- August 15, 2021
Autor/in: Ute Mank
Kategorie: Roman
Erscheinungsjahr: 2021
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Der Klappentext:
Drei Frauen auf einem Hof – im Kampf um Selbstbestimmung, Anerkennung und Freiheit
Für die alte Großbäuerin Lisbeth gibt es nichts Wichtigeres als den Hof, sein Erhalt ist ihr Lebenssinn. Nie hat sie die damit verbundenen Pflichten hinterfragt.
Doch mit Schwiegertochter Marlies kommt eine neue Frau ins Haus, die keineswegs klaglos und ohne eigene Wünsche das Leben einer Bäuerin führen will. Das Kaufhaus in der nächsten Stadt wird für Marlies zum Sehnsuchtsort im Wirtschaftswunderdeutschland, arbeiten möchte sie dort, einen Jagd- und Traktorführerschein machen, das Leben soll doch mehr zu bieten haben.
Die beiden Frauen tragen fortan stille Kämpfe aus, um Haushaltsführung, um Kindererziehung. Doch eigentlich werden viel größere Dinge verhandelt: Lebensmodelle, Vorstellungen vom Frausein, vom Muttersein. Und doch ist da ein verbindendes Element: Marlies‘ Tochter Joanna, die ihren ganz eigenen Weg geht und nach dem Abitur nach Namibia aufbricht …
Meine Meinung:
Da bin ich aufgewachsen, in einem Dorf, in dem „Was sollen die Leute sagen..“ der Dreh- und Angelpunkt des Handelns war. Deshalb waren mir die Großbäuerin Lisbeth und ihre Gedanken und Gefühle gleich vertraut. Und nun kommt die Schwiegertochter auf den Hof und schert sich wenig um „die Leute“. Eine bittere Pille für Lisbeth, dass Fensterscheiben nicht mit Zeitung geputzt werden, die Schwiegertochter den Jagdschein macht, Traktor fährt und dass kein Enkelkind kommt. Denn, „Was sollen die Leute sagen..“
Die Schwiegertochter Marlies macht sich wenig aus „den Leuten“, trotzdem fällt es ihr schwer, den täglichen Kleinkrieg in Haus und Hof auszuhalten. Wie schön ist es da im Kaufhaus, wo ihre Arbeit geschätzt und bezahlt wird.
Wie soll es hier weitergehen mit den Alten und den Jungen im Bauernhaus, als die von der EU verordnete Milchquote buchstäblich über sie hereinbricht?
Mit ganz viel Empathie beschreibt Ute Mank die Leben der Bauernhausbewohner aus ihren verschiedenen Perspektiven und findet in ihrer ruhigen, beschaulichen Erzählweise gute Gründe für alle, so zu agieren, wie sie es eben tun. Ein Buch, dem ich unendlich viele Leser und Leserinnen wünsche.
Ulrike Sowa