- März 5, 2021
Autor/in: Romy Fölck
Kategorie: Krimi
Erscheinungsjahr: 2021
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Der Klappentext:
Tief im Sand vergraben – ein namenloser Toter und die Spur eines entsetzlichen Verrats …Friedlich und unberührt liegt die kleine Insel Bargsand inmitten der idyllischen Unterelbe. Bis zu jenem Morgen, als ein junges Paar am Strand eine grauenvolle Entdeckung macht: Aus dem Sand ragt der Schädel eines Skeletts. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Mordkommission Itzehoe stehen vor einem Rätsel. Wer war dieser Mann, der vor dreißig Jahren mit gefesselten Händen dort im Schlick vergraben wurde?Kurz darauf wird auf einer Nachbarinsel ein Hamburger Bauunternehmer tot aufgefunden wird – bis zum Rumpf im Sand eingegraben und gefesselt wie das Opfer von Bargsand. Die Spur führt das Ermittlerduo in die damalige DDR – zu vier Jungen und einem Verrat, der Jahre später einen grausamen Plan reifen lässt …Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ermitteln in ihrem vierten FallRaffinierter Nervenkitzel vor der atmosphärischen Kulisse der Elbinseln – der neue Roman der SPIEGEL-Bestsellerautorin
Meine Meinung:
Lesen Sie auch so gerne wie ich Krimis in Reihe? Man kennt das Personal schon, das schätze ich. Klasse! Mit dem neuen Roman ist Romy Fölck ein Highlight gelungen. Der Krimi spielt in der heutigen Zeit, aber es gibt Rückgriffe in die 1980er Jahre. 1980, da war im Westen Deutschlands soweit alles in Ordnung, im Osten allerdings noch lange nicht. Kinder, die dem Staat aus beliebigen Gründen auffielen, wanderten schnell in eine „Umerziehung“ und für manche (es waren etwa 4000) endete diese Umerziehung im Jugendwerkhof Torgau.
Dort waren sie psychischer und physischer Gewalt ausgesetzt. Wer vorlaut oder aufsässig war kam schnell in den gefürchteten Fuchsbau. Das war ein Verlies im Keller, in dem auch ein Kind nur in Kauerstellung verharren konnte. Drei Tage in völliger Dunkelheit reichten längst aus, um nie mehr zurück in den Keller zu wollen.
Das Ziel dieser ganzen Umerziehungsmaßnahme in Torgau war, durch eiserne Disziplin, Kollektiverziehung und paramilitärischen Drill ein vollwertiges Mitglied der sozialistischen Gemeinschaft heranzuziehen. Die individuelle Persönlichkeitsentwicklung wurde unterbunden, eigenes Denken und Verhalten war hochgradig unerwünscht.
Ein Slogan der DDR „Kinder sind unser höchstes Gut“ – ein schäbige Lüge. Wer jetzt glaubt, die Eltern hätten ihre Kinder ja durchaus wieder nach Hause holen können, weit gefehlt.
So weit wollte ich gar nicht ausholen, aber die Torgau-Schilderung haben mich betroffen gemacht und Gänsehaut und Tränen verursacht.
Aber zurück zum Krimi. Man kann sich vorstellen, dass das Erlebte einen Torgau-Zögling sein Leben lang nicht loslässt, und dass er eines Tages versuchen wird, sich zu rächen. Und darum geht es in Romy Fölcks Geschichte. Ein 20 bis 30 Jahre alter Leichnam wird auf der kleinen Insel Bargsand gefunden, und kurz darauf eine weitere Leiche, die genauso wie die vorige gefesselt und im Schlick vergraben war. Die Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn wissen nicht, ob die beiden Tötungsdelikte in Zusammenhang stehen.
Lesen Sie selbst, Sie werden begeistert sein. Es ist der vierte Krimi der Spiegel-Bestseller-Autorin.
Ulrike Sowa