- Januar 1, 2021
Autor/in: Lilly Bernstein
Kategorie: Roman
Erscheinungsjahr: 2020
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Der Klappentext:
Eine zerstörte Bäckerei in einer zerbombten Stadt. Ein eisiger Winter, der tausende Opfer fordert. Und mittendrin zwei Frauen, die ums Überleben kämpfen, um die Liebe und die Erfüllung ihres Traums. Köln, 1941. Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf, einem Bäckerehepaar. Das Mädchen liebt die Backstube über alles, besonders den großen Ofen aus Vulkanstein. Doch mit dem Krieg kommt das Unglück: Matthias wird eingezogen und die Bäckerei bei Luftangriffen zerstört. Während Köln in Trümmern liegt und vom kältesten Winter des Jahrhunderts heimgesucht wird, schließt Anna sich in ihrer Not einer Schwarzmarktbande an und steigt zur gewieftesten Kohlediebin der Stadt auf. Als sie am wenigsten damit rechnet, verliebt sie sich – eine verbotene Liebe mit gefährlichen Folgen. Von Kälte, Hunger und Neidern bedroht, halten Anna und ihre Tante verzweifelt an dem Traum fest, die Bäckerei wiederaufzubauen. Und an der Hoffnung, dass die Männer, die sie lieben, irgendwann zu ihnen zurückkehren.
„Wie schnell Kinder in Kriegszeiten erwachsen werden mussten, und was für eine kreative Kraft sie entwickeln konnten, um zu überleben, das zeigt Lilly Bernstein mit Anna eindrucksvoll und spannend in ihrem Roman Trümmermädchen.“ — Brigitte Glaser, Autorin von Bühlerhöhe und Rheinblick
Meine Meinung:
Ich bin wegen des eindrucksstarken Covers auf das Buch aufmerksam geworden und da ich total gerne historische Romane lese, war es ein absolutes Muss, dieses Buch zu lesen.
Auf beeindruckende Art und Weise wird der Leser auf eine Zeitreise genommen, die ihn zu den beiden Hauptcharakteren der 11 jährigen Anna und deren Tante Marie führt, die trotz des Krieges in Köln, zusammen mit Maries Mann . eine Bäckerei führen. Der Leser wird so nahe an das Geschehen herangeführt, das ich mehrmalige Gänsehautmomente hatte und auch beim Lesen innehalten musste. Der Alltag der Menschen, unter den täglichen Fliegerangriffen, wurde so eindrucksstark geschildert, dass ich das Geschehen geradezu vor Augen hatte.
Aber auch die Jahre nach dem Krieg hat die Autorin sehr gut beschrieben und es war einfach ein Wahnsinn, wie sie leben mussten um zu überleben und wie sie dafür auch verantwortlich waren, Deutschland wieder aufzubauen. Denn jeder einzelne von ihnen hat was dazu beigetragen. Was aber in diesem Buch sehr klar und deutlich zum Vorschein kam, ist die Tatsache, was der Krieg bei den Kindern ausgelöst hat und wie sie aufwachsen mussten. Nichts war selbstverständlich und durch die ständige Angst wegen der ständigen Fliegerangriffe, die den Menschen ihr Hab und Gut und auch ihr Leben kosteten, sind die Kinder groß geworden und mussten irgendwie funktionieren.
Aber auch selbst nach dem Krieg war die Gefahr noch lange nicht vorbei, denn niemand war sicher vor Plünderungen und rücksichtslosen Menschen und zudem kam die Wirtschaft nur schwer in Schwung.
Mit Anna ist der Autorin eine sehr authentische und eindrucksvolle Figur gelungen, die genau das alles beschreibt und das alles sehr klar verdeutlicht hat. Die Kinder des Krieges, mussten schneller erwachsen werden und mussten sehr viel auf ihren Rücken tragen.
Für mich war dieses Buch, nicht nur ein Roman sondern ,vor allem ein Buch gegen das Vergessen. Zudem sollte man diesen Roman auch als leises Anklopfen bei sich selber verstehen und sich daran zu erinnern, wie gut es uns heute geht (selbst mit den momentanen Einschränkungen) und unter welchen Umständen unsere Kinder aufwachsen dürfen. Einfach mal innezuhalten und tief durchzuatmen um sich das auch noch einmal selber verdeutlichen.
Fazit:
Ein großartiger Roman gegen das Vergessen , der mit einem wunderbar authentischen und einfühlsamen Schreibstil die Geschichte des Kindes Annas erzählt, die den Leser nicht kalt lassen wird.
Daniela SzS