- Juli 18, 2024
Autor/in: Percival Everett
Kategorie: Roman
Erscheinungsjahr: 2024
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Der Klappentext:
Jim spielt den Dummen. Es wäre zu gefährlich, wenn die Weißen wüssten, wie intelligent und gebildet er ist. Als man ihn nach New Orleans verkaufen will, flieht er mit Huck gen Norden in die Freiheit. Auf dem Mississippi jagt ein Abenteuer das nächste: Stürme, Überschwemmungen, Begegnungen mit Betrügern und Blackface-Sängern. Immer wieder muss Jim mit seiner schwarzen Identität jonglieren, um sich und seinen jugendlichen Freund zu retten. Percival Everetts „James“ ist einer der maßgeblichen Romane unserer Zeit, eine unerhörte Provokation, die an die Grundfesten des amerikanischen Mythos rührt. Ein auf den Kopf gestellter Klassiker, der uns aufrüttelt und fragt: Wie lesen wir heute? Fesselnd, komisch, subversiv.
Meine Meinung:
Wer kennt sie nicht: Mark Twains berühmte Geschichten von Tom Sawyer und Huckleberry Finn und damit auch die Figur des schwarzen Sklaven Jim! Der afroamerikanische Autor Percival Everett erzählt dessen Geschichte in seinem fesselnden Roman weiter. Aus Jim macht er James, einen klugen Menschen, der sich selbst das Lesen und Schreiben beigebracht hat und heimlich und unter Lebensgefahr die Bücher aus der Bibliothek seines Besitzers liest und hochgebildete fiktive Dialoge mit Philosophen führt. James führt ein Leben zwischen zwei Existenzen. Für die weißen Sklavenhalter spielt er den dummen schwarzen Analphabeten mit der eigenen Sklavensprache. Für seine Familie und seine schwarze Gemeinschaft ist er der echte, gescheite freie Geist, der seiner Tochter und den anderen Kindern seine Bildung weitergibt und die Sehnsucht nach Freiheit und Würde in ihnen wachhält.
Als sein Besitzer ihn, für den er nur eine Sache ist, verkaufen und von seiner Familie für immer trennen will, flieht er mit seinem Freund Huckleberry Finn in Richtung freier Norden. Die beiden erleben unzählige Abenteuer, immer unter Lebensgefahr, bis es James gelingt – das sei verraten – mit Frau und Tochter in die Freiheit zu gelangen. Aber wie frei ist ein schwarzer Mensch, und wieviel Würde wird ihm in einer rassistischen Gesellschaft zugestanden?
Der Roman handelt von der amerikanischen Ursünde, der Sklaverei, deren bittere Auswirkungen die Gesellschaft bis heute in Atem halten.
Brigitte Schrag