Autor/in: Heike Duken
Kategorie: Roman
Erscheinungsjahr: 2021

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Der Klappentext:

Eine Geschichte von Müttern und Töchtern, Schuld und Vergebung und der Frage, wie wir zu den Menschen werden, die wir sind. Die Schatten der Vergangenheit reichen weit in der Familie Fux – von 1925, als zwei Brüder schon als kleine Jungen zu Soldaten erzogen werden und in den Dreißigerjahren entscheiden müssen, auf welcher Seite sie stehen, bis zum heutigen Tag. Ina, die Tochter des einen Bruders, entfremdet sich von ihrer Familie und ihrer Geschichte. Sie wird mit neunzehn schwanger und beschließt, ihre Tochter Floh trotz der fehlenden Unterstützung des Vaters alleine großzuziehen. Als junge Frau stellt Floh, angetrieben vom Zorn auf den unerreichbaren Vater, auf Staat und Gesellschaft, Recherchen über ihre Familie an. Was sie entdeckt und dass sie selbst schwanger wird, verändert alles. Die Geschichte droht sich zu wiederholen, doch Floh ist entschlossen, zusammen mit ihrem Großvater den Fluch des Gestern zu überwinden und nach dem zu suchen, was Familie trotz allem zusammenhält. Inspiriert von der wahren Familiengeschichte von Heike Duken.

Meine Meinung:

Heike Duken hat hier ein Buch geschaffen, das seinesgleichen sucht. Mit Empathie und Scharfsinn lässt sie eine Familie über drei Generationen entstehen. Ein Mutter, die zwei ihrer Söhne beim „Onkel“ zurücklässt, um mit ihrem Mann um die Welt zu reisen. Dieser Onkel, ein bekennender Nazi, erzieht die Jungs mit Drill und Gewalt zu, wie er meint, aufrechten Menschen. Gerd, der jüngere und schwächere der kleinen Jungen, ist ihm ein Dorn im Auge, Paul ist eher angepasst und exerziert um den Küchentisch herum. Wie Gerd auch weint, wenn die Mama die Familie nach einem kurzen Besuch wieder verlässt, sie nimmt ihre Kinder nicht mit. Während des zweiten Weltkrieges hofft Gerd, diesen Krieg in der Schreibstube verbringen zu können, aber der „Onkel“ schickt ihn an die Front. Paul meldet sich zur Waffen-SS. Pauls Tochter und Enkeltochter schlagen einen anderen Weg ein. Alleinerziehend, stellen beide Recherchen über ihre Familie an und suchen nach dem, was Familie trotzdem zusammenhält. Mich beschäftigte beim Lesen vor allem diese Frage: Die Mutter von Paul und Gerd, die ihre Kinder beim „Onkel“ zurückließ, lebt jetzt in der Familie ihres Sohnes Paul. Sie, (und ihr Mann) die ihre Kinder durch diese Vernachlässigung nachhaltig beschädigt hat, hat sie es verdient, in der Familie ihres Sohnes geliebt und unterstützt, alt zu werden?
Ulrike Sowa