete. Oder wie er seine Mudder mit dem Frontlader aus dem Modder ziehen musste. Die Mudder, so hörte man, wollte im frühen Frühjahr die letzten Kühe in den Stall holen. Draußen war es noch ziemlich nass und seine Mudder blieb mit den Gummistiefeln, die sie wegen der Hühneraugen 2 Größen größer trug, im Modder stecken. Dem Lehrling, der mehrfach in einiger Entfernung vorbeikam hatte die Mudder in der Hoffnung auf Hilfe jedesmal gewinkt, der aber hatte nur freundlich zurück gewinkt und sich nicht gefragt, was die Bäuerin denn da wohl mitten auf der nassen Hofwiese zu tun hatte. So holte Stürwohldt den Trecker aus dem Stall, fuhr mit der Frontschaufel der Mudder unter den Allerwertesten und hob sie (ohne Gummistiefel), aus dem Matsch. Die Gummistiefel holte er im zweiten Arbeitsgang und begann dann mit der groben Vorreinigung von Mudder und Stiefeln. Lustig war auch die Geschichte, als er mit den Jugendlichen des Dorfes ein Fußballtraining absolvierte. Die Trikots, alle vom örtlichen Bestatter gesponsort, trugen den Schriftzug „Bei uns liegen Sie richtig“. Stürwohldt, deutlich älter als die jugendlichen Kicker war ziemlich außer Puste, traute sich aber nicht, einen Augenblick am Boden liegend zu verschnaufen. Beim anschließenden Duschen wunderte er sich doch sehr, waren doch alle Jugendlichen intimrasiert. Er hingegen hatte in diesem Alter das erste Haar gehegt und gepflegt und hätte sich nie davon getrennt. So ändern sich die Zeiten.
Einige Geschichten trug Stürwohldt, der in Stolpe, Kreis Plön beheimatet ist, in Plattdeutsch vor. Obwohl ungewohnt, konnten die Zuhörer dem Text doch gut folgen, diese kurzen Einspieler hatten eine ganz eigene Qualität.
Matthias Stürwohldt beweist mir seinen Geschichten, dass Bauer und Bildung eins ist. Und die Zuhörer danken ihm sein Engagement um das Land, die Landwirtschaft und die Literatur mit viel Applaus.
Ulrike Sowa von der Homberger Buchhandlung bedankte sich beim Autor für diesen herzerfrischenden Vormittag, sprach dem Team vom Frankfurter Hof ein Dankeschön aus für den reibungslosen Ablauf und die gute Bewirtung und war mit Stürwohldt einer Meinung, dass Homberg der Firma amazon am Arsch vorbeigeht, die Buchhandlung sich aber der Literatur und Kultur verschrieben hat und wichtig für Homberg ist und bleiben soll. Ulrike Sowa fügte noch an, dass die Wirtschaftskraft bei einem Interneteinkauf (amazon und Co) weder in Homberg, noch in Hessen, und noch nicht mal in Deutschland bleibt.
Feines literarisch-musikalisches Programm im Autohaus
Erna, der Baum nadelt!!! Wenn dieser Text mit Könnerschaft vorgetragen wird, dann ist das ein Angriff auf die Lachmuskeln. Und eine Könnerin ist die Schauspielerin Ursula Illert allemal. Nicht nur diese Erna kam zu Wort, auch Oma Knackbuschs Weihnachten ließ die Zuhörer schmunzeln und lachen, und die verschiedenen Möglichkeiten, wie Weihnachten gewesen sein könnte, verwunderte vor allem die Kinder. War es so? Maria kam gelaufen, Josef kam geritten, das Jesulein war glücklich, der Ochse erglänzte, der Esel jubelte….alle standen daneben. Oder war es so…….?!
Dieser Text von Franz Hohler bietet viele Variationen, wie es gewesen sein könnte, und alles spielte sich dank des professionellen Vortrags vor dem inneren Auge ab, bis zum richtigen Ende „Alle waren glücklich“.
Den Gästen dieses schönen Nachmittags im weihnachtlich geschmückten Ausstellungsraum vom Autohaus Müller boten Ursula Illert, Anka Hirsch am Cello und Akkordeon und Sandra Elischer mit verschiedenen Percussion Instrumenten eine feine, literarisch-musikalische Auswahl an Weihnachtstexten, Weihnachtsliedern und Weihnachtsgedichten. Mal besinnlich, mal heiter, mal tiefgründig, mal satirisch, mal sarkastisch.
Die Zuschauer amüsierten sich köstlich, lachten manches Mal leise in sich hinein und nickten immer wieder zustimmend. Mit einem langen abschließenden Applaus wurden die Künstlerinnen verabschiedet und der Nikolaus hatte seinen Auftritt. Für alle Kinder hatte er gesorgt und jedem Kind eine gut gefüllte Überraschungstüte mitgebracht. Am Kindertisch konnten die Kleinen dann Orangen mit Nelken bestecken, kleine Nikoläuse aus Erdnüssen basteln, oder Weihnachtsbilder ausmalen. Kaffee, Gewürzkuchen, Glühwein und Punsch sorgten für die richtige Stärkung.
Vor Ende des Nachmittags kam als Glanzpunkt die beliebte Neu-Ober-Ofleidener Autorin Astrid Ruppert und las einige Texte aus ihrem Buch: Obendrüber, da schneit es. Die Gäste hörten von verschiedenen Familien, die in einem Mietshaus wohnen. Von Michael, dessen Kinder Weihnachtsvorbereitungen uncool finden, die aber trotzdem gerne einen geschmückten Baum und Geschenke hätten, von Miriam, deren Mann mit seiner Freundin in New York Weihnachten feiert und die zum ersten Mal mit der Tochter Julchen alleine feiert. Von ihrem Mann bekam sie immer eine weitere feine, zarte Glaskugel für den Weihnachtsbaum geschenkt, und jetzt wird keine weitere dazukommen. Und alle Zuhörer im Autohaus Müller hörten von dem wunderbaren Weihnachtsabend in eben diesem Mietshaus, an dem es zum krönenden Abschluss noch schneite.
Die beiden Veranstalter Johann Müller vom Autohaus Müller und Ulrike Sowa von der Homberger Buchhandlung bedankten sich zum Abschluss bei allen Mitwirkenden, den Helfern und nicht zuletzt bei den Gästen für ihr Kommen.
Autorenlesung; Obendrüber, da schneit es mit Astrid Ruppert (es schneite tatsächlich)
Am Donnerstag Abend erlebten mehr als 50 Gäste eine besonderen Adventsabend in Dannenrod. Astrid Ruppert las aus ihrem Winter- Weihnachts- und Familienbuch „Obendrüber, da schneit es“, und Familie Süßmann von der Dannenröder Gaststätte hatte ihr Können aufgeboten, um diesen Abend außerordentlich lecker zu umrahmen.
Im Buch, so erfuhren die Zuhörerinnen und Zuhörer (es gab viel mehr männliche Gäste als den bei manchen Lesungen üblichen Quotenmann) spielt ein Mietshaus mit ganz und gar unterschiedlichen Bewohnern eine Rolle. Da gibt es die Waltraud, die ihr Mann gerne Waldi nennt, die Weihnachten managed, wie facebook den Börsengang. Alles ist bis ins kleinste Detail generalstabsmäßig geplant, da bleibt für warme Weihnachtsfreude nicht mehr viel Raum. Waltrauds Ehemann hat auch einen Job bei dieser Planung. Er soll die Gans am 23. Dezember abholen. Und da er das vergessen hat, bestreikt Waltraud von Stund an die Küche, das Wohnzimmer und Weihnachten überhaupt. Michael mit seinen beiden pubertierenden Kindern bewohnt eine weitere Wohnung. Uncool, das ist die Antwort, die er bekommt, wenn er nach Hilfe beim Schmücken des Baumes oder bei der Planung des Weihnachtsessens fragt. Allerdings erntet er Unverständnis, als die Kinder am Heiligen Abend einen grünen Baum und die Telefonnummer vom Pizzadienst vorfinden.
Alle Gäste der Lesung hatten schon einmal mit mehr oder weniger Erfolg versucht, einen großen Weihnachtsbaum in einem kleinen Ständer zu „stopfen“ und konnten deshalb mit dem jungen Pärchen in einer weiteren Wohnung des Mietshauses mitfühlen, das darüber in heftigen Streit geriet.
Wie das kleine Julchen, das seiner Mama eine Weihnachtsfreude bereiten will es schafft, das die Bewohner des Hauses einen außergewöhnlichen und wunderschönen Weihnachtsabend verbringen, das erzählt Astrid Ruppert in ihrem Buch. Für die Lesung erntete sie manchen Lacher, viel Kopfnicken, auch mal ungläubiges Staunen und am Ende einen langen Applaus.
Ulrike Sowa von der Homberger Buchhandlung dankte Astrid Ruppert ganz herzlich für dieses wunderbare, herzenswarme Buch und für die Lesung. Ich habe beim Lesen geweint und gelacht, und Ihnen wird es genauso ergehen, sagte Ulrike Sowa beim Abschied, an die Gäste gewandt.
Familie Süßmann bot eine fruchtige Vorspeise, pikante Gemüsekuchen und ein süßes Dessert an, das hervorragend zu diesem besonderen Abend passte. Und als Dreingabe schneite es tatsächlich.
Sicher haben sich viele Gäste vorgenommen, in den ruhigen Weihnachtstagen in der Familie mal wieder vorzulesen. Das Buch „Obendrüber, da schneit es“, wäre dann die erste Wahl.
Autorenlesung; Henning Schäfer und Der 8. Brief
Am 24.11.2013 kam Henning Schäfer, Autor von mittlerweile 8 Büchern, am Sonntag von seiner Heimat Eschwege nach Schweinsberg ins Café Fischer. Die Gäste der Lesung sprachen bereits ab 9.00 Uhr dem leckeren, üppigen Frühstück zu und freuten sich auf den Höhepunkt des Vormittags, die Lesung von Henning Schäfer aus seinem druckfrischen Buch.
Henning Schäfer lüftete erstmals das Geheimnis um seinen neuen Roman. Ein pensionierter Lehrer und ein 13jähriger hochbegabter Schüler spielen darin die Hauptrollen.
Die bisherigen „Ermittler“ aus Henning Schäfers Romanen, die den Leserinnen und Lesern so ans Herz gewachsen waren, kommen im neuen Buch nicht vor.
Heinrich Gerhard, der Arzt im Ruhestand, die beiden netten Polizisten Charly und Gunter und Gerhards Ehefrau Franziska warten auf einen Einsatz in einem der nächsten Bücher, wie der Autor lächelnd versicherte.
Ausdrücklich wies Schäfer auch darauf hin, dass auf dem Buch nicht Kriminalroman steht, obwohl offensichtlich jemand ums Leben kam, oder kommt. Der 8. Brief, so der Titel des Romans ist der Knackpunkt der ganzen Geschichte. Um das Rätsel um diesen 8. Brief zu lösen, begibt sich der pensionierte Lehrer ins Altersheim und begegnet einem Chorleiter, der ihn kurzerhand zum Vorsingen nötigt. Dabei stellt der Chorleiter auch Teile seines, allerdings nur in seiner Phantasie vorhandenen Ensembles vor und beklagt die minimale Männerbesetzung. Nicht nur dieses Altersheim-Kapitel schlug die Zuhörer in seinen Bann und forderte zum Schmunzeln heraus.
90 interessante Minuten Unterhaltung, Spannung, Information, Lachen, was wünscht man sich mehr an einen Sonntagvormittag. Ulrike Sowa von der Homberger Buchhandlung bedankte sich bei Henning Schäfer und überreichte dem ehemaligen Alsfelder einen Vogelsberg Kalender für das nächste Jahr.
Gestärkt an Leib und Seele verließen die Gäste das einladende Café Fischer und freuten sich dabei sicher schon auf die nächsten Veranstaltungen der Homberger Buchhandlung
Astrid Ruppert liest Ziemlich beste Freundinnen
Einen Sonntag kann man auf vielerlei Arten beginnen. Eine der schönsten Möglichkeiten ist es, sich an einen liebevoll gedeckten Tisch zu setzen und beim leckeren Sonntagsfrühstück zuzugreifen. Und wenn dieses Frühstück dann mit einer Lesung verknüpft ist, dann bleiben keine Wünsche an ein angenehmes Wochenende, offen.
Solch einen harmonischen Wochenausklang erlebten die Gäste der Lesung mit Astrid Ruppert in der Gaststätte Jakob in Dannenrod.
Ziemlich beste Freundinnen, so der Titel des Buches, sind Konstanze und Jaqueline wahrlich nicht, als sie zwangsweise in der Reha-Klinik in einem Zimmer einquartiert werden. Konstanze bezahlt monatlich ihre teure Privatversicherung und wünscht deshalb sofort und auf der Stelle ein Einzelzimmer. Mit dieser lauten und ihrer Ansicht nach bunt bemalten Person will sie nichts, gar nichts, zu tun haben. Wo kommen wir denn hin, wenn die andere sie einfach Konni nennt und mit überschwänglichem Winken und Rufen an den gemeinsamen Tisch im Speisesaal beordert. „Was?“ staunt Jaqueline, „jedes deiner Kinder hat ein eigenes iPad?“ Dann tröstet sie sich aber mit dem Hinweis, „naja, bei mir hat jedes Kind einen eigenen Vater!“
Wie geht es weiter mit den beiden grundverschiedenen Frauen in der Reha-Klinik? Astrid Ruppert las, sehr zur Erheiterung der Gäste im vollbesetzten Raum, wie sich diese beiden Frauen wie Katz und Maus verhalten. Witzig war ihre Schilderung dieser beiden gegensätzlichen Frauen, von denen Konstanze Chirurgin ist und nach einem komplizierten Bruch am eigenen Leib spüren muss, wie man im Krankenhaus beschwichtigt und beruhigt wird. Jaqueline bringt ihre drei Kinder gerade so durch und versteht nicht, weshalb man nicht glücklich ist, wenn man doch genügend Geld hat.
Dieser Roman ist von Herzen kommend und zu Herzen gehend, so die Homberger Buchhändlerin Ulrike Sowa in ihrer Begrüßungsansprache.
„Ziemlich beste Freundinnen“ ist ein wahres Kleinod in der Fülle der Romane, die den Markt erobern wollen. Und er hat seinen Spitzenplatz verdient.
Die Ober-Ofleidener Neubürgerin Astrid Ruppert liest im Dezember noch einmal in der Gaststätte Jakob in Dannenrod, da die erste Lesung innerhalb weniger Tage ausverkauft war. Am 5. Dezember wird sie aus dem wunderschönen stimmungsvollen Winter- und Weihnachtsbuch „Obendrüber, da schneit es“ vorlesen. Das Buch wurde verfilmt und im vorigen Jahr im ZDF gezeigt.
Matthias P. Gibert liest Pechsträhne
Mit freundlicher Genehmigung von Hanne Diegel darf ich Ihren Bericht aus der Alsfelder Allgemeinen Zeitung hier abdrucken.
(eva). „Ich habe selten so gelacht bei einer Krimi-Lesung“, so Ulrike Sowa von der Buchhandlung Homberg, die gemeinsam mit der Stadt Homberg und dem Leseland Hessen am Freitagabend zu einem Leseabend mit Matthias P. Gibert, in die Stadthalle Homberg eingeladen hatten. Rund 120 Lesebegeisterte hatten sich zum größten Teil schon im Vorfeld Karten gesichert, um den Kasseler Krimiautor live zu erleben. Gilbert las aus seinem neuesten Buch „Pechsträhne“. Darin geht es um einen nordhessischen Investmentbanker, der durch seine dubiosen Machenschaften Menschen in den Ruin treibt oder gar in den Tod treibt. Der Krimi ist der elfte Fall der Kriminalisten Hauptkommissar Paul Lenz und dessen jungen Kollegen Thilo Hain, die auch schon in Gilberts Vorgängerbüchern ermittelten.
„Ich fange grundsätzlich immer mit einer klitzekleinen Geschichte an“, so Gibert, der sich dem Publikum als ein in Königstein im Taunus geborener und in Kassel lebender „Franzose mit allem was dazugehört“, vorstellt und der in seiner Vita als ein „französischer Autor deutschsprachiger Kriminalromane“ beschrieben wird, da Giberts Vater Franzose ist.
Er begann mit der Geschichte um Martha, die im Kasseler Stadtteil Wilhelmshöhe in einem Seniorenstift lebt. Sie ist eine von vielen, die, nachdem sie durch die unlauteren Finanzgeschäfte der Nordhessenbank ihr Hab und Gut verloren hat, keinen Sinn mehr im Leben sieht und in einem Abschiedsbrief ihren Suizid ankündigt und erklären möchte: „Ja, ich möchte nicht mehr leben, ich möchte es einfach nicht mehr“, schreibt sie. Finanzielle Not habe sie ruiniert, alle Ersparnisse seien aufgebracht, alle Konten stünden auf Null und sie bittet alle um Verzeihung, die dadurch mitbetroffen sind, da sie nichts mehr zu vererben hat. Während sich in der Stimme des Autors zu Beginn seiner Geschichte die Entrüstung über die kriminellen Finanzmethoden widerspiegelte, erklangen nun, als er von Martha, ihrer Ausweglosigkeit und ihrem Vorhaben sich das Leben zu nehmen las, sanfte Töne „.. und sie betrachtete ihren faltigen, aber immer noch schönen Körper im Spiegel, bevor sie in die Badewanne mit dem duftenden Schaum stieg“. Eindringlich die Beschreibung, wie sich Martha durch die Einnahme von Schlaf- und Schmerzmitteln in einen Tagtraum fallen und ihr Leben nochmals Revue passieren lies.
Nicht nur die Lesung, auch die vielen Anekdoten, die der Krimiautor zwischendurch erzählte, fesselten das Publikum und sorgten für Auflockerung.
Zu der Lesung in der Stadthalle wurden den Gästen schmackhafte „Hessenteller“ mit regionalen Spezialitäten und dazu passenden Getränken serviert, bei deren Verteilung sich Matthias Gilbert zur Freude der Gäste, kurzerhand, „als Unterkellner verdingte“, so seine Worte.
Nachdem Ulrika Sowa Matthias Gibert auch im Namen von Leseland Hessen und der Stadt Homberg für den unterhaltsamen Leseabend gedankt hatte, stand der Autor den Gästen anschließend noch für Fragen und Buchwidmungen zur Verfügung.
Mit knotigen Knien und einer giftigen Warze
Wie wehrt man sich, wenn man als Maus hilflos einer Schlange gegenübersteht? Die Maus aus der Kindergeschichte Der Grüffelo hat eine zündende Idee. Sie erfindet einen riesengroßen Freund, der am liebsten Schlangenpüree ißt und der auch jetzt gleich vorbeikommt. So hält sich diese gewitzte Maus die Feinde vom Leib. Doch was macht die Maus, wenn dieser riesengroße Freund dann „in Echt“ vor ihr steht?
Großen Spaß hatten Kinder und Eltern in der Marktwoche, als eben dieser Grüffelo in der Stadthalle zu Besuch war. Eingeladen wurde er von Ulrike Sowa von der Homberger Buchhandlung, vom Homberger Gewerbeverein und von der Stadt Homberg.
Maike Jansen und Stefan Ferencz vom mobilen Theater Pohyb`s und Konsorten haben diese Geschichte mit live erzeugten Geräuschen und Musik auf einer Concertina auf die Bühne gebracht.
Mit der übermütigen kleinen Maus, dargestellt von Maike Jansen, fieberten die Kinder mit. Die einzelnen Waldtiere waren liebevoll ausgestaltet, zu der Schlange kamen noch der Fuchs und die Eule dazu, die ebenfalls gerne Maus verspeisen, doch die Maus wußte sich, oft mit lautstarker Hilfe der Kinder, zu wehren.
Schließlich kam der heiß ersehnte Grüffelo, übergroß und unverkennbar erschien er über dem Bühnenrand. Der Schreck fuhr der Maus in alle Glieder, zumal der Grüffelo gestand, dass seine Leibspeise Butterbrot mit kleiner Maus sei. Doch die Maus bewies Erfindungsreichtum und wußte sich zu helfen.
Der Grüffelo ist eine wundervolle Geschichte über die Kraft der eigenen Phantasie, über Mut, Witz, Köpfchen und der Ermunterung, die sagt: Es gibt immer einen Ausweg.
Forum junge Literatur
Der Bericht in der Alsfelder Allgemeinen mit freundlicher Genehmigung gekürzt hier:
„Zehn Punkte für jeden von euch!“ Die Buchhandlung lud zum „Forum junger Literatur“ ins Schloss ein
Homberg (jrs). Zum ersten Mal fand am vergangenen Donnerstagabend im Schloss in Homberg das Forum junger Literatur statt. Vier Autoren lasen dabei aus ihren Erstlingswerken, um dem etwa zwanzig Personen starken Publikum einen Einblick in ihre Arbeit zu geben. Mike Opitz, der schon mit 14 Jahren mit dem Schreiben begonnen hat, eröffnete die Lesestunde mit einem Auszug aus seinem Buch „Die Legende des verschollenen Königreiches“ aus der sechsteiligen „Dragonworld-Saga“. Er fesselte die Zuhörer mit dem Fund von geheimnisvollen Steinen und der Entschlüsselung einer versteckten Inschrift. Unter begeistertem Applaus verließ er schließlich die Bühne. Zweiter Act des Abends war Lyriker Gofi Müller, der schon seit zwanzig Jahren schreibt und mit gekonnter Betonung einige seiner Gedichte vortrug. Die Ideen hierfür kommen ihm, wie er sagt, in allen möglichen Lebenssituationen. So hat er zum Bespiel schon Gedichte in der Kneipe auf einen Bierdeckel geschrieben. Auch ihn belohnte das Publikum mit reichlich Applaus. Ihr absolutes Debut am Mikrofon feierte an diesem Abend Jennifer Roos. Sie begann bereits im Alter von 13 Jahren mit dem Schreiben und trug nun, drei Jahre später, einige Passagen aus ihrem Buch „Schattenflimmern“ aus der dreiteiligen Reihe „In alle Ewigkeit“ vor, in denen es um den Fluch des Vampir-Seins, das Finden einer Familie und die schwierigste Entscheidung im Leben der Protagonistin ging. Auch ihr wurde die Frage nach Parallelen zum echten Leben gestellt, worauf sie mit einem Augenzwinkern antwortete: „Manchmal, wenn ich mich streite oder wenn es Personen gibt, die ich einfach von Grund auf nicht leiden kann, bringe ich sie schon einmal um. Ich mag es zwar nicht, meine Figuren umzubringen, aber manchmal muss es eben sein.“ Der Saal brach in schallendes Gelächter aus und verabschiedete auch sie mit tosendem Applaus.
Poetry Slammer und Sänger Marco Michalzik brachte mit viel Körpereinsatz einige seiner Gedichte auf die Bühne und zog damit die Zuhörer in seinen Bann.
Autorenlesung mit Elsemarie Maletzke; Giftiges Grün
Gekonnt und charmant las Elsemarie Maletzke am Sonntag in Schweinsberg aus ihrem Gartenkrimi Giftiges Grün. Nachdem die Gäste der Lesung sich mit einem reichhaltigen Frühstück gestärkt hatten, nahm die Autorin sie mit in die Villa Buchfinkenschlag und den dazugehörenden Garten, in dem sich vor 30 Jahren ein Todesfall ereignet hatte.
Im Roman waren die Erben eines kürzlich verstorbenen Herrn aufgefordert, diesen 30 Jahre zurückliegenden Todesfall aufzuklären, andernfalls werde die Erbschaft einem wohltätigen Zweck zugeführt.
Mit einer gehörigen Portion Spannung versehen, las Elsemarie Maletzke dann, wie die Erben nun versuchten, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln Gewissheit über die Todesumstände zu erlangen. Ob der Mörder der gutaussehende, liebenswürdige und verführerische Gärtner war, das verriet die Autorin natürlich nicht.
Dieser giftige Gartenkrimi ist in einer sehr ansprechenden Ausgabe zu einem außergewöhnlich günstigen Preis zu haben.
Die Lesung wurde von der Homberger Buchhandlung und dem Leseland Hessen veranstaltet. Ulrike Sowa von der Homberger Buchhandlung bedankte sich bei der gebürtigen Oberhessin Elsemarie Maletzke mit einem kleinen regionalen Präsent für diese besondere Lesung.
Autorenlesung mit Manfred H. Krämer
Buchstäblich IM Buch, inmitten der Handlung, wähnten sich die Gäste der Lesung am Samstag am Homberger Schloss.Manfred H. Krämer, der aus seinem Roman Die Skorpionin las, nahm die Besucher mit in das Schloss der Romanfigur Anna-Sophia Barlow. Den Weg der Protagonistin Barlow säumen Tote. Die Konkurrentin um den Modelvertrag wird ebenso kalt lächelnd aus dem Weg geräumt, wie ein anderer Wegbegleiter, mit dem sie noch eine Rechnung offen hat. Dieser Roman ist hart am Limit und deshalb nichts für schwache Nerven…Und Manfred H. Krämer kann nicht nur schreiben, sondern auch lebendig, ausdrucksstark und sinnlich lesen. An der brutalst spannenden Stelle brach er ab.
Das gefällt dem Buchhändler, ließ die Veranstalterin Ulrike Sowa von der Homberger Buchhandlung in ihrer Dankesrede wissen. Denn die Gäste „sollen“ das Buch ja nicht nur hören, sondern auch kaufen. Liebe, Romantik, Thrill, Gewalt, Erotik, Spannung, Sex und Gänsehaut, was will ein Roman mehr? Alles das vereint Manfred H. Krämer in seinem im Waldkirch Verlag erschienenen neuen Thriller. Verstörend böse, liebevoll zärtlich und mörderisch gut, bietet er ein unvergessliches Leseerlebnis. Einen besonderen Clou hat das Buch noch: Innen befinden sich vier Quick-Response-Codes. Diese können die Leser mit dem Smartphone einscannen und sich vier themenbezogene Bilderserien zum Text anschauen. Wer keine Angst hat, kann die Skorpionin auch gerne über ihre Facebook-Seite kontaktieren und ihr Freund werden. Allerdings haften für die Folgen weder der Verlag noch der Autor.
Die Schlosspatriotinnen Claudia Helm, Birgit Bauer und Carola Sohn sorgten während der Lesung für ständigen Nachschub an kühlen Getränken, die auf den schattigen Plätzen vor dem Schloss immer wieder geordert wurden. Sie hatten den härtesten Job des Abends und legten einige km zurück.
In der Pause wurde eine kleine Auswahl vom Lieblingsmenue der Skorpionin, nachgekocht vom Caterer Martin Jantosca, serviert. Eine runde Sache, waren sich die Gäste der Lesung einig, als sie sich in dieser lauen Sommernacht gegen 23.00 Uhr auf den Heimweg begaben.
Katja Kraus liest im Schloss
Wie ist das, wenn man gestern in einer Position für über 100 Menschen verantwortlich ist, und heute ohne Arbeit, ohne Pflicht, ohne nach außen sichtbare Bedeutung? Wer sind wir, wenn wir die Macht, mit der wir ausgestattet waren, verloren haben? Mögen wir diesen Menschen überhaupt noch? Sind wir in der Lage, die freie Zeit auszufüllen? Diese Fragen der einladenden Homberger Buchhändlerin Ulrike Sowa zum Begriff Macht wurden alle im Laufe des Abends beantwortet.
Das, was der Verlust dieser „Macht“ bei einem Menschen auslösen kann, ist vielfältig. Einer sucht hektisch den neuen Job, einer versucht alles zu vertuschen, ein weiterer lamentiert und legt die Hände in den Schoß, ein anderer ist einfach nur erleichtert, und Katja Kraus hat ein Buch geschrieben.
Katja Kraus war Torfrau beim FSV Frankfurt, mit dem sie 220 Bundesligaspiele absolvierte. Sie wurde dreimal deutsche Meisterin, viermal deutsche Pokalsiegerin. In der Nationalmannschaft spielte sie bei sieben Spielen mit, wurde Vize-Weltmeisterin, Europameisterin und nahm schließlich an den Olympischen Spielen teil.
Den aktiven Fußball hängte sie 26-jährig an den Nagel, blieb aber dem Fußball als Pressesprecherin bei Eintracht Frankfurt und schließlich als Managerin für Marketing und Kommunikation beim HSV treu. Als einzige Frau in einer vergleichbaren Vorstandsposition war sie gleichzeitig die mächtigste Frau in dieser Männerdomäne Fußball, bis nach 8 Jahren ihr Vertrag nicht mehr verlängert wurde.
Bei der Lesung im vollbesetzten Kaminzimmer im Homberger Schloss brachte Katja Kraus Geschichten von Erfolg und Scheitern, so lautet auch der Untertitel ihres Buches, zu Gehör. Für dieses Buch hat die Autorin Gespräche mit vielen Prominenten über das Phänomen „Macht“ geführt
Zum Abschluss der Lesung kam noch Karl Pfeil aus Ober-Ofleiden zu Wort, der Katja Kraus bereits aus Kinder-und Jugendtagen als Freundin seiner Tochter Bettina kennt. So einige rote-Wurst-Brote habe Katja bei ihnen gegessen, und sie habe sich bei ihnen wie zu Hause gefühlt, berichtete Karl Pfeil. Dann sei er mit seiner Familie von Katja zu einem Fußballspiel eingeladen worden und habe dabei einen Begriff von ihrer Macht und Bedeutung bekommen. Ein Mannschaftsbus habe sie vom Hotel abgeholt und anstatt an einer langen Schlange hinten anzustehen und zu warten, sei ein Ordner gekommen und habe sie an allen anderen Wartenden vorbei in den Bereich der Promis gebracht. Als die anderen endlich die Kasse passiert hatten, habe man bereits gut gegessen und getrunken. Diese Erzählungen wurden vom Publikum und von Katja Kraus mit Applaus bedacht. Die Lesung, so sagte Katja Kraus, werde ihr als eine der persönlichsten in Erinnerung bleiben. Und als eine der kältesten, fügte sie mit einem Schmunzeln hinzu.
Ulrike Sowa bedankte sich bei Katja Kraus für die Lesung, die geradeheraus, offen und ungeschminkt war, bei Bettina Pfeil für die gelungene und fachkundige Moderation und bei den Schlosspatrioten Claudia Helm, Elke Koch und Birgit Bauer für die uneigennützige Hilfe.
Eviva Espana
Ein spanischer Abend fand am Mittwoch im Café Fischer in Schweinsberg statt. Leckere Tapas, spanische Trommelmusik, eine spanisch-deutsche Lesung und ein Quiz aus 13 Fragen zu den Eigenheiten und Besonderheiten der Spanier im Vergleich zu denen der Deutschen, all das fand Anklang bei den etwa 50 Gästen des Abends.
Georgina und Harald Theiß, mexikanisch-deutsches Ehepaar aus Homberg, lasen abwechselnd in spanischer und deutscher Sprache aus dem Roman von Carlos Ruiz Zafon, Der Schatten des Windes. Faszinierend war es, den Text in Originalversion von Georgina Theiß zu hören und dann der Übersetzung, die von Harald Theiß gelesen wurde, zu lauschen. Professionell intoniert und liebevoll umgesetzt, so wurde in beiden Sprachen der Text zu den Zuhörern transportiert. Ein großer Applaus war das Dankeschön der Gäste.
Die Homberger Trommelgruppe unter Leitung von Sandra Elischer zeigte, dass sie nicht nur afrikanisches Trommeln, sondern auch südamerikanische Rhythmen beherrscht. Es wurde keine Tamborrada, ein 24-stündiger Trommelmarathon, der scherzhaft von Ulrike Sowa angekündigt worden war, geboten, sondern „nur“ 2 Sets. Aber die Zuhörer klatschten begeistert bei den mitreißenden Stücken mit.
Zu Beginn des spanischen Abends hatten die Gäste schon Gelegenheit, sich mit leckeren Tapas zu stärken, die vom Caterer Martin Jantosca angerichtet worden waren. Mit Trommelwirbeln erfreut, mit Tapas den Körper gestärkt, mit Literatur den Geist angeregt, war man jetzt in der Lage, ein Quiz zu Fragen des spanischen und deutschen Lebens zu beantworten. Spanien oder Deutschland, das richtig Land war jeweils anzukreuzen. „Wo ist das Sandmännchen Arbeitslosengeldempfänger?“ Diese Frage war schnell beantwortet. Na klar, in Spanien gehen die Kinder spät ins Bett. „Das Land hat die jüngsten Rentner, die ältesten Studenten und die produktivsten Arbeiter“, diese Frage war dann schon etwas schwieriger. Und „lustvoll stöhnend im Korsett der Pflicht“, entlockte den Gäste ein breites Grinsen und war auf allen Antwortbögen richtig angekreuzt.
Die Gewinnerinnen der Bücher: „Gebrauchsanweisung für Spanien“ und „Fettnäpfchenführer Spanien“ werden künftig ganz genau wissen, wie man sich in Spanien verhält, bzw. wie man sich besser nicht verhält. Und die Gewinnerin des Wörterbuches wird damit für den nächsten Urlaub üben.
Die Ausrichter des Abends, Familie Fischer vom Schweinsberger Café Fischer und Ulrike Sowa von der Homberger Buchhandlung waren hocherfreut über das beständige Wetter, da die Vorbereitungen mit der Aussicht auf Regen getrübt waren. Da dieser Abend so gut angekommen war, solle eine Fortsetzung in einem Vierteljahr folgen. Vielleicht heißt es dann: Oh, du mein Österreich. ?
Lesung mit Julia Breitenöder in Kirtorf, Hamsteralarm in Kirtorfer Grundschule
Was passiert, wenn jedes Schulkind sein Lieblingsspielzeug mitbringen darf….? Ein Kind bringt den eigenen, lebendigen Hamster mit, ein anderes einen Plastikhamster, der aber auch rennt, quietscht und fiept. Und dann fällt der Ranzen um, in dem Flausch, der Hamster, sitzen bleiben sollte. So geschieht es in dem Buch „Alarmstufe Hamster“, aus dem Julia Breitenöder in der Kirtorfer Grundschule vorlas.
Anlass war der Welttag des Buches und die Autorin kam auf Einladung der Homberger Buchhändlerin Ulrike Sowa. Der Thienemann Verlag, bei dem dieses spaßige Buch erschienen ist, hat freundlicherweise die Lesung unterstützt.
Die Kirtorfer Grundschulkinder, unterteilt in 2 Gruppen, durften zwischen 4 verschiedenen Büchern der Autorin wählen.Das waren „Das Apfelwiesenkomplott“, in dem Kinder versuchen, den Bau eines Einkaufszentrums zu verhindern und „Vorsicht, Zwilling“, über Anna und Lena, die durch einen glücklichen Umstand als Annalena nur jeden zweiten Tag in die neue Schule gehen. „Ich muss leider draußen bleiben“ erzählt die Geschichte von einem großen weißen Hund mit Mundgeruch und Pupsgeräuschen und schließlich gab es noch „Alarmstufe Hamster“.
Julia Breitenöder verstand es, die Kinder bei der Stange zu halten, die Aufmerksamkeit war bei beiden Lesungen ungebrochen. Die anschließenden Fragen zeigten, dass sich viele Kinder mit dem Leben einer Autorin beschäftigt hatten. Wie lange brauchen Sie, bis ein Buch fertig geschrieben ist? Lesen Sie zu Hause Ihren Kindern auch vor? Verdient man viel Geld mit dem Schreiben von Büchern? Geduldig beantwortete Frau Breitenöder alle Fragen. Bei so sympathischen Kindern macht eine Lesung richtig Spaß, ließ die Autorin wissen. Renate Schmidt, die Rektorin der Grundschule bedankte sich bei Julia Breitenöder mit einer Vespertasche für die Rückreise mit der Bahn und bei der Buchhändlerin Ulrike Sowa mit einem Blumenstrauß.
Monika Eichler und der eingedrückte Halter
Für gute Laune, viele Lacher und manchen Szeneapplaus sorgte Monika Eichler während der Lesung am Pfingstsonntag im Café Fischer in Schweinsberg. „Als die Jahre endlos waren“, „Als die Maikäfer verschwanden“, Rock´n Roll und Petticoat“ und „Schnee von Gestern“, beim Lesen aus ihren 4 Büchern blieb kaum ein Zuschauerauge trocken. Von Herzen kommend und zu Herzen gehend, so sind Monika Eichlers Erinnerungen aus Kinder- und Jugendtagen. So manches Kopfnicken erntete sie unter anderem bei der Geschichte vom Halter, den die Oma auf dem Unterhemd trug und der anstelle der Körbchen eher Tüten hatte. Tüten, die kaum ein Mädchen zur Gänze ausfüllen konnte und die deshalb manches Mal vorne eingedrückt waren und dann wieder „ausgebeult“ werden mussten. Monika Eichler nahm das Leben so, wie es kam und das macht ihre Geschichten so liebenswert.
Mit einem von Familie Fischer lecker angerichteten Frühstück gestärkt, mit liebenswerten Geschichten von Monika Eichler angefüllt, so wurden die Gäste von der veranstaltenden Homberger Buchhändlerin Ulrike Sowa in den Sonnenschein „entlassen“.
Lyrik mit Peter Zaeske
Nahrung für Leib und Seele. Gedichte für die Seele und ein leckeres zweites Frühstück für den Leib, so könnten noch manche Sonntage beginnen. Das war die einhellige Meinung aller 20 Gäste am vergangenen Sonntag im Café Fischer in Schweinsberg.
Gedichte von Jürgen Becker, von Dr. Ekkehart Mittelberg, der auch unter den Gästen weilte, Günter Grass und vielen anderen Autoren trug der Homberger Peter Zaeske gekonnt vor. Zaeskes Hauptanliegen war es, Gedichte von älteren Autoren zu Gehör zu bringen um zu zeigen, was diese bewegt. Schreiben ältere Autoren anders, schreiben sie anderes, schreiben sie verständlicher, gereimt, nachvollziehbar? Was bewegt die älteren Autoren, wie unterscheiden sie sich von den jüngeren Lyrikern?
Die Gedichte handelten von den Jahreszeiten, vom Älterwerden, von fast vergessenen Begebenheiten, schlicht vom Leben, vom aktuellen Tagesgeschehen und auch vom Tatort am Sonntag im Fernsehen. Schmunzeln, Lachen, betroffenes Schweigen, viele Gefühle bewegten die Gäste dieser ganz besonderen Lesung.
Mit den Gedichten nahmen die Besucher der Lesung ein leckeres zweites Frühstück ein, das von Familie Fischer liebevoll zubereitet worden war. Die Veranstaltung war die zweite im neuen Jahr, zu der die Homberger Buchhandlung in das Schweinsberger Café eingeladen hatte.
Henning Schäfer liest…
Auf Einladung der Homberger Buchhandlung kam Henning Schäfer, Autor von mittlerweile 7 Büchern, am Sonntag von seiner Heimat Eschwege nach Schweinsberg ins Café Fischer. 45 Gäste hatten “Autorenlesung mit Frühstück” gebucht und kamen im Schneetreiben an. Ab 9.00 Uhr sprachen sie dem leckeren Angebot zu. Etwa 10 weitere Gäste trafen zur Lesung um 10.00 Uhr ein.
Ulrike Sowa von der Homberger Buchhandlung begrüßte Henning Schäfer und lobte den neuen Roman, der so nett und freundlich beginnt, sich dann aber zu gnadenloser Spannung steigert.
Auf Nachfrage erläuterte Henning Schäfer, dass ihm der Verlauf des Romans, bevor er ihn niederschreibt, noch nicht bekannt ist. „Ich schreibe, so wie andere lesen, nur eben viel langsamer“ erklärte Schäfer. „Ich lasse mich von der Handlung gefangen nehmen, ich nehme an der Entwicklung des Romans aktiv teil. Wer dann am Ende der Täter ist, ich weiß es am Anfang noch nicht.“
Der Ermittler in Henning Schäfers Romanen, Heinrich Gerhard, ist ein Arzt im Ruhestand. Dieser hat die Angewohnheit, seine Nase in jeden Kriminalfall, der in seiner Umgebung passiert, hinein zu stecken. Zusammen mit seiner Frau Franziska ermittelt Heinrich Gerhart und klärt die Verbrechen umfassender und schneller auf als die Kriminalpolizei. Ein erschlagener Buchhändler wird in seiner Wohnung aufgefunden, so der Klappentext des neuen Romans „Seelentreu“. „Seelentreu“, ein fiktiver, kleiner Ort in Hessen, wird zum Schauplatz eines Verbrechens, das weit in die Vergangenheit reicht. Henning Schäfer, versiert im Vorlesen und im Aufbau des Spannungsbogens, schilderte den Leichenfund und endete, brutalstspannend, mit den Worten: „Ja, kein Zweifel, der Tote ist niemand anderer als!“ Das Zuschlagen des Buches begleitete das ungläubige Staunen der gespannten Zuhörer.
90 spannende, unterhaltsame, lustige, lehrreiche und interessante Minuten mit Henning Schäfer und dazu das ausgesprochen leckere Frühstück, ein ereignisreicher Sonntagvormittag im ansprechenden Ambiente des Cafés in Schweinsberg hat die Anreise im Schneetreiben mehr als wett gemacht.
Michel Bergmann liest
“Machloikes” – was im Jiddischen soviel wie Durcheinander oder Zwiespalt bedeutet und der Titel von Michel Bergmanns neuestem Roman ist, gab es am Donnerstag nicht in der Stadthalle. Dafür eine ebenso humorvolle, wie nachdenkliche Lesung.
In 2010 erschien der erste Roman der geplanten Triologie, Die Teilacher. Dieser erste Teil erzählt die Geschichte der jüdischen Handelsvertreter, die von Haus zu Haus ziehen und Wäsche und andere Waren anbieten. Michel Bergmann weiß genau wovon er schreibt, stammt er doch selber aus einer jüdischen Handelsfamilie.
Der zweite Band “Machloikes” wurde von Bergmann mit viel Liebe fürs Detail vorgetragen. Im Mittelpunkt stehen wieder die Frankfurter Teilacher um David Bergmann und dem fünfzehnjährigen Alfred Kleefeld. Bergmann baut Rückblenden ein, lässt die einzelnen Personen Erinnerungen austauschen und thematisiert so Holocaust, Trauer und Identitätsfrage. Seine Figuren meint man zu kennen. Sie sind so typisch für die Zeit um 1955 und doch sind sie außergewöhnlich.
Der jiddische Humor kam auch nicht zu kurz. Einen der Protagonisten kommt er aber teuer zu stehen. Er wird nach dem Krieg von der US-Army vorgeladen und soll gefälligst erklären, warum ausgerechnet sein Name so oft in SS-Akten vorkommt.
Das Lachen, ab und zu will es einem im Hals stecken bleiben, aber insgesamt kam es bei der Lesung nicht zu kurz. Man meinte, mitten in der Geschichte zu stecken. Michel Bergmann las und sprach mit verschiedenen Dialekten und Stimmen und so wurde diese Lesung zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Das 60er-Jahre-Menue von Martin Jantosca rundete diesen Abend auf unvergleichliche Weise ab.
Claudia Schreiber liest
Wer Bücher über Kirschplantagen schreiben will, der hat am besten schon einmal mitten im Winter zwischen den Ästen gestanden und 700 Kirschbäume zurückgeschnitten. So beginnt der Artikel in der Alsfelder allgemeinen Zeitung über die gelungene Lesung in der Homberger Standthalle.
Katerina Timm liest in Lehrbach
Katerina Timm, brilliante Autorin des Romans Hexenschwester, liest in Lehrbach anlässlich der Feierlichkeiten zum 750 jährigen Jubiläum. Zur vollends perfekten Lesung fehlt nur noch ein wenig Sonnenschein. So macht man also aus der Not eine Tugend und bittet die Gäste in das leerstehende Stallgebäude des Lehrbacher Hofgutes. Umringt von ihren Fans liest Katerina Timm voller Wärme, Ausdruck und Spannung aus Hexenschwester vor. Auf Strohballen sitzend, fühlt man sich in die Zeit des Dreissigjährigen Krieges versetzt. In der Pause werden dann die leckeren, mit mittelalterlichem Mahl von Martin Jantosca gefüllten Teller gereicht, und so ist nicht nur die Seele, sondern auch der Leib auf das Feinste erfrischt. Im Anschluss an die Lesung versteht es Katerina Timm, die fundierten Fragen aus dem Publikum ebenso fundiert zu beantworten, so dass sich der Eindruck eines perfekt recherchierten mittelalterlichen Romans noch verstärkt.
Der Dank für die vorbildlichen Vorbereitungen zu dieser Lesung geht an den Heimatkundlichen Kreis Lehrbach.
Nele Neuhaus liest
Nele Neuhaus liest am 7.10.2010 in der vollbesetzten Stadthalle aus ihrem neuen Roman Schneewittchen muss sterben. Aber Nele Neuhaus liest nicht nur, sie versteht es auch prächtig, die Gäste mit Geschichten und Anekdoten rund ums Schreiben und besonders um das Entstehen ihrer Romane zu unterhalten. Mancher Lacher wurde während des Abends laut. Die Spannung, die Nele Neuhaus in ihren Büchern aufbaut, ist immens. Ganz ohne Serientäter, Psychopathen, Profiler und Abschlachten mit hohem Blutverlust kommen die Krimis daher. Sie sind handwerklich hervorragend gemacht, der Täter muss nicht auf den letzten Seiten aus dem Hut gezaubert werden, nein, er war während der ganzen Geschichte präsent. Die Krimis sind zudem mit dem privaten Erleben der beiden Ermittler gewürzt, so dass man jetzt schon gespannt auf eine Fortsetzung mit Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein wartet.
In der Lesepause wird, wie fast immer bei den Stadthalle-Veranstaltungen, ein köstliches Menue serviert. Der Caterer Martin Jantosca versteht es, die Gäste zu verwöhnen. Eine runde Sache, eine phantastische Lesung, ein ausverkaufter Büchertisch. Dankeschön Nele Neuhaus.
Clemens Beöthy beim Hessentag
Clemens Beöthy, der Autor von dem Buch HEIRATE NIEMALS EINEN UDO, was die Vornamen über das Liebesleben verraten, besucht unsere Hessentagsbühne. Im Vorfeld wurde schon per Handzettel, Plakat und Hessentagsradio auf diese Veranstaltung aufmerksam gemacht. An der Bühne ergeben sich interessante und aufschlussreiche Gespräche, wenn die Susanne wissen will, ob sie zum Markus passt, oder wenn der Herbert fragt, nach welcher Frau er denn suchen soll.Heirate niemals einen Udo ist als Eheberater wärmstens zu empfehlen.
Gernot Gricksch liest Königskinder
Gernot Gricksch versteht es, die Gäste von der ersten Minute an in seinen Bann zu ziehen. Die Königskinder Simone und Mark wachsen in Deutschland in den Achtzigern auf und lernen sich einfach nicht kennen. Das Schicksal ist eben manchmal schlampig, und lässt die Menschen, die eigentlich füreinander bestimmt sind, sich immer wieder knapp verpassen. Den Gästen der Lesung entlockt Gernot Gricksch so manchen Lacher, einige Seufzer und viel zustimmendes Nicken.
Es war ein entspannter, lustiger Abend, der noch mit einem kleinen Menue aus der erfindungsreichen Küche von Martin Jantosca gekrönt wurde.
Rebecca Gablé liest Hiobs Brüder
Die TOP-Autorin der historischen Romane war am 19.10.2009 in Homberg zu Gast. Fulda, Hannover, Hamburg …. Homberg Ohm, so liest sich das Reisetagebuch von Rebecca Gablé. Zunächst wurde um 19.00 Uhr zu einem 3-Gänge-Büffet gebeten, das Martin Jantosca-Deeg in bewährter Könner-Manier angerichtet hatte. Um 20.00 Uhr wurde es still in der vollbesetzten Homberger Stadthalle. Rebecca Gablé las 50 Minuten ohne Pause aus Hiobs Brüder und es war eine sehr kurzweilige, interessante, spannende, gekonnt dargebotene Inszenierung. Hiobs Brüder spielt im englischen Mittelalter, wie viele Romane von Rebecca Gablé. Eine Gruppe geistig- und körperlich behinderter Menschen steht im Mittelpunkt und die Geschichte bietet ALLES, was man/frau von einem perfekt recherchierten historischen Roman erwarten kann. Im Anschluss an die Lesung ergaben sich noch mehrere aufschlussreiche Gespräche über das Schreiben historischer Romane, über Recherchearbeit und das Leben als Autorin.
Wir bedanken uns bei der Stadt Homberg, unserem Mitveranstalter und beim Leseland Hessen, unserem Sponsor.
Heimische Männerarten mit Claudia Schreiber
Eine Lesung mit Lachtränen, die sich die Gäste im vollbesetzten Mardorfer Gemeenshaus beständig abwischen mussten, fand am vergangenen Freitag statt. Unter vielen Frauen hatten sich auch 4 Männer eingefunden, die ebenfalls Spaß am Bestimmen heimischer Männerarten hatten. Aufgebaut wie ein Naturführer, finden sich in diesem speziellen Bestimmungsbuch 25 heimische Männerarten Mitteleuropas mit ihren Lebensräumen. Da gibt es den „Büroler“, der u.a. am Ausruf „Mahlzeit“ zu erkennen ist, der Freiberufler, der häufig nachts arbeitet, der Gentleman, geduldig zuhörend und elegant gekleidet, der Landwirt, und… und… und…
Nach der Lektüre der Texte und der pointierten Illustrationen von Kai Pannen eröffnen sich für Frauen ganz neue Sichtweisen auf die Männerwelt, zumal jede Spezies mit ihren ganz eigenen Vor- und Nachteilen aufgeführt ist.
Der Begriff Lesefutter bekam an diesem Abend eine besondere Bedeutung, denn die Backhausgemeinschaft Mardorf, die diese Lesung in Zusammenarbeit mit der Homberger Buchhandlung veranstaltete, hatte äußerst leckere heimische Spezialitätenteller hergestellt, die in der Pause verzehrt wurden. Ein runder und gelungener Abend, der sicher noch lange, besonders beim Betrachten der Männerwelt, nachwirken wird.
Claudia Schreiber, 1958 geboren, arbeitet viele Jahre als Hörfunk- und Fernsehjournalistin. 2003 erschien ihr Bestsellerroman Emmas Glück, der 2006 ins Kino kam. Heute lebt Claudia Schreiber als Buchautorin in Köln. Heimische Männerarten. Ein Bestimmungsbuch ist ihr erstes Buch bei Sanssouci.
Autorenlesung mit Bettina Obrecht
Stell dir vor, du kommst aus einem Traumurlaub, Sonne, Palmen, weißer Sand. Aber in deinem Urlaubsgebiet ist ein gefährlicher Virus aufgetreten. Für dich und zweitausend weitere Urlauber heißt das Quarantäne, 40 Tage Isolation, kein Kontakt zur Außenwelt. In deiner Wohnung werden Überwachungskameras installiert. Jeder kann einen Zugangscode bekommen. Von nun an wirst du überwacht von Millionen Augen, zum Schutze der Allgemeinheit. Von einem auf den anderen Tag gibt es eine neue Tätigkeit, das watchen. Rosalie ist 16, sie hat nie viel Fernsehen geguckt, aber schnell ist klar, wer sich jetzt nicht durch die cases zappt, kann nicht mitreden. Das Merkwürdige ist nur, dies ist kein Fernsehen, dies ist echt. Echt??? Und wenn das alles eine gigantische Medieninszenierung ist? Zu dieser Lesung, die die Buchhandlung den Schülern der Ohmtalschule zum Welttag des Buches geschenkt hatte, kamen Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10. Im Anschluss wurde sehr angeregt über das Thema des Buches diskutiert und Fragen zum Leben und Schreiben einer Autorin gestellt.
Autorenlesung mit Renate Pitz
Das Tomatenkomplott, ein Krimi aus der Landwirtschaft beschreibt auf eine ganz besonders humorvolle Art und Weise was passieren kann, wenn die Herrin des Hauses zur Kur fahren muss. Der erwachsene, ledige Sohn Heiner, dem die Mutter noch die Internet-Seiten Landflirt ans Herz legt, bleibt also in Gesellschaft der schnell engagierten Haushaltshelferin Nina auf dem Hof zurück. In Gesellschaft von Heiner und Nina wachsen die Tomaten plötzlich zu Kürbisgröße heran und die Leiche eines Mannes wird im Maisfeld gefunden. Ein Glück, dass die Bäuerin nicht zu Hause ist.Die Schadenbacher Landfrauen und das Team der Buchhandlung hatten die Autorin Renate Pitz zu dieser vergnüglichen Lesung eingeladen. Es war die erste Lesung von Renate Pitz, es wird aber nicht die letzte sein.
Bücherverführabend
Zum Lesen verführen. Das Team der Buchhandlung und begeisterte Leser und Leserinnen stellen die verführerischsten Neuerscheinungen vor. .Krimifans, Kenner auserlesener Literatur, Freunde der Belletristik und Liebhaber von lockerer, leichter Lektüre kommen auf ihre Kosten und lernen viel Neues und Lesenswertes kennen. Kulinarisches, Sach- und Fachbücher und Bildbände werden genauso wie Kinder- und Jugendbücher besprochen. Bücher verschenken ist jetzt kein Problem mehr. Als Dank für Ihr Engagement erhalten alle Buch-Verführer einen neuen Roman aus der Vorauswahl der Buchhandlung.
Spielabend
Am 6.11.08 treffen sich spielbegeisterte Gäste der Buchhandlung in der Gaststätte Krick in Ober-Ofleiden, um das Spielesortiment kennenzulernen. Durch Ausprobieren der angebotenen Spiele lernt man, wo Taktik, Geschick, Würfelglück, oder auch Redegewandtheit erforderlich sind. Ein lustiger, kurzweiliger Abend für alle Besucher, bei dem die Zeit im Flug vergeht.
Fabelhafte Eragon Party Nacht
Das Erscheinen des dritten Bandes der Drachenreiter Geschichte von Christopher Paoloni, Die Weisheit des Feuers, wurde am 24. Oktober in Homberg ausgiebig gefeiert. Die Buchhändlerinnen Ulrike Weitzel und Sylke Bösking-Rieß hatten alle Eragon Leser in den Drachenreiter-Saal des Hotels Frankfurter Hof eingeladen.
Bei Dickbauchens-Knurpselplantsch-Pfanne und Elfennektar wurden verschiedene Gruppen- und Einzelspiele gespielt. So sollten alle Gäste die Eragon Geschichte selber erfinden. Erschwerend kam hinzu, dass jedem Gast eine Karteikarte mit 2 Begriffen zugeteilt wurde, die in der Geschichte vorkommen mussten. Diese beiden Begriffe passten aber überhaupt nicht in die Eragon Geschichte. Echte Herausforderungen stellten die Worte „Bürgermeister Volker Orth“, „Häschen in der Grube“, „Papst Benedikt“, „Homberger Brauhaus“, oder „Staubsauger“ dar. Die fantasievollen Geschichten wurden von jedem Einzelnen per Mikrofon vor der ganzen Gruppe vorgetragen und ernteten alle großen Beifall. Per Applausometer (die Dauer des Applauses wurde gestoppt) wurde dann festgestellt, welcher Beitrag am besten angekommen war.
Vroengard, ein sportliches Spiel, gefiel den Erwachsenen so gut, dass sie es selbst auch einmal spielten. Dabei stellten sich 6 Personen auf eine Decke, die gerade so groß war, dass alle darauf Platz hatten. Diese Decke, die die Insel Vroengard in den Eragon Geschichten repräsentierte, musste dann gewendet werden, ohne dass einer der Mitspieler neben die Decke, ins „Wasser“ treten durfte. Dabei war Teamfähigkeit dringend nötig, und die Jugendlichen meisterten auch diese Aufgabe mit Bravour.
Kopfarbeit war beim Elfenraten nötig. Die Augenzahl von drei Würfeln musste auf eine ganz bestimmt Art und Weise addiert werden, um die Zahl der anwesenden Elfen zu bestimmen. Ein Quiz und ein Spiel, bei dem Kochvorbereitungen getroffen werden mussten, sowie ein Rechenspiel, bei dem ermittelt werden musste, wie viel Beine unterwegs sind, rundeten den Abend ab. Das Rechenspiel stellte eine harte Nuss dar, und soll deshalb auch hier an die Leser weitergegeben werden. Es gibt einen Wanderweg, auf dem 7 Zwerge unterwegs sind. Jeder Zwerg bewegt 7 Behälter. In jedem Behälter befinden sich 7 große Werkatzen. Jede große Werkatze hat 7 kleine Werkatzen dabei. Jede Werkatze hat 4 Beine. Wie viele Beine sind unterwegs? (Werkatzen haben wie Katzen auch, 4 Beine)
Als Gesamtsieger der Spiele ging Valentin Schön hervor. Er darf sich jetzt mit einer Original Eragon Armbanduhr schmücken. Alle anderen Mitspieler konnten zwischen einer Kuriertasche, Tassen, Schlüsselbändern und Bleistiften, alle mit dem Schriftzug des neuen Buches versehen, wählen.
Ab 0.00 Uhr, nach einer Vorleserunde aus dem neuen Eragon Band, durften die Bücher verkauft werden. In dieser Nacht gingen manche Lichter in Homberger Jugendzimmern gar nicht aus.
Charlotte Thomas liest
Die Madonna von Murano ist bei Fans historischer Romane bestens bekannt und sehr beliebt. Mit ihrem neuen Buch, Die Lagune des Löwen, kam Charlotte Thomas am 23.10.2008 nach Homberg. Die Stadthalle war mit 150 Gästen ausgebucht, die weiteren Anfragen nach Eintrittskarten mussten leider abschlägig beschieden werden.
Charlotte Thomas ließ das Venedig des 16. Jahrhunderts, das goldene Zeitalter, vor den Augen und Ohren der Zuschauer erstehen. In den Gassen der Lagunenstadt begegnen sie einander zum ersten Mal – Laura, die behütete Tochter eines Freskenmalers, und Antonio, der sich mit Diebstählen über Wasser hält. In den folgenden Jahren kreuzen sich Lauras und Antonios Wege immer wieder, und ihre Begegnungen sind geprägt von tödlichen Intrigen und verzehrender Leidenschaft. In der von Sinnenfreude überbordenden Lagunenstadt treffen sie auf Maskenträger und Meuchelmörder, Gaukler und Genies. Triumphe kennzeichnen ihren Lebensweg ebenso wie bittere Niederlagen, doch am Ende dieses wechselvollen Spiels gibt es für sie beide nur ein gemeinsames Ziel…
Passend zur Lesung hatte der Caterer Martin Jantosca einen kulinarischen Höhepunkt geschaffen, ein venezianisches 3-Gänge-Menue im Zeitalter der Renaissance, das seinesgleichen sucht. Läuft Ihnen das Wasser im Mund zusammen? Dann lesen Sie weiter.
Prosciutto mit Parmesan und Oliven, dazu gebratene Riccottaküchlein an kleinen Tomatensalat. Costole di maiale con salvia (Schweinekoteletts mit Salbei auf Ofenkartoffeln) Insalata di radicchio e rughetta (Salat von Radicchio und Rucola) Oder Vegetarisch Rotelo di zucca (Pastarolle gefüllt mit Kürbis und Spinat mit Salbeibutter) Insalata di radicchio e rughetta (Salat von Radicchio und Rucola) Sorbetto di limone con Macedonna di frutta (Zitronensorbet an kleinem Obstsalat) Auch an dieser Stelle danken wir noch einmal dem leseland Hessen und der Stadt Homberg für die freundliche Unterstützung.
Busfahrt zur Buchmesse
Die allererste Buchmesse-Busfahrt der beiden Buchhandlungen aus Kirchhain, Buch und Papier Kleinheins, und Homberg war ein großer Erfolg. In wenigen Tagen waren alle 50 Karten verkauft und die Vorfreude auf einen ereignisreichen Tag war groß. Die größte und wichtigste Messe der Welt für Buch, Multimedia und Kommunikation, die Möglichkeit Lieblingsautoren zu treffen, in Neuerscheinungen zu schmökern, immerhin neunzigtausend pro Jahr, Präsentationen, Lesungen und Veranstaltungen zu besuchen lockt jährlich Millionen Besucher an. Von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr hatten die Buchmessefahrer aus Kirchhain und Homberg Gelegenheit Bücherduft zu schnuppern. Vor der Rückreise servierten die begleitenden Buchhändlerinnen am Bus noch einen Cocktail, so konnte zwar erschöpft, aber doch erfrischt die Rückreise angetreten werden.
Im Glas noch Deines Kusses Hauch
Der Artikel von Brigitte Reichhardt in der Alsfelder Allgemeinen Zeitung hat mir so gut gefallen, dass ich ihn hier, leicht gekürzt, wiedergebe.
Homberg/Maulbach (nr) Am Samstagabend war rund um das Dorfgemeinschaftshaus in Maulbach kein Parkplatz mehr zu finden. Die aphrodisische Lesung „Im Glas noch deines Kusses Hauch“ mit Anka Hirsch und Ursula Illert war schon seit Tagen ausverkauft und das Dorfgemeinschaftshaus in Maulbach bis auf den letzten Platz besetzt. Die Gäste waren nicht nur aus der Großgemeinde Homberg sondern auch aus den umliegenden Gemeinden angereist.
Allein dies zeigte, dass sich die Buchhandlung Sylke Bös.-Rieß und Ulrike Weitzel in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Homberg(Ohm) wieder einmal etwas ganz Besonderes ausgedacht hatte.
Schon allein das Ambiente mit stilvoller Beleuchtung, edler Dekoration und ausgesuchten Weinen war ein Festival für die Sinne und unterstrich die erotische Note des aphrodisischen Abends. Auszüge aus erotischer Literatur und eigene Kompositionen in gelesener oder gesungener Form in Verbindung mit kulinarischen Köstlichkeiten entführten die Gäste in eine Welt, weit weg vom Tagesgeschehen.
Es begann mit der Geburt der Aphrodite die aus einer Venusmuschel geboren wurde und zu deren Füßen Rosenstöcke wuchsen. Mit Leidenschaft, leisen und lauten Tönen hauchte Ursula Illert den Texten Leben ein. Dabei wurde sie von Anka Hirsch mit Klavier- und Cellotönen unterstützt um die sinnliche Botschaft der Erzählungen zu übermitteln. In ständigem Wechsel schlüpfte die Erzählerin in andere Rollen sowie andere Zeitepochen, die sie mühelos mit Stimme, Mimik und Gestik passend untermalte.
Aber auch zu den gereichten Speisen z.B. Staudensellerie mit Cremefüllung oder Champagnertrüffel an blauen Trauben hatten die Darstellerinnen entsprechende „schlagfertige“ Kommentare bereit.
Anka Hirsch und Ursula Illert schafften es, die anfangs undefinierbaren Erwartungen der Gäste an eine bisher unbekannte Vortragsform aufzulockern und vollends zu erfüllen. Bereits nach den ersten Vorträgen herrschte eine prickelnde, gelöste Stimmung im Dorfgemeinschaftshaus Maulbach. Mit den Chansons „Parlez moi d’amour“ oder „Ich weiß nicht zu wem ich gehöre“ wurden die Zuschauer quasi mit einem erotischen, manchmal auch leicht frivolen Zauberbann belegt.
Auch die Erlebnisse einer Bibliothekarin und eines Engländers, den nackten Körper mit Speisen wie Austern oder Spagetti zu dekorieren und diese anschließend zu verzehren, wurden durch das „Stimmenwunder“ Ursula Illert zu realen Bildern in den Köpfen der Zuhörer verwandelt.
Insbesondere eine eigene Parodie auf das Lied „All of me“ von Simon & Marks mit dem Text: „Ach ist das schön, ohne Arme, Beine, Kopf und Hirn, durch das Leben zu gehen“ unterstrich die Bedeutung des Abends, sich einmal vollkommen gehen zu lassen und den Alltag zu vergessen. Dieses Ziel hatten Anka Hirsch und Ursula Illert mit Bravour erreicht, als zum Abschluss das bekannte Chanson „Non, je ne regrette rien – ich habe es nie bereut”, vorgetragen wurde.
Dementsprechend groß war die Begeisterung nach der Vorstellung bei weiblichen und männlichen Besuchern. Bereut hatten es die Anwesenden mit Sicherheit nicht, dass sie an diesem Abend den Ausführungen, „Im Glas noch deines Kusses Hauch”, gelauscht hatten. Die Meinungen der Zuschauer gingen von „super“ bis „einmalig“. Aber nicht nur den Vortragskünstlerinnen galt ein großes Lob, sondern auch den Veranstalterinnen für die Herstellung der kulinarischen Köstlichkeiten. Genau wie bei den Erzählungen war von pikant bis scharf, von anregend bis viel versprechend, von süß bis sündig, von allem etwas dabei. Abschließend bedankte sich Ulrike Weitzel im Namen der Veranstalter bei Anka Hirsch und Ursula Illert mit einem Präsent aus Homberg. Außerdem wurde Frau Birgit Böcher als Gewinnerin einer Umfrage ermittelt und mit einem Buchpräsent belohnt.
Harry-Potter-Party-Nacht
Zur wahrscheinlich letzten Harry-Potter-Party-Nacht fanden sich fast 100 Gäste zum Erstverkaufstag des neuen Romans am 26.10. im Hogwarts-Raum vom Hotel Frankfurter Hof ein. Die HP-Fans wurden zunächst paarweise zusammengebunden und mussten ihre Entfesselungstalente unter Beweis stellen. Ein magischer weißer Stein verlieh Schutz für diesen Abend und nur derjenige, der das Wort „nein“ aussprach verlor sofort seinen Stein. Die Mitspieler der verschiedenen Hogwarts-Häuser vergnügten sich beim Trimagischen Turnier, bei der magischen Getränkekunde und verschiedenen anderen Spielen und in einem Rechenspiel mussten alle Gäste das Passwort für das Verlassen der Party berechnen. Ab 0.00 Uhr las Dr. Gunnar Meske zur Einstimmung aus dem neuen HP 7 Roman vor. Ein gelungener Abend, bestätigten die Gäste beim Nachhausegehen.
Autorenlesung mit Prof. Dr. Michael Schneider
Schon im 18. Jahrhundert ein perfekter Entertainer: Guiseppe Balsamo alias Conte di Cagliostro verstand es, sein Publikum in den Bann zu ziehen.
Und genauso verstand es Prof. Dr. Michael Schneider, die mehr als 100 Gäste auf atemberaubende Weise mit der Lesung und mit Zauberstücken zu unterhalten. Noch nie ging ein Buch während einer Lesung in Flammen auf, waren die Gäste im wahrsten Sinne des Wortes Feuer und Flamme. Wie der Wunderheiler Cagliostro in Schneiders Buch, so verblüffte der Autor selber die gebannten Zuhörer. Eine Lesung, die durch die köstlichen Speisen und Getränke der Speisegaststätte Hainmühle perfekt abgerundet wurde.
Theatro LieBido präsentiert Urfaust
Eine teuflische Vorstellung, die Michael J. Lieb im Brauhaus in Homberg vor 50 Gästen bot. Faust, Mephisto, Gretchen, alle in einer Person, nämlich dem genialen Schaupieler Lieb vereint, zogen die Gäste in ihren Bann. Mit zärtlich liebe-vollen Worten, mit lauter Stimme, mit lockenden Tönen, Lieb beherrscht alle Tonarten und sämtliche Zwischentöne der Kommunikation. Ob die Gäste ihren Urfaust bei dieser Aufführung auffrischten, oder ob sie ihn zum allerersten Mal sahen, die Lust und der Spaß hätten größer nicht sein können. Es war ein köstlich Unterfangen und ein grandioses schön Verlangen!
Orientalischer Abend
Starke Rhythmen und beeindruckende Texte erwarteten die Besucher während des orientalischen Abends im Mardorfer Gemeenshaus. Der Frankfurter Autor Wolf Kunik und der Musiker Arne Gernhardt traten auf. Wolf Kunik, der deutsche Noah Gordon, entführte das gespannt lauschende Publikum mit den beiden Büchern „Wüstensohn“ und „Tränen der Sahara“ in das 15. Jahrhundert. Arne Gernhardt, ein musikalisches Multitalent, umrahmte die gelesenen Texte auf eine ganz besonders feinfühlige Weise mit Trommel-, Dudelsack-, Darabouka-, Maultrommel oder Flötentönen. Die aus beiden Büchern ausgewählten Textstellen machten Lust, mehr von Tarik, dem Wüstensohn, zu erfahren und sicher wird die mystische Musik dieses Abends so manchen Leser bei der Lektüre der Bücher begleiten. Im Anschluss an die Lesung baten Sylke Bösking-Rieß und Ulrike Weitzel von der Buchhandlung die Gäste zum orientalischen Büfett. Von schmackhaftem Tabule aus Couscous, Spinatpasteten, Schafskäsetörtchen, Falaffel und Dattelkeksen wurde alles geboten, was das Herz begehrte. Frisch zubereiteter Minzetee, Ayram und verschiedene Weine, die von der Backhausgemeinschaft kredenzt wurden, rundeten die Köstlichkeiten ab.
Lese-Verführ-Abend
Unter dem Motto „Zum Lesen verführen“ war die Einladung zur ersten Buchpräsentation in das Hotel Frankfurter Hof ergangen. Das Team der Buchhandlung und einige lesebegeisterte Gäste stellten ihre Lieblingsbücher, meist Neuerscheinungen aus dem Jahr 2006 vor. Krimifans, Kenner auserlesener Literatur, Freunde der Belletristik und Liebhaber von leichter, lockerer Lektüre kamen an diesem Abend auf ihre Kosten und lernten viel Neues und Lesenswertes kennen. Skuriler Humor, Fantasy, Bücher zum Lachen, zum Mitfühlen, zum Trösten, zum Lernen, für alle Sinne, für Kinder, Jugendliche und zum Verschenken, die ganze Bandbreite der Neuerscheinungen war vertreten. Zunächst bot Dr. Ekkehart Mittelberg mit der Präsentation des Buchs „Eine Geschichte des Lesens“ von Alberto Manguel einen beeindruckenden Einstieg in einen abwechslungsreichen Abend. In lockerer Folge wechselten sich dann Sylke Bösking-Rieß, Sabine Pfeil, Ulrike Weitzel mit den Gästen Andrea Albert, Christel Weber, Ute Meißner, Christian Strack und Eveline Sechting ab. Diese Veranstaltung bot in netter Atmosphäre so viel Interessantes und Wissenswertes, dass eine Wiederholung im nächsten Jahr jetzt schon feststeht.
Matinee
Die Matinee zur diesjährigen Buchmesse fand am 8.10.2006 im Homberger Brauhaus statt. Ebenfalls, wie die Lesung mit Anne Chaplet, mit Unterstützung von der Stadt Homberg und vom Leseland Hessen. Alexander Kostinskij, jüdischer Märchen- und Geschichtenerzähler, zog die ca. 50 Gäste am Sonntag Vormittag in seinen Bann. Märchen vom Sternenverkäufer, Geschichten vom kleinen Löwen und von der grünen Katze werden die Besucher noch lange in Gedanken begleiten. Die dazu gebotene Klezmer Musik von Petra Dreessen (Geige) und Stanislaw Dinermann (Akkordeon) berührte die Seelen. Ein wunderbarer Vormittag, der ganz bestimmt wiederholt wird.
Autorenlesung mit Anne Chaplet
Am 5.10.2006 las Anne Chaplet aus ihrem neuen Roman: Sauberer Abgang, stilgerecht garniert mit Speisen und Getränken der Region, die von der Speisegaststätte Hainmühle angeboten wurden. Die Lesung fand in der Statthalle in Homberg mit ca. 80 begeisterten Gästen statt. Anne Chaplet las nicht nur, nein, sie nahm die Zuschauer und Zuhörer mit in ihre Heimatstadt und lies Frankfurt und die handelnden Personen vor den Augen und Ohren der Gäste entstehen. Freundlicherweise wurde die Lesung von der Stadt Homberg und vom Leseland Hessen unterstützt.
Autorenlesung mit Uta van Deun
am 31.8.2006 las Uta van Deun aus ihrem Buch: Alzheimer der lange Abschied.
Es war ein sehr bewegender Abend, sowohl für Frau van Deun, als auch für die mehr als 60 Gäste dieser Lesung. Folgender Text wird allen Gästen in Erinnerung bleiben, da er sich wie ein roter Faden durch die Lesung zog: Er darf nur sein, muss nichts mehr können, nichts mehr wissen. Und keine Schätze sind sein eigen. Darf schlafen, schreien, lachen. Und mit den Fingern in die Sterne zeigen.
Kindertag
Im Mai findet in jedem Jahr der Kindertag des Gewerbevereins der Stadt Homberg statt. Vor der Buchhandlung konnten sich kleine Prinzessinnen und Prinzen auf dem Lillifee Thron fotografieren lassen. Das Foto konnte später, in einem Prinzessin Lillifee Rahmen eingepasst, abgeholt werden. Abzüge dieser Fotos würden im Schaufenster ausgestellt. Daneben gab es noch die Möglichkeit, passend zur Fußball WM, am Fingerfußball Turnier teilzunehmen.
Muttertag
Zum Muttertag 2006 durften sich alle Frauen ihren Traummann zum Vernaschen bei uns aussuchen. Im Angebot waren u.a. der Romantiker, der Erfolgreiche, der Intellektuelle, der Macho.
Autorenlesung Andreas Eschbach
Am 21.10.2005 fand im Hotel Frankfurter Hof in Homberg der literarische Abend statt. Der Bestsellerautor Andreas Eschbach las aus seinem neuen Roman „Der Nobelpreis“. 150 Gäste aus Nah und Fern wollten Andreas Eschbach sehen und hören und hatten sich im Saal des Hotels eingefunden. Passend zur Handlung des Buches, das mit dem Menue bei der Verleihung des Nobelpreises beginnt, konnten die Gäste der Lesung einen Teller mit schwedischen Köstlichkeiten genießen. Der Autor las eindrucksvoll aus dem „Nobelpreis“ vor und brach nach ca. 50 Min. an der brutalst-spannenden Stelle (O-Ton Eschbach) ab. Denn, so Eschbach: „Sie wollen das Buch ja nicht nur hören, sie sollen es auch kaufen“. Im Anschluss beantwortete er alle Fragen seines interessierten Publikums und signierte jedes Buch zur Freude der Leser mit einer ganz speziellen, auf den Inhalt des Romans und den Käufer abgestimmten Widmung. Die Lesung gehörte zum Rahmenprogramm der Frankfurter Buchmesse und wurde dankenswerterweise vom „Leseland Hessen“ unterstützt.
Harry Potter Nacht
Dunkle Gestalten fanden sich am 30.9.2005 um 22.00 Uhr im Keller des Café Born in Homberg ein. Nach Nennung des Passwortes durften sie den geschmückten Keller betreten. Spinnweben an den Wänden, Bilder von HP in allen Lebenslagen, Fahnen, Spiegel und verschiedene Dekorationen stimmten auf die Harry Potter Nacht ein. Bertie Botts Bohnen verschiedener Geschmacksrichtungen wurden herumgereicht, höllisch scharfe Gummispinnen, abgeschnittene Finger und rotäugige Ratten trugen zum echten HP Feeling bei. Bei mehreren Spielen gab es kleine Preise zu gewinnen. Der größte Spaß war der echte Kopf, der unter dem Kochtopf auf die Zubereitung wartete. Für die beste selbst erzählte Gruselgeschichte und die richtige Beantwortung aller Fragen zu HP gab es jeweils den neuen Band zu gewinnen. Gegen Mitternacht las Dr. Gunnar Meske noch zur Einstimmung aus „Harry Potter und der Feuerkelch“. Froh gestimmt und müde gingen 100 große und kleine Gäste mit ihrem neuen HP unter dem Arm um 0.30 Uhr nach Hause.
Spieleabend
Am 12.9.2005 fand ein Spieleabend im Hotel Frankfurter Hof statt. Mit vielen interessierten Gästen wurde unter anderem Ubongo, Männer und Frauen, Marco Polo, Stadtgespräch und das kleine Gespenst gespielt.
2005 Welttag des Buches
Knacken Sie den Code, so hieß die Aktion zum Welttag des Buches 2005. In verschieden undurchsichtigen Dosen wurden Gewürze angeboten, deren Anfangsbuchstaben, in die richtige Reihenfolge gebracht, 4 verschiedene Buchtitel offenbarten. Wie in jedem Jahr gab es wertvolle Buchpräsente zu gewinnen.
Weihnachtsrätsel
10 Fragen rund um die Weihnachtszeit enthielt das Rätsel der Buchhandlung. Unter jeweils 4 Antworten war die einzig richtige herauszufinden. Unter 28 Teilnehmern wurden 10 Buchgutscheine verlost.
Spieleabend
25.11.2004 Sämtliche Spiele der Buchhandlung standen zur Verfügung und wurden gespielt. Große und kleine Spielbegeisterte erfuhren auf diese Weise, welche Spiele Würfelglück erfordern, für welche Taktik und Geschick, Konzentration oder Ausdauer nötig sind und wie lange ein Spiel etwa
dauert.
Lesenacht
19.11.2004 Eine ganze Nacht quer durch das Sortiment lesen, ein Wunsch vieler Leseratten ging mit dem Angebot der Lesenacht in Erfüllung.
Kalenderpräsentation
Am 20. Oktober wurde der 2. Homberger Erotische Kalender, diesmal mit Frauen, die sexy und frech Einblicke gewähren, präsentiert. Die Frankfurter Straße platzte um die Buchhandlung herum fast aus den Nähten, als die Models samt Fotograf Andreas Purr und allen Beteiligten, die Bühne betraten. Auch diese limitierte Auflage fand reißenden Absatz.
Wortfindungsspiel
Aus den Buchstaben des Wortes Auerbach sollten so viele neue Worte wie möglich, gebildet werden. Ausgangspunkt dieses Spieles war die Studienfahrt des Fördervereins der Ohmtalschule nach Leipzig. Dort wurde u.a. Auerbachs Keller, Deutschlands beliebtestes Weinlokal, besucht. Es wurden mehr als 100 neue Worte gebildet, ohne Buchstaben zu verdoppeln.
Weinprobe beim Shopping-Abend
Bücher und Wein, die zueinander passen und dazu eine Lese- und Weinprobe, sowie Nudeln, abgestimmt auf das jeweilige Buch, bot die Buchhandlung zum Shoppingabend in Homberg.
Homberger Kinderfest
22.5.2004 erstes Homberger Kinderfest. Die Buchhandlung feierte ganz groß Pixis 50. Geburtstag.
Welttag des Buches
Große und kleine Kundinnen und Kunden lasen, im Schaufenster sitzend und per Außenlautsprecher verstärkt, aus ihrem Lieblingsbuch vor. Als Leselohn erhielt jeder ein aktuelles Buch aus der Vorauswahl.
Matinee
29.2.2004: Matinee im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Literarisches Frühstück“ im wunderschönen HombergerBrauhaus. Die Künstlerin Elisabeth Förster trug auf unnachahmliche und brillante Weise „Kurioses von der allerletzten Reise“ vor. Ein schmackhaftes Büfett rundete den Genuss auf ansprechende Weise ab.
Autorenlesung
Wolfram Fleischhauer las aus seinem neuen Buch:
„Das Buch in dem die Welt verschwand“. Lesung mit etwa 70 sehr interessierten Gästen.
Harry Potter Nacht
8.11.2003 00.00 Uhr: Mit Butterbier, Drachenblut, schwarzer Seele und Bertie Botts Bohnen in verschiedenen Geschmacksrichtungen wurde der Erstverkaufstag von „Harry Potter und der Orden des Phönix“ in Homberg gefeiert. Ein Quiz mit Gewinnen und Mannschaftsspielen gehörte natürlich ebenso dazu, wie das Vorlesen aus dem neuen Buch. Gespannt und gebannt lauschten etwa 100 Gäste, als Dr. Gunnar Meske in atemberaubender Manier den Beginn der neuen Abenteuer zu Gehör brachte.
Kalenderpräsentation
6.9.2003: Im Rahmen des Homberger Shopping-Abends wird der 1.Erotische Homberger Männerkalender präsentiert. Ein heißes Druckwerk, für das im Laufe des Jahres 12 junge, knackige Dream-boys dem bekannten Fotografen Andreas Purr mehr oder weniger hüllenlos Modell standen. Der Name dieses Kalenders war schnell gefunden: DIE ODER KEINE
Autorenlesung mit Claudia Schreiber
Claudia Schreiber las „Emmas Glück“. Open-air-Lesung im alten Rittergut zu Lehrbach, das der Buchhandlung freundlicherweise vom Eigentümer, Dr. Hubertus Boehm zur Verfügung gestellt wurde. Da die Handlung von „Emmas Glück“ auf einem Bauerhof stattfindet, bot das alte Rittergut das passende Ambiete. Die Lesung wurde mit einem bäuerlichen Büffet aus der Region abgerundet. Zur bisher größten Veranstaltung der Buchhandlung kamen über 300 Gäste aus Nah und Fern. Den Film sollten Sie nicht verpassen. Sie sehen die gelungenste Buchverfilmung aller Zeiten.
Fotowettbewerb
Prämierung der originellsten „Lesesituation“, die im Bild festgehalten wurde. 1. Preis: eine wertvolle Canon Camera.
Gedichte
In Zusammenarbeit mit der VHS: 3 Sonntage mit Gedichten zum Frühstück, Mittag und Kaffee/Tee, jeweils mit passendem Büffet. Die Gedichte wurden ausgewählt und in gekonnter Weise vorgetragen von Peter Zaeske.
Wortfindungsspiel
Mit den Buchstaben des Wortes „Reblaus“ sollen neue Worte gebildetwerden. Anlass: Studienfahrt des Fördervereins der Ohmtalschule Homberg nach Trier.
Autorenlesung mit Wolfram Fleischhauer
Wolfram Fleischhauer las „3 Minuten mit der Wirklichkeit“, dazu bot ein argentinisches Tangopaar eine atemberaubende Performance. In der mit unzähligen Rosen und Kerzen geschmückten Homberger Stadthalle wurden 200 Gäste von der Faszination des Tango erfasst. Um das Erlebnis für alle Sinne perfekt zu machen, wurden argentinische Häppchen und argentinischer Wein gereicht
Hörspiel Quiz
Zum „Stadtfest“ im Oktober wurden Hörspiele kurz angespielt und der Titel oder der Autor mussten erraten werden. Den Gewinnern winkten Buch- und Hörbuchpreise.
Spieleabend
Die Gäste konnten das Angebot der Buchhandlung während eines unterhaltsamen Abends „spielend“ kennenlernen.
Hasenjagd in Homberg
Der beliebte und bekannte Hase Felix musste in verschiedenen Homberger Geschäften gesucht werden.
Schaufensterlesen
Aktion zum Welttag des Buches im April. Gäste der Buchhandlung lasen im Schaufenster sitzend per Mikrofon und Außenlautsprecher aus ihrem Lieblingsbuch und erhielten als „Leselohn“ ein Buchpräsent.
2000
Autorenlesung mit Brigitte Riebe
Brigitte Riebe las „Schwarze Frau vom Nil“
Auf beeindruckende Weise erzählte und las die Autorin vom Leben der Protagonistin.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Ohmtalschule.
Konspiratives Treffen um Mitternacht
Es ist Freitag, der 13. und Vollmond. Dunkle Gestalten mit spitzen Hüten huschten durch die Innenstadt. Der Grund dafür war die „Harry Potter Nacht“ der Buchhandlung. 100 Gäste labten sich zum Start von „Harry Potter und der Feuerkelch“ an Potters Lieblingsbowle, Hexentrunk, Gerstengebräu, sowie abgeschnittenen Fingern und Süßigkeiten verschiedener Geschmacksrichtungen. Bonbons und Pralinen mit Senf- und Pfeffergeschmack waren keine Seltenheit. Zur Einstimmung las Peter Zaeske aus dem neuen Band.
Impressionen rund um Homberg
Im Jahr 2000 erschien nach monatelanger Vorbereitungszeit der erste Bildband über Homberg Ohm. Die Fotos stammen in erster Linie von dem über die Grenzen hinaus bekannten Natur- und Landschaftsfotografen Andreas Purr. Einige weitere Bilder wurden von Homberger Hobbyfotografen zur Verfügung gestellt. Die Texte im Bildband sind in deutscher und englischer Sprache (deutsch von Ulrike Weitzel, englisch von Gudrun Levin und Axel Haack) verfasst, weitere Übersetzungen in die ungarische und französische Sprache sind separat erhältlich. Ein Buch, das dank der stimmungsvollen Fotos die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten
von Homberg und seiner reizvollen Umgebung zeigt.
1998
Lesenacht in der Buchhandlung
Für angemeldete Gäste zum Schmökern.
Kaufleute präsentieren Kunst
Kunst-Präsentationen in Zusammenarbeit mit Homberger Geschäften.
Autorenlesung mit Andreas Steinhöfel
Andreas Steinhöfel las im stimmungsvollen Homberger Brauhaus aus
seinem neuen Roman „Die Mitte der Welt“.
1997
Orientalischer Märchenabend
Märchen, getanzt und vorgelesen. In Zusammenarbeit mit der
Bauchtanzgruppe Mashaal
1996
Literarisches Frühstück
Freches bis Erotisches von Kästner bis Tucholsky,
dargeboten von Elisabeth Förster und abgerundet mit einem
leckeren Büffet.