Autor/in: Andreas Eschbach
Kategorie: Roman
Erscheinungsjahr: 2020

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Der Klappentext:

Weimar 1942: Die Programmiererin Helene arbeitet im NSA, dem Nationalen-Sicherheits-Amt, und entwickelt dort Komputer-Programme, mit deren Hilfe alle Bürger überwacht werden. Erst als die Liebe ihres Lebens Fahnenflucht begeht und untertauchen muss, widersetzt Helene sich. Dabei muss sie nicht nur gegen das Regime kämpfen, sondern auch gegen ihren Vorgesetzten Lettke, der die perfekte Überwachungstechnik des Staates für ganz eigene Zwecke benutzt und dabei zunehmend jede Grenze überschreitet …

Meine Meinung:

Was wäre, wenn es im Dritten Reich schon Computer gegeben hätte, das Internet, E-Mails, Mobiltelefone und soziale Medien – und deren totale Überwachung? Was passiert, wenn das Bargeld abgeschafft wird? Das, was heute schon mit den Kundenkarten praktiziert wird, nämlich derjenige, der es wissen will, hat den totalen Einblick, wer was isst, wer sich wie einrichtet, wo ein Bier trinkt, wen im Restaurant trifft und wo abhängt. E i n Beispiel dieser totalen Überwachung aus dem Roman NSA möchte ich gerne hier erzählen: Das Regime möchte wissen, wo evtl Juden oder Fahnenflüchtige oder andere Gegner versteckt sein könnten. Dazu muss man nur feststellen, in welchem Haushalt mehr Kalorien angeschafft (und somit konsumiert) werden, als die Haushaltsmitglieder (die natürlich alle bekannt sind), verzehren können. Braucht ein Haushalt mit 2 Erwachsenen und 2 Kindern, je nachdem, wie alt die Menschen sind und was sie arbeiten (auch alles dem Staat bekannt) also normalerweise 6000 Kalorien am Tag, es werden aber 10000 Kalorien pro Tag eingekauft, dann ist es so gut wie sicher, dass in diesem Haushalt noch weitere Personen leben, die aber nicht gemeldet sind. Jetzt zieht dieser Überwachungsstaat nur noch den Grundriss des Haushaltes zu Rate und misst an Ort und Stelle neu aus. Und prompt ist das Versteck gefunden. Die Programme für die Komputer (man schreibt im Jahr 1942 noch den Computer mit K, schreiben die Programmstrickerinnen. Man ist der Meinung, dass sowieso nur Frauen in der Lage sind, diese Programme zu schreiben. Wie es dann mit den Programmen weitergeht, und wie diese missbraucht werden, das haben andere in der Hand. Ein fantastischer Roman, den ich trotz 800 Seiten in einem Rutsch gelesen habe (im Urlaub) und der, wie in vielen Eschbach-Romanen, Themen aufgreift, die vorher keiner „gedacht“ hat. Den sollten Sie sich nicht entgehen lassen.
Ulrike Sowa