Autor/in: Nastassja Martin
Kategorie: Roman
Erscheinungsjahr: 2021

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Der Klappentext:

Auf einer Forschungsreise wird Nastassja Martin von einem Bären gebissen und schwer verletzt. In aufwühlenden Worten erzählt sie von der Geschichte dieses Kampfes und von ihrer Genesung.§Die Anthropologin Nastassja Martin teilt in dieser packenden autobiografischen Erzählung die Geschichte einer tiefen Verletzung und ihrer Heilung. Auf einer ihrer oft monatelangen Forschungsreisen auf die von Vulkanstümpfen durchzogene russische Halbinsel Kamtschatka, wo sie die Bräuche und Kosmologien der Ewenen studiert, taucht sie tief in deren Kultur ein und beginnt intensiv zu träumen. Nach einer Bergtour begegnet sie einem Bären: Es kommt zum Kampf, er beißt sie ins Gesicht und die 29-Jährige gerät in einen Zustand versehrter Identität. Was sie zuvor als Wissenschaftlerin beschrieben hat – die animistische Durchmischung von allem – erfährt sie nun am eigenen Leib. Die Grenzen zwischen dem Bären und ihrer selbst, oder dem, was früher sie selbst war, verschwimmen. Träume und Erinnerungen lassen Nastassja Martin umfassende Heilung in sich selbst und der Wildnis finden, in die sie nach einer qualvollen Genesungsgeschichte in russischen und französischen Krankenhäusern zurückkehrt.

Meine Meinung:

Nachstehend meine Gedanken zu dem Buch „An Das Wilde Glauben“. Ein Meisterwerk auf nur wenigen Seiten. Hier meine Gedanken: Zwischen den Kontinenten, den Kulturen, irgendwo und doch mitten in dieser Welt, diesem Universum. Eine Wanderin zwischen Traum und Realität Zwischen Ich und Wir Zwischen den Kulturen Zwischen den Welten Die Autorin Nastassja Martin lässt uns an dieser Wanderung teilhaben. Mit Worten, so klar wie die vereisten Bäche und Flüsse, die sie beschreibt, erleben wir, die Leser:innen, die Begegnung der Protagonistin mit dem Bären; die Verschmelzung, die Verwundung von Natur und Mensch und den immerwährenden Heilungsprozess. Die Leser:innen begegnen sich selbst in den archaischen Ängsten, der Hoffnung und Wärme der Protagonistin und ihrer Wanderung. Grenzen lösen sich auf Verschmelzen miteinander und formen sich neu in der Erkenntnis, dass alles in diesem Universum miteinander verwoben ist. Mensch und Tier als gleichwertiger Teil der Natur, ein jeder mit seinem Schicksal, dass sie einander begegnen und wieder entfernen lässt. Dieses Buch besticht durch seine Stille, in einer lauten Welt; durch seine Ruhe, in einer unruhigen Welt; durch seine Klarheit, in einer verworrenen Welt. Es lässt die Leser:innen eintauchen in das archaische Erbe eines jeden Ich, lädt sie ein, an das wilde Glauben.
Gisela Puschmann