Autor/in: Delia Owens
Kategorie: Roman
Erscheinungsjahr: 2019

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Der Klappentext:

„Ein schmerzlich schönes Debüt, das eine Kriminalgeschichte mit der Erzählung eines Erwachsenwerdens verbindet und die Natur feiert.“ The New York Times Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.

Meine Meinung:

In der mittlerweile 16! Auflage und seit Wochen auf den vorderen Plätzen der Spiegel-Bestseller-Liste. 3 Mio verkaufte Bücher, alleine in den USA. Die 6 jährige Kaya lebt allein in der Marsch in North Carolina. Die Mutter und die viel älteren Geschwister haben die Familie verlassen, der Vater, ein Trinker und Schläger, lässt sich alle paar Tage blicken. Es ist nicht so sehr die Geldnot, die Unmöglichkeit, den Tag in diesem Alter alleine zu verbringen, die mich so sehr berührt hat. Es ist die Einsamkeit, oder eher die Abwesenheit von menschlichem Leben. Kaya hat Zerstreuung in Form von Hirschen, die sie beobachtet, Möwen, die sie füttert und Muscheln und Federn, die sie sammelt und zuordnet. Aber Tage und Nächte allein, ohne die Möglichkeit mit anderen Menschen zu kommunizieren, sich auszutauschen, von ihnen zu lernen. Das ist ein hartes Los. Angangs wartet Kaya noch darauf, dass ihre Mutter zurück kommt, dass Jodie, ihr älterer Bruder wieder da ist, oder dass ihr Vater, so abweisend und bösartig er auch oft ist, sich wieder blicken lässt. Mit der Zeit allerdings arrangiert sie sich mit dem Alleinsein. Sie lernt von und durch die Natur, geht einen einzigen Tag zur Schule (dort wird sie nur gehänselt) und verdient Geld durch den Verkauf von Muscheln, damit sie sich Lebensmittel kaufen kann. Sie ernährt sich von Grieß, den sie selbst kocht, und von dem sie auch den Möwen noch etwas abgibt. Sie wächst heran und lernt einen Jungen kennen, der ihr Lesen beibringt. Das eröffnet ihr einzigartige Welten. Es ist ein eindringlicher, intensiver Roman, der mit vielen Passagen Gänsehaut erzeugt. Lesens- und erlebenswert, ein wundervolles Buch. Ich möchte es jedem aufgeschlossenen Menschen ans Herz legen.
Ulrike Sowa