Autor/in: Michael Bergmann
Kategorie: Roman
Erscheinungsjahr: 2023

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Der Klappentext:

Großartig und nervtötend, liebevoll und erdrückend, aufopfernd, aber auch übergriffig – Michel Bergmann liebt seine Mutter Charlotte und hält sie manchmal nicht aus. Er erzählt in diesem Buch, in dem er nichts und niemanden schont, die Geschichte dieser eigenwilligen, starken Frau: ihre Vertreibung aus Deutschland, der Verlust fast der gesamten Familie, das Glück, ihren künftigen Ehemann wiederzufinden, und dennoch ein Schicksal, bei dem sie allzu oft ganz auf sich allein gestellt ist.

Meine Meinung:

Michel Bergmann hat ein Buch über seine Mutter Charlotte (Lotte) geschrieben. Die Jüdin Lotte ist Überlebende der Shoah. Der Autor erzählt nicht nur ihre beeindruckende Biographie, die uns durch Deutschland, Frankreich und die Schweiz führt. Er schildert in vordergründig leichtem, humorvollen und melancholischem Ton, wie Vertreibung, Verfolgung, Flucht und Todesangst ihr das Glück und das Leben, das sie eigentlich führen wollte, genommen haben und sie zu einem überaus schwierigen Menschen und zu einer schwierigen Mutter gemacht haben. Der Sohn, einziges Kind von Lotte, liebt seine Mutter, aber er leidet auch ein Leben lang unter ihren Vorwürfen, ihrem Hochmut, ihrer Selbstgerechtigkeit, ihrer fehlenden Empathie. Michel Bergmann lässt uns verstehen, wie die schweren, lebensbedrohlichen Jahre der Schoah nicht nur körperliche sondern auch psychische Schäden verursacht haben. Und das nicht nur bei den Überlebenden sondern auch bei ihren Kindern und Kindeskindern. Ein lesenswertes Mutter-Buch. Mameleben ist übrigens jiddisch und bedeutet „Leben der Mutter“, ist aber auch ehrenvolle Anrede und auch „Mutter, du sollst leben!“
Brigitte Schrag