- Oktober 24, 2023
Autor/in: Reinhold Beckmann
Kategorie: Roman
Erscheinungsjahr: 2023
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Der Klappentext:
Das Leben von Reinhold Beckmanns Mutter Aenne war früh von Verlusten gezeichnet. Ihre Mutter starb, als Aenne noch ein Baby war. Vier Brüder hatte sie, alle im Krieg gefallen. Anders als viele ihrer Generation hat Aenne über diese Zeit nie geschwiegen. Ihre Brüder und Eltern blieben immer gegenwärtig, in Gesprächen, Fotos und Erinnerungen.
Reinhold Beckmann erzählt die Geschichte von Aenne, Franz, Hans, Alfons und Willi, zwischen hartem Alltag auf dem Dorf, katholischer Tradition und beginnender Diktatur. Und davon, was der Krieg mit Menschen macht. wenn keiner zurückkehrt.
Meine Meinung:
Der Auslöser dafür, dass ich zu diesem Buch gegriffen habe, war ein Ruhestandsprojekt: ich habe die ca. 400 Feldpostbriefe meines in Russland im Alter von 38 Jahren vermissten Großvaters, die in Sütterlin geschrieben waren, in unsere lateinische Schrift übertragen. Dadurch haben wir Nachgeborenen – der noch lebende 84 jährige Sohn, der an seinen Vater keine bewusste Erinnerung hat, und wir Enkelinnen und Enkel – einen Menschen, der nun schon seit fast 80 Jahren tot ist, erst kennengelernt und seine Stimme gehört. Anders als bei uns wurde in Reinhold Beckmanns Familie nicht geschwiegen. Beckmanns Mutter Aenne, die 4 Brüder im 2. Weltkrieg verloren hat, hat nicht nur die Feldpostbriefe ihrer Brüder aufgehoben, sondern ihrem Sohn in langen Gesprächen von diesen Menschen, von ihrem und deren Leben, den Hoffnungen und Plänen, den Enttäuschungen und Ängsten berichtet. Beckmann, der bekannte Sportjournalist und Musiker, hat die Erinnerungen seiner Mutter aufbereitet und sie zeitgeschichtlich informativ eingeordnet. Von so viel ungelebtem Leben erfährt man in seinem Buch. In vielem habe ich die Gedanken, Hoffnungen und Ängste auch meines Großvaters wiedererkannt.
Reinhold Beckmanns lesenswertes und sehr nahegehendes Buch ist ein Plädoyer für den Frieden. Was Aennes Brüder, mein Großvater, unzählige andere Soldaten auf allen Seiten der Fronten und ihre Familien durchlitten haben, das durchleiden bis heute Familien aktuell in der Ukraine, in Russland, in Israel und im Gazastreifen. Ich lerne einmal mehr: Krieg soll nicht sein.
Brigitte Schrag