- Januar 2, 2024
Autor/in: Amos Oz
Kategorie: Roman
Erscheinungsjahr: 2008
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Der Klappentext:
Die Geschichte des Jungen Amos, der im Jerusalem der vierziger Jahre aufwächst eine große Familien-Saga, ein Epos vom Leben und Überleben, ein Buch der Enttäuschungen und der Hoffnung.
Meine Meinung:
Amos Oz (1939-2018) ist einer der bekanntesten und einflussreichsten israelischen Schriftsteller. Zu seinen Lebzeiten hat er sich als moralische Autorität in seinem Land für die Zwei-Staaten-Lösung und ein friedliches Miteinander von Juden und Palästinensern eingesetzt hat. Aktuell kaum mehr vorstellbar. Sein Buch „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“ nennt er einen biographischen Roman. Oz erzählt darin die Geschichte seiner weitverzweigten Familie. Es sind Menschen, die aus Osteuropa geflohen sind vor dem Antisemitismus und den Pogromen in Polen, Russland oder Litauen und natürlich vor Nazi-Deutschland. Viele seiner Angehörigen sind hochgebildete Intellektuelle, die als Überlebende und Entwurzelte im 1948 gegründeten Staat Israel Schutz und eine neue, dauerhafte Heimat suchen. Nie mehr, so der feste Wille der jüdischen Menschen, wird man sie demütigen, verfolgen. Auch Amos‘ Eltern sind Überlebende und Entwurzelte, die einen neuen Anfang suchen und der Armut und der Gefahr, in der sich der junge Staat (bis heute) befindet, standhalten wollen. Und trotzdem endet die Ehe in einer Tragödie.
Vor dem Hintergrund des aktuellen Krieges im Nahen Osten habe ich das Buch gelesen und ahne einmal mehr, was jüdisch-israelischen Menschen der eigene Staat bedeutet und was für ein Trauma der terroristische Überfall der Hamas vom 7. Oktober ausgelöst hat. Die über 800 Seiten sind faszinierende Literatur und eine informative Geschichtsstunde. Unbedingt empfehlenswert.
Brigitte Schrag